Hypnosetherapie kann bei verschiedenen gesundheitlichen Problemen eingesetzt werden. Tatsächlich soll sie auch Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch dabei helfen, ihre Fruchtbarkeitsprobleme effektiv zu überwinden.
Was versteht man unter Hypnosetherapie?
Auch als Hypnose bezeichnet, wird diese therapeutische Maßnahme von einem Mediziner durchgeführt, der einen tranceähnlichen Zustand induziert, der es dem Patienten ermöglicht, Entspannung und Konzentration als Mittel zur Überwindung diverser gesundheitlicher, emotionaler und psychischer Störungen oder Probleme zu nutzen.
Wie funktioniert dieser Vorgang?
Eine Hypnose wird in der Regel von einem Psychotherapeuten oder Arzt angewandt. Dabei werden Gegenstände wie z.B. ein Amulett oder eine Art Stichwort in wiederholter visueller oder gesprochener Form eingesetzt, bis der der Patient ein hypnotisches Stadium erreicht. Sobald dies der Fall ist, befindet er sich in einem Zustand völliger Entspannung, sein Verstand ist klarer, und er ist offener für Beeinflussung und Suggestion.
Was ist das Ziel einer Hypnose?
Diese Therapieform wird oft Patienten empfohlen, die besondere emotionale, mentale oder Verhaltensprobleme haben. Hypnose wird jedoch mittlerweile auch als mögliche Behandlungsmethode bei zahlreichen gesundheitlichen Beschwerden wie Schmerzen, Müdigkeit und Infertilität angesehen.
Hypnose und Unfruchtbarkeit
Unfruchtbarkeit kann durch zahlreiche körperliche, aber auch psychische Probleme ausgelöst werden. In vielen Fällen kann ein Paar umso mehr Schwierigkeiten erleben, je verbissener es versucht, die Fortpflanzungsstörungen mithilfe diverser medizinischer Maßnahmen zu beheben. Bei Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch können die Vorteile der Hypnose als Alternative zu anderen gängigeren Therapiemaßnahmen herangezogen werden.
Warum Hypnose wirksam sein kann
Einige Psychologen und Psychiater sind der Ansicht, dass Unfruchtbarkeit durch den Stress und die Ängste, die mit der Zeugungsunfähigkeit verbunden sind, weiter verschlimmert wird. Jene Anspannung, die ein Paar fühlt, wenn sich der Kinderwunsch nicht erfüllt, ist aber schon so groß genug. Befürworter der Hypnose deuten zudem an, dass der äußere Druck, der durch familiäre Einflüsse und den Kontakt zu anderen Paaren mit Kindern einstellt, eine psychische Blockade im gesamten Körper auslösen, die letztlich zu reproduktiven Störungen führen kann.
Außerdem gehen einige Therapeuten davon aus, dass Hypnose Paaren mit Zeugungsproblemen u.a. deshalb helfen könne, da ihnen das Verfahren ermöglicht, für eine gewisse Zeit „aus sich herauszutreten“, sich zu entspannen, und ihre komplette und ungeteilte Aufmerksamkeit der Überwindung der Schwierigkeit zu widmen.
Wie effektiv ist Hypnose?
Eine Studie, die von Forschern der Katholischen Universität Belgiens durchgeführt, und der Europäischen Gesellschaft für Anästhesiologie vorgelegt wurde, untersuchte die Wirkung von Hypnose an über 100 Frauen, die über Fruchtbarkeitsprobleme klagten, und denen eine In-Vitro-Befruchtung (IVF) bevorstand.
Die Studienteilnehmerinnen im Alter von 18 bis 42 Jahren wurden in zwei Untersuchungsgruppen aufgeteilt. Die Therapieform der ersten Gruppe basierte auf Ablenkung. Bei der anderen Gruppe wurde vollständige Hypnose angewandt. Das Ausmaß der verspürten Ängste nahm in beiden Gruppen deutlich ab. Die Forscher fanden jedoch auch heraus, dass 23 Prozent aller Frauen in der Hypnosegruppe erwiesenermaßen 12 Wochen nach dem IVF-Prozess schwanger wurden, während dies nur bei 15 Prozent der Teilnehmerinnen der Ablenkungsgruppe der Fall war.
Die Forscher schlussfolgerten weiter, dass auch, wenn die Ergebnisse dieser Studie keine Garantie seien, dass Frauen mit Fruchtbarkeitsproblemen schwanger werden würden, wenn sie sich einer Hypnosetherapie unterziehen, die Ergebnisse doch vielversprechend seien, und nahe legen, dass diese Maßnahme eine gangbare Möglichkeit sei, um Betroffenen bei der Überwindung ihrer Fortpflanzungsschwierigkeiten zu helfen.