Viele Faktoren können die weibliche Fertilität beeinträchtigen, dazu gehört auch die Vaginalflora. Aus diesem Grund ist es wichtig, für ein gesundes Scheidenmilieu zu sorgen, um ein optimales Umfeld für eine erfolgreiche Empfängnis zu schaffen.
Was ist die Vaginalflora?
Unter Vaginalflora versteht man verschiedene Arten von Mikroorganismen wie Bakterien, die sich innerhalb der Scheide befinden. Diese winzig kleinen Partikel sind äußerst wichtig für die Gesundheit der Frau, da sie unerwünschte, potentiell gefährliche Erkrankungen wie Pilzinfektionen, Infektionen des Harntrakts und sogar viele sexuell übertragbare Krankheiten verhindern können. Wenn jedoch das Gleichgewicht zwischen solchen „guten“ Bakterien und schlechten Mikroorganismen gestört wird, können betroffene Frauen einige unliebsame Überraschungen erleben.
Kann die Vaginalflora die Fertilität beeinflussen?
Eine gesunde Vaginalflora besteht, wenn der Körper bestimmte Moleküle freisetzt, die den Zellen in der Vagina und innerhalb des Geschlechtstrakts den Befehl geben, gute Bakterien und andere Mikroorganismen zu schützen und die Produktion von wichtigen Geschlechts- und Sexualhormonen wie Östrogen anzuregen. Wenn dieser Vorgang gestört wird, können potentiell schädliche Bakterien in die Scheide und somit in den Harntrakt eindringen und einige der vorher erwähnten Erkrankungen auslösen, welche die weibliche Fruchtbarkeit beinträchtigen können. Bei Frauen, die bereits schwanger sind, kann eine gestörte Scheidenflora sogar zu Frühgeburten führen.
Maßnahmen, um den Gesundheitszustand der Vaginalflora zu verbessern
Es gibt zahlreiche Maßnahmen, um das Gleichgewicht zwischen den gesunden Bakterien und den Mikroorganismen in der Vaginalflora beizubehalten:
Auf eine ausgewogene Ernährung achten
Eine der bewährtesten Methoden, um für eine optimale Vaginalflora zu sorgen, besteht darin, eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu verfolgen. Ernährungsexperten und Mediziner raten Frauen, mehr Lebensmittel wie Joghurt zu sich zu nehmen. Joghurt enthält Laktobazillen, die zu den wichtigsten Mikroorganismen der Vaginalflora gehören. Andere Experten empfehlen, den Konsum von Zucker so weit wie möglich einzuschränken und raten Frauen, Getränke wie Limonaden und Softdrinks zu vermeiden, die einen hohen Zuckeranteil haben.
Wissenschaftler sind sich uneinig, was den Konsum von Probiotika betrifft, um die Vaginalflora zu verbessern. Probiotika sind Nahrungsergänzungsmittel, die „gute“ Bakterien enthalten. Diese sollen den Gesundheitszustand des Darms sowie anderer Körperregionen fördern, bei denen Mikororganismen eine entscheidende Rolle für den allgemeinen Gesundheitszustand, wie eben die Scheidenflora, spielen. Es gibt Experten, die der Meinung sind, dass Probiotika als Teil einer ausgewogenen Ernährung der Vaginalflora nur zuträglich sein können. Andere stellen jedoch die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Produkte in Frage.
Darüber hinaus sollten, um die Vaginalflora zu verbessern, gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen, und ausreichend Wasser konsumiert werden. Früchte wie Johannisbeeren, Avocado und Mango helfen gegen Scheidentrockenheit. Auch die Kohlenhydrate in der Süßkartoffel können die Feuchtigkeit in der Vagina fördern. Darüber hinaus reguliert Soja den Östrogenspiegel, der, wenn er zu niedrig ist, eine trockene Scheide begünstigt. Neben der Ernährung, empfehlen Mediziner auch folgende Strategien zur Verbesserung der Vaginalflora:
Safer Sex
Sexuell übertragbare Erkrankungen können zu zahlreichen gesundheitlichen Probleme führen, und die Empfängnisfähigkeit von Frauen beeinträchtigen. Daher ist die Verwendung von Kondomen das A und O.
Regelmäßige Untersuchungen durch den Gynäkologen
Die jährliche Routineuntersuchung beim Frauenarzt ist wichtig, um Erkrankungen an den reproduktiven Organen rechtzeitig zu erkennen. Ihr Gynäkologe kann Ihnen auch Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie Ihre Vaginalflora am besten stärken.
Verwendung von Gleitmitteln beim Verkehr
Eine feuchte Vagina kann kleineren Verletzungen wie Rissen oder Abschürfungen vorbeugen. Auch leichte Verletzungen können dazu führen, dass die Scheidenregion anfälliger für Infektionen wird, welche zu einem Bakterienungleichgewicht innerhalb der Vaginalflora führen können.
Auf eine gute Hygiene achten
Mediziner raten Frauen, die Scheidenregion regelmäßig sorgfältig zu reinigen. Schmutz und andere Umweltgifte können Infektionen auslösen, und negative Auswirkung auf den Gesundheitszustand der Vagina haben. Allerdings sollte darauf geachtet werden, den Intimbereich mit warmen Wasser und einer milden Seife zu waschen, um den pH-Wert der Scheide nicht zu beeinträchtigen.