Wenn Sie mit Fruchtbarkeitsproblemen kämpfen, steckt möglicherweise die Gesundheit Ihrer Schilddrüse dahinter. Schilddrüsenstörungen sind sehr häufig und betreffen rund jede/n Dritte/n. Der Konsum von Gluten und Kaffee kann ebenfalls zu Schilddrüsen-, und damit auch zu Fortpflanzungsschwierigkeiten beitragen.
Schilddrüsengesundheit und Fruchtbarkeit
Eine der Hauptfunktionen der Schilddrüse besteht darin, die Hormone T3 bzw. Triiodthyronin und T4 bzw. Thyroxin zu produzieren. Diese Hormone sind an der Regulierung mehrerer Stoffwechselvorgänge beteiligt. Die Schilddrüse wird durch das schilddrüsenstimulierende Hormon TSH kontrolliert, das in den Hirnanhangdrüsen freigesetzt, und in den Blutkreislauf freigesetzt wird.
Produziert Ihre Schilddrüse nicht die richtige Menge an Hormonen, die der Körper braucht, kann es zu einer Schilddrüsenüber- bzw. -unterfunktion kommen. Diese kann sich mitunter negativ auf die weibliche Fruchtbarkeit auswirken. Ein Ungleichgewicht der Schilddrüsenhormone kann auch die Produktion der Sexualhormone unterbrechen. Dadurch kann die Periode unregelmäßig auftreten oder ganz ausbleiben. Irreguläre Blutungen oder eine ausbleibende Regel wiederum können eine erfolgreiche Empfängnis erschweren. Während eine Schilddrüsenunterfunktion nur die Zeugung beeinträchtigt, kann eine Schilddrüsenüberfunktion schlimme Folgen für die Schwangerschaft selbst haben. Wenn Sie Schilddrüsenprobleme haben, und schwanger sind, laufen Sie Gefahr, dass es zu Fehl-, Frühgeburten oder Präeklampsie kommt.
Die mögliche Rolle von Gluten
Eine glutenfreie Ernährung kann die Schilddrüsenwerte normalisieren, die Symptome lindern, und möglicherweise auch bei einigen Frauen eine medikamentöse Behandlung überflüssig machen. Studien zeigen, dass bei rund 90% aller Frauen, die unter einer Schilddrüsenunterfunktion oder der Hashimoto’schen Krankheit leiden, eine Autoimmunkrankheit hinter der Störung steckt, durch die die Schilddrüse angegriffen und zerstört wird.
Eine Reihe von Studien aus verschiedenen Ländern zeigen einen Zusammenhang zwischen der Hashimotoschen Krankheit und Gluten. Dies liegt an der Proteinstruktur von Gluten. Diese ähnelt jener des Schilddrüsengewebes. Essen Sie Gluten und beginnt Ihr Körper, darauf zu reagieren, kann er irrtümlicherweise auch auf das Schilddrüsengewebe reagieren. Dies kann dazu führen, dass das Immunsystem das Schilddrüsengewebe angreift, während eigentlich Gluten der wahre Schuldige ist.
Eine Studie fand heraus, dass 71% aller Betroffenen die Symptome Ihrer Schilddrüsenstörungen durch eine streng glutenfreie Ernährung lindern konnten.
Indem Sie Gluten vermeiden, können Sie dazu beitragen, dass sich die Gesundheit Ihrer Schilddrüse verbessert und das Organ nicht weiter unnötig geschädigt wird.
Die mögliche Rolle von Kaffee
Während Kaffee eigentlich offiziell keine Glutenquelle darstellt, wird nicht-biologisch angebauter Kaffee als kreuzreaktiv angesehen. Das bedeutet, dass er bei anfälligen Personen ähnliche Reaktionen wie Gluten auslösen kann. Eine Studie zeigte, dass Kaffee, der sehr stark weiter verarbeitet wurde, beispielsweise gemahlener oder Instantkaffee, die höchste Kreuzreaktivität aufweist, biologisch angebauter Bohnenkaffee jedoch nicht. Das liegt daran, dass der Kaffee während der gängigen Weiterverarbeitungsprozesse mit Gluten verseucht wird. Wenn Sie entkoffeinierten Kaffee bevorzugen, greifen Sie möglichst zu Kaffee, der mit dem Schweizer-Wasser-Prozess behandelt wurde, um giftige Chemikalien zu vermeiden, die sonst beim Entkoffeinierungsvorgang verwendet werden.
Nicht-biologisch angebauter Kaffee stammt aus Ernten, die stark gespritzt werden und aus Ländern stammen, deren Pestizidgesetzgebung weniger streng ist. Rund 250 kg chemischer Dünger kommen auf jeden Hektar konventionell hergestellten Kaffee. Trinkt eine Person mit autoimmunbedingter Schilddrüsenerkrankung, immunologischer Sterilität oder Glutenunverträglichkeit einen solchen Kaffee, kommt es aufgrund der Überdosis an Chemikalien leichter zu einer Reaktion.
Die meisten Kaffees enthalten die für das Immunsystem schädliche Schimmelsorte Ochratoxin A. Für Menschen, die bei normaler Gesundheit sind, stellt dies normalerweise kein Problem dar. Wer aber eine Krankheit hinter sich hat, oder unter oben genannten Störungen leidet, kann auf diesen Schimmel eine starke Reaktion zeigen.
Wie Sie die Gesundheit Ihrer Schilddrüse verbessern
Wenn Ihre Schilddrüse und Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt ist, ist es möglicherweise am besten, auf Gluten und Kaffee komplett zu verzichten.
Sollten Sie leidenschaftlicher Kaffeetrinker sein, brauchen Sie auf die gelegentliche Tasse nicht gleich zu verzichten. Achten Sie nur darauf, dass Sie Ihren Kaffee mit Bedacht wählen und ihn in Maßen trinken. Versuchen Sie, ungemahlenen Kaffee aus Bioanbau zu finden, der keine Kreuzreaktivität mit Gluten auslöst. Wenn Sie ein Baby planen, ist es wichtig, dass Sie Ihren Kaffee- und Koffeinkonsum im Auge behalten, da dieser sowohl bei Männern als auch bei Frauen zu Fruchtbarkeitsproblemen führen kann.
Kaffee und Koffein beeinträchtigen die Fertilität, wenn Sie in großen Mengen konsumiert werden. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Fehlgeburten und reproduktiven Störungen erhöht.
Es kann sich lohnen, pflanzliche Kaffeealternativen in Betracht zu ziehen. Die meisten Kräutertees sind glutenfrei und schmecken vorzüglich. Eine der besten Entscheidungen ist es, auf Kräutertee oder Kräuterkaffee umzusteigen, wenn trotz Schilddrüsenstörung ein Kinderwunsch besteht.
Sie sollten nicht vergessen, dass, auch wenn Sie bereits auf eine glutenfreie Ernährung umgestiegen sind, nicht aber auf Bohnenkaffee aus biologischen Anbau, Sie immer noch einer gewissen Kreuzreaktivität ausgesetzt sein könnten, die Ihre Schilddrüse in Mitleidenschaft zieht. Die beste Maßnahme, um auf eine bessere Schilddrüsengesundheit hinzuarbeiten, besteht darin, in beiden Bereichen für Veränderungen zu sorgen.