Weltweit haben unzählige Paare mit Fruchtbarkeitsproblemen zu kämpfen. Männer und Frauen sind davon gleichermaßen betroffen. Es gibt viele Gründe für Infertilität: Neben diversen Erkrankungen spielen auch Faktoren wie Alkohol, Nikotin, eine schlechte Ernährung, Stress und bestimmte Umweltgifte eine maßgebliche Rolle.
Über die negativen Auswirkungen, die Elektrosmog (vor allem durch die Smartphone-Benutzung) auf die Fruchtbarkeit hat, ist man sich schon längere Zeit bewusst, doch auch Internetverbindungen mit WLAN können die Gesundheit beeinträchtigen, insbesondere die Gesundheit der Spermien. So können elektromagnetische Strahlungen beim Mann zu einer eingeschränkten Zeugungsfähigkeit führen. Dies fanden Wissenschaftler aus Argentinien heraus.
Welchen Einfluss hat die Laptop-Benutzung auf die Spermien?
Laut den Forschern, stellt nicht nur die zusätzliche Hitze ein Risiko dar, auch die elektromagnetische Strahlung, die vom Drahtlos-Internet ausgeht, kann die Spermien angreifen. Wird mit dem Laptop auf dem Schoß gearbeitet, können schädliche Strahlen bis in die Spermien und das Erbgut vordringen und diese beeinträchtigen. Das Resultat kann eine Einschränkung der Motilität (Beweglichkeit) der Spermien sein, auch Veränderungen des Erbguts bzw. DNA-Schäden können auftreten.
Die argentinische Studie und ihre Ergebnisse
Durchgeführt wurde die Studie von Forschern des Nascentis Center für reproduktive Medizin in Cordoba, Argentinien, unter der Leitung von Conrado Avendaño, einem Biochemiker, der auf Andrologie spezialisiert ist. Zusammen mit weiteren Wissenschaftlern untersuchte er 29 Spermienproben von gesunden Männern im Alter von 25 Jahren. Dabei wurde jede einzelne Probe in zwei gleiche Teile geteilt; ihre Aufbewahrung erfolgte in unterschiedlichen Räumen mit kontrollierter Temperatur. Eine der Unter-Proben wurde vier Stunden lang unter einem Laptop gelegt, dessen WLAN-Verbindung aktiv war. Damit wurde versucht, die gleichen Bedingungen zu schaffen, die sich auch bei der Laptop-Nutzung auf dem Schoß ergeben. Zum Vergleich wurden die anderen Spermien-Proben ebenfalls beobachtet, jedoch ohne Einsatz von Internet und WLAN.
Die Ergebnisse der Studie waren alarmierend: Bei jenen Spermien, die bestrahlt wurden, waren 25 Prozent unbeweglich, während bei den Proben, die keinerlei WLAN ausgesetzt waren, lediglich 14 Prozent immobil waren. Zudem zeigten sich bei neun Prozent der Spermien DNA-Schäden nach vier Stunden Bestrahlung, während bei den unbestrahlten nur drei Prozent von Erbgutschäden betroffen waren. Spermien werden also nicht durch den Elektrosmog, der über WLAN übertragen wird, abgetötet, jedoch reduziert sich die Spermien-Motilität erheblich und die DNA erleidet Schäden. Die Resultate der argentinischen Studie legen somit die negativen Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung auf die männliche Zeugungsfähigkeit nahe.
Um die Fortpflanzungsfähigkeit nicht zu beeinträchtigen, sollten Männer daher den Laptop nicht auf dem Schoß platzieren, vor allem dann nicht, wenn er mit dem WLAN verbunden sind.
Elektrosmog und Mobiltelefone
Auch die Handybenutzung, insbesondere der Transport von Mobiltelefonen in Hosentaschen oder am Gürtel befestigt, ist problematisch für die männliche Fruchtbarkeit. Das hat eine Studie der Universität Exeter in Großbritannien ergeben. Durch den engen Kontakt zwischen Unterleib und Handy-Strahlung, können Spermien geschädigt werden. Für die Studie wurden die Daten von fast 1500 Probanden untersucht, wobei Motilität, Lebensfähigkeit und die Dichte der Spermien analyisiert wurde. Hierbei zeigte sich, dass die männliche Fertilität durchschnittlich um acht Prozent sinkt, wenn das Mobiltelefon über einen längeren Zeitraum nahe der Geschlechtsorgane getragen wird. Auch das renommierte deutsche ECOLOG-Institut kommt zu dem Schluss, dass die elektromagnetische Strahlung von Mobiltelefonen negative Auswirkungen auf die männliche Fruchtbarkeit hat. Aus diesem Grund sollten Männer ihre Smartphones auf andere Weise transportieren, bzw. das Gerät komplett ausschalten, um ihre Fortpflanzungsfähigkeit nicht zu beeinträchtigen.
Um noch genauere Ergebnisse über die Auswirkungen von elektromagnetischer Strahlung auf die männliche Fruchtbarkeit zu gewinnen, werden auch in Zukunft weitere Forschungen zu diesem Thema betrieben werden müssen.