Vielleicht hören Männer in Zukunft besser auf den Ratschlag, Obst und Gemüse zu essen, denn: Carotinoid kann die männliche Fruchtbarkeit um bis zu 8 Prozent verbessern.
Einer neuen Studie zufolge kann der Verzehr von Orangen, gelben Früchten und Gemüse, wie zum Beispiel Möhren, die Qualität und Quantität der Spermien um bis zu 8 Prozent erhöhen. Durch den Verzehr dieser Lebensmittel können Paare ihre Erfolgschancen auf eine Schwangerschaft erhöhen.
Was ist Carotinoid?
Carotinoid ist der Sammelname für Alpha-Carotin, Lutein, Beta-Carotin, Lycopin und Beta-Cryptoxanthin. Einer neuen Studie zufolge können all diese Bestandteile die männliche Fertilität verbessern.
Die Harvard School of Public Health führte diese Studie in Rochester, New York durch, in der die Auswirkungen auf 189 junge Männer an der Universität erforscht wurden, um zu sehen, wie der Konsum von Obst und Gemüse die Spermienbeweglichkeit, also die Fähigkeit, die weibliche Eizelle zu erreichen, beeinflusst. Während der Studie wurde die Ernährung und Nahrungsergänzung der Männer beobachtet, sodass die Forscher bestimmen konnten, wie viele dieser Spurenelemente sie zu sich nahmen. Insbesondere wurden folgende Vitamine beobachtet:
- Vitamin A
- Vitamin C
- Vitamin E
- Alpha-Carotin
- Beta-Carotin
- Beta-Cryptoxanthin
- Lutein
- Lycopin
Nach Abschluss der Umfrage gab jeder Mann eine Spermienprobe ab, die auf Spermienanzahl, Morphologie, Volumen und Beweglichkeit untersucht wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass die oben genannten Spurenelemente die männliche Fruchtbarkeit verbessern können.
Männliche Fruchtbarkeit und die Wissenschaft der Carotinoide
Die Studie verzeichnete, dass insbesondere Beta-Carotin dazu beitrug, die Spermienbeweglichkeit zu verbessern. Dieses Spurenelement ist reichlich in Möhren enthalten und wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt. Dadurch werden freie Radikale neutralisiert und die Gesundheit des Spermiums unterstützt.
Ein Anstieg beim Verzehr von Carotinoiden zeigte, dass sich die Spermien um 6,5 Prozent schneller bewegten als bei Männern, die nicht so viel Carotinoide zu sich nahmen. Ein noch stärkerer Erfolg war bei jenen Männern sichtbar, die das Spurenelement über die Nahrung und nicht etwa über Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen hatten.
Auf dieselbe Weise kann Beta-Carotin helfen und auch Lutein hat einen ähnlichen Effekt auf die Spermien. Zusätzlich kann ein gesteigerter Lycopinkonsum mit Tomaten dazu führen, 1,7% mehr Spermien zu produzieren als Männer, die nicht mehr davon verzehren.
Carotinoide verbesserten die Spermien in verschiedenen Bereichen, aber es ist wichtig, zu berücksichtigen, dass eine niedrigere Spermienanzahl mit einem erhöhten Vitamin-C-Spiegel in Verbindung gebracht wurde. Männer, die mehr Vitamin C zu sich nahmen, hatten 22 Prozent weniger Spermien als jene, die nicht so viel davon konsumierten. Männer, die mittlere Vitaminwerte hatten, wiesen die beste Spermienbeweglichkeit, -anzahl und –konzentration auf.
Die Vitamine A und E schienen keinen Einfluss auf die Spermien zu haben. Es schien auch keine Auswirkungen zu haben, ob die Personen rauchten oder einen erhöhten Body-Maß-Index aufwiesen. Dies ist aber wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass es sich bei den Teilnehmern um gesunde, junge Universitätsstudenten handelte.
Was sollte man(n) essen?
Was bedeutet das nun für Ihre Ernährung? Einfach gesagt, führt der Verzehr von Obst und Gemüse zu besserem Sperma.
Vor allem drei Gemüsearten – Spinat, Salat und Möhren – machen 59 Prozent der Beta-Carotin-Zufuhr aus; Möhren allein hingegen schon 56 Prozent der Luteinzufuhr. Die meisten Lycopine können in den folgenden fünf Nahrungsmitteln gefunden werden: Tomatensaft, Tomatensuppe, frische Tomaten, Ketchup und Salsa.
Mit dieser Information im Hinterkopf und dem Wissen, dass Lebensmittel die Spermienbeweglichkeit und Morphologie insbesondere bei einem jungen, gesunden Mann beeinflussen können, lässt sich sagen, dass mehr Spinat, Salat, Möhren und Tomaten eine positive Wirkung auf die Spermien haben können.
Weitere Faktoren
Caratinoid verursacht zwar nur einen Anstieg von 8 Prozent in der Spermienqualität und –quantität, aber natürlich spielen auch andere Faktoren eine Rolle. In den westlichen Ländern wird eine Spermienzahl gemessen, die im Vergleich zu östlichen Ländern um die Hälfte reduziert ist. Dies liegt an einer Reihe von Umwelteinflüssen und ungünstigen Lebensstilfaktoren, die vermeidbar sind: Bewegungsarmut, Alkohol, Gewichtszunahme, Milchprodukte, die Östrogen enthalten, Mobiltelefone in Hosentaschen und andere Faktoren.
Außer Ihre Ernährung umzustellen, können Sie zusätzlich Folgendes tun, um Ihr Sperma auf natürliche Weise zu verbessern:
- Hören Sie auf zu rauchen
- Treiben Sie Sport
- Behalten Sie ein gesundes Gewicht bei
- Trinken Sie nur gelegentlich Alkohol