Wenn Sie und Ihr Partner an einem unerfüllten Kinderwunsch leiden, ist möglicherweise eine intrauterine Insemination (IUI) eine erfolgversprechende Option. Hierbei handelt sich um eine Methode, bei der Spermien direkt in die Gebärmutter injiziert werden, um ihnen einen Vorsprung zu verschaffen, und so die Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung zu erhöhen.
Wovon hängt der Erfolg einer IUI ab?
Laut der American Pregnancy Association, einer Gesundheitsorganisation, die sich der Förderung der Fortpflanzungs- und Schwangerschaftsmedizin verschrieben hat, gibt es eine ganze Reihe von Faktoren, die bei einer intrauterinen Insemination über die Erfolgsrate entscheiden, wie beispielsweise Alter, Qualität der männlichen Spermien sowie der Zustand der Eileiter, da diese nicht blockiert, sondern offen sein müssen.
Für wen ist eine intrauterine Insemination geeignet?
Die IUI ist eine wirksame Behandlungsmethode bei einer ganzen Reihe von Fruchtbarkeitsproblemen. Sie kommt z.B. dann zum Einsatz, wenn der Mann entweder eine zu geringe Spermienzahl aufweist, oder Samenzellen besitzt, die nicht in der Lage sind, durch den Gebärmutterhals in die Eileiter zu gelangen, und dort eine Befruchtung zustande zu bringen. Zudem wird sie bei Frauen angewandt, die unter Anomalien an den Geschlechtsorganen leiden.
Eines der häufigsten Fruchtbarkeitsprobleme bei Frauen ist Endometriose, eine Krankheit, bei der die Gebärmutterschleimhaut aus der Gebärmutter hinauswuchert, und auf andere Körperbereiche übergreift. Hier kann sich eine IUI als hilfreich erweisen, allerdings nur, wenn die Endometriose nicht zu stark ausgeprägt ist. Zudem hat sich die IUI auch in Fällen von unrezeptivem Zervixschleim als nützlich erwiesen, einem Zustand, bei dem um den Gebärmutterhals zu viel Schleim produziert wird, der verhindert, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen. Durch die IUI kann Zervixschleim übergangen, und die Samenzellen direkt in den Uterus eingebracht werden.
Was bei einer IUI passiert
Wenn Sie über eine IUI nachdenken, werden Sie wahrscheinlich einige Fragen zu dieser speziellen Technik haben. Bei Ihrem ersten Arztbesuch wird der Arzt mithilfe von Ultraschall oder Bluttest sicherstellen, dass bei Ihnen ein Eisprung stattfindet, bevor eine künstliche Besamung erfolgt. Als Nächstes wird Ihr Partner darum gebeten, eine Spermaprobe abzuliefern, die bei Raumtemperatur verflüssigt wird, bevor einige Stoffe hinzugegeben werden, die dabei helfen, aktive von inaktiven Spermien zu trennen.
Anschließend kommt das Sperma in einen Katheter, der in die Scheide eingeführt, und an jenen Ort vorgeschoben wird, an denen die Spermien platziert werden sollen, damit sie ihren Weg in den Uterus finden. Nach dem Prozedere sollten Sie in der Regel noch mindestens eine Viertelstunde liegen bleiben, um zu gewährleisten, dass die Spermien bis in die Gebärmutter gelangen.
Ist die Behandlung schmerzhaft?
Eine der vielen Fragen, die Frauen haben, ist, ob eine IUI schmerzhaft ist oder nicht. Diese Art von künstlicher Befruchtung erfolgt nicht nur relativ schnell, sondern ist auch weitgehend schmerzlos. Viele Frauen, die sich einer solchen Behandlung unterzogen haben, beschreiben diese ähnlich wie die Entnahme eines Abstrichs. Es kann allerdings sein, dass es während des Verfahrens zu Krämpfen oder danach zu einer leichten Blutung kommt.
Wie hoch ist die Erfolgsquote?
Die Erfolgsquote einer IUI kann schwanken, da es eine Reihe von Faktoren gibt, die darüber entscheiden, wie eine Frau auf die Behandlung anspricht, beispielsweise ob Medikamente zur hormonellen Stimulation eingesetzt werden oder nicht, wie alt die Frau ist, sowie weitere Faktoren. Dennoch liegt die Erfolgsquote einer IUI-Behandlung laut Angaben der American Pregnancy Association bei bis zu 20 Prozent. Es muss jedoch betont werden, dass diese Art von künstlicher Befruchtung in den folgenden Fällen nicht erfolgversprechend ist:
- Qualitativ schlechte Eizellen oder Spermien
- Schwere Endometriose
- Schäden an den Eileitern
- Blockierte Eileiter
- Alter über 40
Werden IUI-Behandlungen von der Krankenkasse übernommen?
Unter bestimmten Voraussetzungen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen einen Teil der Kosten für die IUI. Erfolgt eine intrauterine Insemination nach hormoneller Stimulation, und mit dem Sperma des Ehepartners, erstatten die deutschen Kassen 50 Prozent der Kosten für maximal 3 Zyklen. Wenn es infolgedessen zu einer Schwangerschaft kommt, übernimmt sie die Kosten für einen nochmaligen Zyklus.