PCOS, die häufigste Hormonstörung der Frau, beeinträchtigt die weibliche Fruchtbarkeit erheblich. Laut Forschungen könnten die Symptome der Erkrankung gelindert und die Fortpflanzungsfähigkeit verbessert werden, wenn nicht auf das Frühstück verzichtet wird.
Was versteht man unter PCOS?
Das Polyzystische Ovarsyndrom (PCOS) entsteht durch ein Hormonungleichgewicht, das unregelmäßige Menstruationszyklen verursacht und eine Schwangerschaft erschwert. Dadurch kann es auch zu Gewichtsveränderungen und, falls unbehandelt, zu gesundheitlichen Problemen wie Herzkrankheiten und Diabetes kommen. Bei vielen Frauen bilden sich kleine Zysten in ihren Eierstöcken, die dieses Hormonungleichgewicht verursachen.
Symptome des Polyzystischen Ovarsyndroms
Die Symptome sind von Frau zu Frau unterschiedlich und am Anfang meistens noch relativ leicht. Einige dieser möglichen Beschwerden beinhalten Akne, vermehrten Haarwuchs im Gesicht und am Körper, Probleme bei der Gewichtszu- oder abnahme, unregelmäßige Menstruationszyklen und Fruchtbarkeitsprobleme.
Wie wird PCOS diagnostiziert?
Ein Arzt kann das polyzystische Ovarsyndrom diagnostizieren, indem er Informationen über den Menstruationszyklus und vergangene gesundheitliche Probleme und Symptome einholt. Er wird die Patientin außerdem auf ihren BMI und andere Symptome wie verstärkten Haarwuchs untersuchen. Zudem erfolgt eine Überprüfung der Blutzucker- und Insulinwerte sowie Hormontests, um Schilddrüsenprobleme auszuschließen. Anhand eines Ultraschalltests können Zysten in den Eierstöcken identifiziert werden.
Mögliche Ursachen
Die genauen Ursachen des polyzystischen Ovarsyndroms sind unklar. Wie einige Ärzte bemerkten, tritt das Problem häufig mehrmals pro Familie auf und könnte demnach genetisch bedingt sein. Die Wahrscheinlichkeit, PCOS zu entwickeln, steigt, wenn bereits eine andere Frau in der Familie davon betroffen war. Da die Gründe unbekannt sind, wurden sehr viele Studien durchgeführt, um ursächliche Faktoren zu identifizieren.
Eine dieser Studien hat gezeigt, dass das regelmäßige Auslassen einer Mahlzeit, hauptsächlich des Frühstücks, nagative Auswirkung auf das polyzystische Ovarsyndrom und die Fruchtbarkeit haben kann. Viele Frauen mit PCOS können insulinresistent sein, ihr Körper produziert also zu viel Insulin, was wiederum die Produktion von Testosteron anregt, und die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt.
Warum es schlecht ist, das Frühstück auszulassen
Häufig wird Frauen, die an PCOS leiden, empfohlen, Gewicht zu verlieren. Aus diesem Grund verzichten viele auf bestimmte Mahlzeiten. Das kann jedoch zum Gegenteil dessen führen, was beabsichtigt wird. Forscher der Universität von Tel Aviv haben 60 Frauen mit PCOS untersucht, die statt eines großen Abendessens ein ausgiebiges Frühstück einnahmen und gezeigt, dass diese Frauen doppelt so häufig einen Eisprung hatten.
Während der Studie wurden die Frauen in zwei Gruppen eingeteilt, die jeweils 1.800 Kalorien pro Tag konsumierten. Während die Frühstücksgruppe 980 Kalorien zum Frühstück und 190 Kalorien zum Abendessen zu sich nahm, ernährte sich die zweite Gruppe andersherum und verzehrte ein reichhaltiges Abendessen statt eines Frühstücks. Nach 90 Tagen beobachteten die Ärzte den Eisprung- und Menstruationszyklus. Während keine Gruppe eine Veränderung des Body-Maß-Index verzeichnete, zeigten sich bei der Gruppe mit dem üppigen Abendessen immer noch höhere Testosteron- und Insulinwerte.
Die Frühstücksgruppe erzielte einen 50-prozentigen Anstieg ihrer Eisprungrate. Die Ärzte gehen davon aus, dass ein größeres Frühstück auch dabei helfen kann, andere Symptome des polyzystischen Ovarsyndroms zu lindern. So könnte die wichtigste Mahlzeit des Tages auch Typ 2 Diabetes vorbeugen – ein weiteres gesundheitliches Problem, das sich bei Frauen durch PCOS entwickeln kann.
Behandlung bei PCOS
Für PCOS gibt es keine spezielle Behandlung. Regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung sind jedoch hilfreiche Maßnahmen. Es gibt zudemrezeptfreie Medikamente, die gegen Akne helfen. Da der Umgang mit PCOS anstrengend und ermüdend sein kann, leiden einige Frauen an Depressionen oder Traurigkeit. In diesem Fall ist es wichtig, einen Arzt und/oder Therapeuten zu Rate zu ziehen.