Östrogen ist ein weibliches Hormon, das von den Ovarialfollikeln der Frau produziert wird. Es ist für die Entwicklung und Aufrechterhaltung der weiblichen Geschlechtsmerkmale verantwortlich. Außerdem hilft es der Gebärmutter, sich auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorzubereiten. Forschungen der Universität von Wisconsin-Madison zeigen, dass Östrogen, das im Gehirn produziert wird, für den Eisprung bei Affen erforderlich ist. Welche weiteren Schlussfolgerungen diese Beobachtung zulässt, beleuchtet der folgende Artikel.
Warum Östrogen für den Eisprung essentiell ist
Eine Gruppe von Neuronen im Hypothalamus der Hypophyse ist für die Menstruation verantwortlich. Das Gehirn veranlasst die Hypophyse, Hormone zu produzieren, die die Eierstöcke dazu anregen, Östrogen herzustellen. Diese Art von Östrogen wird als Estradiol bezeichnet. Es reichert sich im Blutstrom an, bis es hoch konzentriert ist. Dies führt zur Freisetzung einer Eizelle aus einem der Eierstöcke. Daraus wurde geschlussfolgert, dass das Östrogen des Gehirns bei der Freisetzung einer Eizelle hilft, was letztlich auch die Grundvoraussetzung für das Eintreten einer Schwangerschaft ist. Zusätzliche Hormone, die mit Östrogen verwandt sind, sind Östron und Estriol. Bei Östron handelt es sich um eine schwache Form des Östrogens, das in Fettgewebe vorhanden ist. Estriol ist überschüssiges Estradiol, das während der Schwangerschaft essentiell ist.
Die Ursache für weibliche Fruchtbarkeitsprobleme
Ein Mangel an ausreichenden Mengen Östrogen führt zu Unfruchtbarkeit. Das bedeuetet, dass es zu keinem Eisprung kommt. Außerdem baut sich die Gebärmutterschleimheit nicht dick genug auf, um die Einnistung einer befruchteten Eizelle zu ermöglichen. Ein Östrogen-Defizit wird vor allem durch niedrige Spiegel des luteinisierenden Hormons verursacht. Auch eine Fehlfunktion der Hirnanhangsdrüse kann dafür verantwortlich sein. Mögliche Gründe sind Gewichtsverlust oder exzessiver Sport.
Auf der anderen Seite kann aber auch ein Zuviel an Östrogen Infertilität zur Folge haben. Dabei kommt es zu einem hormonellen Ungleichgewicht, das sich durch eine unregelmäßige Menstruation, wiederholte Fehlgeburten, Krämpfe, Endometriose und Kopfschmerzen bemerkbar machen kann. Die primäre Ursache hoher Östrogenspiegel ist die Exposition gegenüber Xenoöstrogenen, einer Umweltquelle von Östrogen.
Darüber hinaus erhöhen verarbeitete Lebensmittel den Östrogenspiegel. Von einer fettreichen Ernährung wird daher abgeraten. Glücklicherweise können Östrogenerkrankungen natürlich behandelt werden.
Mögliche Lösungen bei weiblicher Unfruchtbarkeit
Der Verzehr von Gemüse, das DIM (Diindolylmethan) enthält, hilft, eine Östrogendominanz zu reduzieren. Dieser Powerstoff ist in Kohlgemüse wie Blumenkohl und Brokkoli enthalten. Darüber hinaus ist eine Reduktion des Zuckerkonsums eine weitere Möglichkeit, um die Wiederherstellung des hormonellen Gleichgewichts zu unterstützen. Durch eine fettarme Ernährung, die reich an Ballaststoffen ist, Sport und eine reduzierte Menge an Koffein, lässt sich der Östrogenspiegel auf natürliche Weise regulieren.
Die Verwendung von Kräutern und Nahrungsergänzungen kann ebenfalls hilfreich sein. Maca, Gelée Royale und Mönchspfeffer sind einige gute Beispiele. Diese Kräuter tragen dazu bei, Hormonspiegel auszugleichen und den Östrogenspiegel im Gehirn zu erhöhen. Darüber hinaus können spezielle Nahrungsergänzugen bei der Entschlackung und Entgiftung wirksam sein.
Hormonelle Unfruchtbarkeit kann mithilfe von Medikamenten, Operationen oder assistierter Reproduktionstechnologie (ART) wie einer In-vitro-Fertilisation behandelt werden. Die Therapie der Wahl hängt von der Ursache des hormonellen Ungleichgewichts ab.
Die Bedeutung der Entdeckung des Östrogenhormons bei betroffenen Frauen
Die Rolle des Östrogenhormons bei der Freisetzung einer Eizelle kommt Frauen in vielerlei Hinsicht zugute. Ein besseres Verständis darüber, hilft Betroffenen zu erkennen, wodurch das Problem verursacht wird und gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um die Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen. Darüber hinaus ist es wichtig zu wissen, welche verschiedenen Aufgaben Östrogen erfüllt:
• Östrogen hilft bei der Entwicklung des Eifollikels.
• Es unterstützt bei der Entwicklung und Aufrechterhaltung des sauren Milieus in der Vagina, welches bakteriellen Infektionen vorbeugt.
• Es ist für die Verdickung der Eileiter verantwortlich.
• Es hält die Schleimhaut der Gebärmutter aufrecht. Außerdem sorgt es für einen kontinuierlichen Blutfluss zum Endometrium.
Östrogen ist auch in den meisten Antibabypillen enthalten. Das Hormon ist dafür verantwortlich, dass die folgenden Effekte im Gehirn eintreten:
• Die Hypophyse wird daran gehindert, das follikelstimulierende Hormon zu produzieren.
• Dies stoppt die Produktion des luteinisierenden Hormons.
• Dadurch wird der Eisprung unterdrückt.
Östrogen wird auch zur Linderung von Menopause-Symptomen eingesetzt. Die Behandlung erfolgt durch eine Kombination aus Progesteron und Östrogen. Dies hilft, den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut zu verhindern.