Ein als intratubarer Zygotentransfer bekanntes medizinisches Verfahren bietet relativ gute Erfolgsquoten, weswegen es sich als hilfreich für Paare mit Empfängnisschwierigkeiten erweisen könnte, die sich den Traum vom eigenen Kind erfüllen möchten.
Was versteht man darunter?
Diese spezielle Methode, die auch als ZIFT abgekürzt wird, ist eine Form der In-vitro-Fertilisation, bei der eine befruchtete Eizelle (Zygote) direkt in die Eileiter der Frau eingebracht wird. Von hier aus wandert das befruchtete Ei hinunter in die Gebärmutter, wo es, wenn der Vorgang erfolgreich ist, sich einnistet, was hoffentlich zu einer erfolgreichen Schwangerschaft führt.
Wer profitiert davon?
Fruchtbarkeitsexperten und Mediziner halten das Verfahren für jene Paare am effektivsten, die spezifische Fruchtbarkeitsprobleme haben, etwa, wenn eine geringe Spermienzahl oder blockierte Eileiter vorliegen, sowie in Fällen, in denen die Ursache für die Infertilität nicht ermittelt werden konnte.
Wie erfolgt das Verfahren?
ZIFT ist ein mehrstufiger Prozess, der aus verschiedenen Phasen besteht:
- Erhöhte Eizellenproduktion – Frauen, die sich dieser Methode unterziehen, nehmen Medikamente ein, welche die Produktion der Eierstöcke und die Retention reifer Eizellen fördern sollen.
- Follikelentwicklung – Während der Phase der Eizellenproduktion wird die Follikelentwicklung der Patientin mehrfach im Detail beobachtet. Follikel sind die bläschenartigen Gebilde im Inneren der Eierstöcke, in denen Eizellen heranreifen.
- Eizellentnahme – Nach Abschluss des Reifungsprozesses wird der Arzt die Eierstöcke der Patientin untersuchen, und mithilfe einer nadelförmigen Sonde ungefähr 10 bis 15 Eizellen entnehmen.
- Befruchtung – Die entnommenen Eizellen werden anschließend an einen Facharzt für Embryologie weitergegeben. Nachdem die Eizellen auf ihre Gesundheit untersucht wurden, befruchtet der Embryologe die Eizellen mit dem Sperma des Partners der Patientin.
- Zygotenbildung – Die befruchteten Eizellen werden unter Laborbedingungen gehalten, und verwandeln sich etwa innerhalb eines Tages in Zygoten.
- Zygotentransfer – Nachdem sich die Zygoten gebildet haben, schneidet ein Chirurg mit einem Laparoskop eine Öffnung in den Bauch der Patientin, und setzt eine oder mehrere Zygoten in die Eileiter der ein.
- Wachsames Warten – Wenn der Prozess erfolgreich ist, wandern eine oder mehrere der implantierten Zygoten in die Gebärmutter, werden zu einem Fötus, und letztendlich zu einem Kind. In vielen Fällen ist das Ergebnis innerhalb von zwei bis drei Wochen nach Abschluss des Verfahrens bekannt.
Wie unterscheidet sich ZIFT von anderen Fruchtbarkeitsbehandlungen?
Obwohl ZIFT bestimmte Prinzipien mit Fruchtbarkeitsbehandlungen wie IVF und Embryonentransfer gemein hat, unterscheidet sich das Verfahren dahingehend, dass die befruchteten Eizellen in den Eileitern positioniert werden, während bei anderen Methoden befruchtete Eizellen in die Gebärmutter eingebracht werden.
Viele Frauen bevorzugen das Verfahren, weil es natürlicher als andere Verfahren ist, und die befruchtete Eizelle von alleine hinunter in den Uterus wandert.
Die Erfolgsraten
Fruchtbarkeitsspezialisten und Ärzte weisen darauf hin, dass es schwer ist, die Effektivität des Prozederes vorherzusagen, da es von bestimmten Faktoren wie Alter, allgemeiner Gesundheit der Patientin und den jeweiligen Fertilitätsstörungen des Paares abhängt. Obwohl jüngere Frauen oft die besten Erfolgsaussichten haben, schätzen Forscher, dass das Verfahren die Wahrscheinlichkeit einer Frau, schwanger zu werden, um mehr als 20 Prozent erhöht.
Mögliche Nachteile
Frauen, die sich für einen intratubaren Zygotentransfer entscheiden, sollten berücksichtigen, dass das Verfahren sehr kostspielig ist, zu Mehrlingsgeburten führen kann, und zahlreiche Schritte erfordert, die mitunter zeitaufwendig sind. Darüber hinaus ist ein chirurgischer Eingriff wie die Laparoskopie nötig (was z.B. bei einer IVF nicht der Fall ist).