Immer mehr Frauen greifen zu fruchtbarkeitsfördernden Medikamenten, aber nur wenige sind sich darüber bewusst, welche Nebenwirkungen diese haben können.
Tatsächlich können sich einzelne Präparate auf die Gesundheit auswirken, weswegen es wichtig ist, zu wissen, wie sie den Körper beeinflussen, und um die richtige Wahl zu treffen, wenn es darum geht, Fruchtbarkeitsprobleme zu behandeln.
Vorsicht bei diesen fruchtbarkeitsfördernden Medikamenten
Clomifen
Clomifen ist oft das erste Medikament, das Ihnen Ihr Arzt empfiehlt, um Ihre Fertilität zu verbessern. Die Einnahme dieses Präparats ist meist nur mit leichteren Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Erbrechen, Durchfall und Hitzewallungen verbunden. In selteneren Fällen kann es zu einer Vergrößerung der Eierstöcke und zum ovariellen Hyperstimulationssyndrom kommen. Diese lebensbedrohliche Krankheit tritt auf, wenn in den Eierstöcken zu viele Eizellen auf einmal heranreifen. Die vergrößerten Ovarien können in Folge zu Flüssigkeitsansammlungen, Blutgerinnseln und potentiellem Organversagen führen.
Letrozol
Letrozol ähnelt Clomifen in jener Hinsicht, da es den Eisprung stimuliert, und versehentlich das ovarielle Hyperstimulationssyndrom auslösen kann. Frauen, die davon betroffen sind, können im schlimmsten Fall sterben, wenn der Zustand unbemerkt bleibt. Selbst bei sofortigem medizinischem Eingreifen kann es mehrere Monate dauern, bis die Frau wieder ganz gesund ist. Neben der erhöhten Gefahr für die Entstehung des ovariellen Hyperstimulationssyndroms, kann Letrozol auch extreme Müdigkeit sowie Muskel- und Gelenkschmerzen hervorrufen.
Metformin
Dieses Fruchtbarkeitsmedikament unterscheidet sich ein wenig von den anderen, da es nicht dadurch wirkt, dass es die Eierstöcke anregt, mehr Eizellen zu produzieren, und einen Eisprung einzuleiten. Stattdessen wirkt Metformin dadurch, dass es die Insulinempfindlichkeit des Körpers erhöht. Das ist vor allem für Frauen, die an polyzystischem Ovarsyndrom leiden oder fettleibig sind, äußerst hilfreich, um den Eisprungzyklus zu stabilisieren. Bei der Einnahme von Metformin sollte allerdings darauf geachtet werden, dass sich keine gefährlich niedrigen Blutzuckerwerte ergeben. Metformin erfordert daher eine strenge Einhaltung regelmäßiger Mahlzeiten und die richtige Dosierung des Präparats. Zudem kann es gefährliche Infektionen der oberen Atemwege hervorrufen. Diese beginnen ähnlich wie eine normale Erkältung, können sich aber zu einer Lungenentzündung entwickeln.
Gonadotropine
Gonadotropine sind Hormone, die regelmäßig bei der Behandlung von Fruchtbarkeitsproblemen zum Einsatz kommen. Sie stimulieren die Eierstöcke, weswegen sie oft bei einer IVF herangezogen werden, um den Eisprung zu stimulieren, und Eizellen zur Abschöpfung vorzubereiten. Leider gibt es auch einige Anzeichen dafür, dass Gonadotropine krebserregend sein können. Das liegt daran, dass einige Krebsarten eher zustande kommen, wenn übermäßig hohe Hormonwerte vorliegen. Gonadotropine stehen vor allem im Zusammenhang mit Eierstockkrebs, spielen aber möglicherweise auch eine Rolle bei Brust-, Gebärmutter-, Hirnanhangdrüsen- und Nebennierendrüsenkrebs.
Dopaminagonisten
Dopaminagonisten sind eher als Medikament zur Behandlung von Parkinson bekannt, allerdings verschreiben einige Ärzte das Präparat auch bei Fruchtbarkeitsproblemen, da es den Prolaktinspiegel senken kann, ein Hormon, das den Eisprung hemmt. Bei der Einnahme von Dopaminagonisten zeigen sich allerdings häufig Kopfschmerzen und Übelkeit. In selteneren Fällen können diese Arzneien auch zu gefährlich niedrigem Blutdruck führen. Bei manchen Frauen entwickelt sich Spätdyskinie, eine Störung, die unwillkürliche Bewegungen hervorruft, und von dauerhafter Natur sein kann.
Fazit
All diese Medikamente können zwar eine wertvolle, fruchtbarkeitsfördernde Wirkung haben, allerdings sollten Sie nicht vergessen, dass sich auch Nebenwirkungen ergeben könnten. Da es sich um hochwirksame Präparate handelt, sollten diese nur mit entsprechender Vorsicht eingenommen werden. Achten Sie darauf, dass Sie mit Ihrem Arzt alle Nebenwirkungen besprechen, bevor Sie sich für eine Behandlung entscheiden.