Forscher sind zu der Erkenntnis gelangt, dass Giftstoffe, die sich in verschmutzter Luft befinden, für zahlreiche Fälle von Infertilität verantwortlich sind.
Die Ergebnisse jüngster Studien, die den Zusammenhang zwischen Luftschadstoffen und Unfruchtbarkeit untersuchten, zeigen, dass Frauen und Männer, die einer gewissen Luftverschmutzung ausgesetzt sind, in ihrer Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt werden. Luftverschmutzung verringert die Aussicht auf eine Empfängnis, da die in den Schadstoffen enthaltenen Chemikalien Menschen derart krank machen, dass die Fruchtbarkeit darunter leidet. Die Studien schlussfolgern auch, dass Menschen, die Luftverschmutzung ausgesetzt sind, und dadurch in ihrer Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt werden, diese Probleme so lange in sich tragen, wie sie Giftstoffe aufnehmen. Es gibt aber auch einige Substanzen, die langfristigen und möglicherweise irreparablen Schaden anrichten, der zu dauerhafter Infertilität führen kann.
Wie sich Luftverschmutzung auf die Fruchtbarkeit auswirkt
Menschen sind täglich einer Vielzahl von Schadstoffen ausgesetzt. Die Verbrennung von Kraftstoffen setzt Gifte frei, die wir in unserem Alltag beim Kochen, Autofahren, Heizen und Rauchen aufnehmen. Andere Substanzen, die uns Tag für Tag begegnen, sind Farbdämpfe, Benzin und Quecksilber. Verschiedene Industrieprozesse setzen täglich riesige Mengen schädlicher Chemikalien frei, wie den Rauch von Verbrennungsanlagen, Autoabgase, Kohleverbrennung und Petroleumprodukte. Infolgedessen wird Schwefeldioxid in die Luft abgegeben, was eine giftige Atmosphäre schafft. So entsteht Smog. Smog setzt sich ursprünglich aus zwei Wörtern zusammen, nämlich Rauch (smoke) und Nebel (fog) und wird vor allem durch Luftverschmutzung hervorgerufen. Stehende Luft und der immer dichter werdende Smog werden weltweit zu einem Problem in städtischen Gebieten. Smog entsteht, wenn Wasserdampf, bodennahes Ozon, andere Gase und feine Partikel in die Luft abgegeben werden.
Es werden immer mehr Informationen zur Verfügung gestellt, um den Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Infertilität zu belegen. Statistiken vom Center for Disease Control zeigen etwa, dass 6.7 Millionen amerikanische Frauen nicht in der Lage sind, schwanger zu werden oder ein Baby bis zur Geburt auszutragen. Einer der Gründe dafür liegt in den im Zigarettenrauch enthaltenen Toxinen. Die Tatsache, dass Frauen rauchen oder passiv rauchen, trägt also zu hohen Infertilitätsraten bei. Auch wenn Zigarettenrauch die Empfängnisfähigkeit nicht völlig aufhebt, kann Nikotinkonsum die Zeit verlängern, die vergeht, bis eine Schwangerschaft eintritt. Auch ein Ansteigen von Genmutationen in den Eizellen wird mit Zigarettenrauch in Verbindung gebracht. Luftverschmutzung trägt dazu bei, den Erfolg einer In-Vitro-Fertilisation zu erschweren. Hohe Abgas- oder Stickstoffdioxidkonzentrationen können die Erfolgsaussichten einer IVF reduzieren. Selbst geringe Werte von 0.01ppm von Stickstoffdioxid im Wohnumfeld der Frau können ihre Erfolgsaussicht bei einer IVF um 20% senken.
Auch Männer werden von Luftverschmutzung beeinträchtigt. Studien zeigen, dass weltweit 15% der männlichen Bevölkerung unfruchtbar ist – ein deutlich höherer Anteil als bei Frauen. Schwermetallpartikel, die in Abgasen zu finden sind, können männliche Unfruchtbarkeit verursachen, indem sie den Spiegel der freien Radikale im Blut anheben und die Spermienqualität und –beweglichkeit verringern. Auch sehr hohe Quecksilbergehalte im männlichen Blut werden mit nicht funktionionsfähigen Samenzellen in Verbindung gebracht. Luftverschmutzung wird bei Männern auch mit irreversiblen DNA-Schäden assoziiert.
Studien zeigen, dass einige Auswirkungen von Luftverschmutzung bei Männern und Frauen rückgängig gemacht werden können, indem dieser Faktor reduziert und so weit wie möglich gemieden wird.