Gastautorin: Nancy S. Poonia
Wenn Sie endlich bereit sind, ein Baby zu bekommen, Ihr Körper sich jedoch weigert, zu kooperieren, dann scheint es, als ob nur noch ärztliche Hilfe infrage kommt. Niemand erwartet, dass er unfruchtbar ist. Viele Menschen fühlen sich von den Emotionen, die sie bei der Diagnose überrollen, schier überwältigt.
Sobald Sie sich mit der Tatsache abgefunden haben, liegt eine riesige Aufgabe vor Ihnen, die darin besteht, Fruchtbarkeitsbehandlungen, Ärzte und Kliniken durchzugehen.
Die Wahl der richtigen Fruchtbarkeitsklinik ist der wichtigste Schritt auf Ihrer IVF-Reise, und nachdem Sie Ihre Wahl getroffen und einen Arzt gefunden haben, bei dem Sie sich wohl fühlen, ist es wichtig, dass Sie alle Details Ihrer Behandlungen, und was diese beinhalten, abklären.
Nachfolgend finden Sie 5 Punkte, die Sie mit Ihrem Arzt besprechen sollten:
1. Welches Verfahren benötigen Sie?
Während IVF als goldene Standardbehandlung bei Unfruchtbarkeit gilt, sind auch noch andere Alternativen (u.a. ICSI oder IUI) möglich.
Sollte eine IVF empfohlen werden, sollten Sie Ihren Arzt fragen, wie die Stimulation der Eizellen erfolgt, oder ob eine Eizellenspende in Ihrem Fall benötigt wird. (Anmerkung: In Deutschland ist eine Eizellenspende verboten).
Unfruchtbarkeit hat viele Ursachen: Myome, verstopfte Eileiter, Verwachsungen, Endometriose, PCO-Syndrom, etc… Daher ist es wichtig, die Diagnose erstmals zu verstehen, und danach mit dem Arzt alle möglichen Behandlungsoptionen zu besprechen.
2. Wie hoch ist die Erfolgsrate in Fällen wie Ihrem?
IVF-Erfolgsraten können irreführend sein, weswegen Sie sich nicht blind auf irgendwelche Erfolgsaussagen verlassen sollten. Während Kliniken oft mit hohen Erfolgsaussichten einer IVF werben, sollten Sie wissen, dass diese auch Patientinnen miteinbeziehen, die nur geringe Probleme mit der Fruchtbarkeit haben.
Anstatt über irgendwelche Zahlen nachzudenken, sollten Sie Ihren Arzt lieber zu Patientinnen befragen, die in der gleichen Situation sind/waren wie Sie. Fragen Sie ihn nach den Erfolgschancen in Ihrem speziellen Fall, und haben Sie realistische Erwartungen.
3. Wie hoch werden die Kosten der Behandlung sein?
Die Kosten einer IVF variieren häufig und beruhen auf vielen Faktoren. Daher ist es wichtig, über alle Preise Bescheid zu wissen. Neben den IVF-Laborgebühren müssen Patientinnen auch die Kosten für Stimulationsspritzen, den behandelnden Arzt, diverse Untersuchungen, Beratungsdienste, Medien und Verbrauchsmaterial, etc. übernehmen.
Sollten Sie chirurgische Eingriffe vor der IUI oder IVF bekommen, werden die Kosten zusammengezählt.
Wenn Sie mit Ihrem Arzt die Behandlungsoptionen besprechen, sollten Sie darauf bestehen, dass Ihnen die kompletten Kosten aufgezählt werden und es keine versteckten Kosten gibt.
Es gibt eine Reihe von Förderungen im Bereich der künstlichen Befruchtung, Ihr behandelnder Arzt kann Sie entsprechend darüber informieren (Anmerkung: In Österreich durch den IVF-Fond geregelt, in Deutschland bestehen Förderungen in bestimmten Bundesländern).
4. Wie lange können Sie warten?
Es ist eine bekannte Tatsache, dass unsere Fruchtbarkeit mit dem Alter sinkt. Laut dem American College of Obstetricians and Gynecologists beginnt die weibliche Fruchtbarkeit ab dem 32. Lebensjahr abzunehmen, rapide fällt sie nach dem 37. Geburtstag.
Während Patientinnen versuchen, ihre Situation einzuschätzen und alle Möglichkeiten und Kosten abzuwägen, warten sie oft Monate bis Jahre, bevor sie mit einer Behandlung beginnen, wodurch sich ihre Chancen aufgrund des fortgeschrittenen Alters weiter verringern.
Sollten Sie noch in den 20ern sein, haben Sie mehr Zeit als jemand, der bereits Mitte 30 ist. Reden Sie darüber mit Ihrem Fruchtbarkeitsspezialisten und planen Sie Ihre Behandlung gut.
5. Welche Risiken bestehen?
Obwohl IVF und andere Fruchtbarkeitsbehandlungen gängige und sichere Verfahren sind, besteht ein geringes Risiko für negative gesundheitliche Auswirkungen. Wenn eine Patientin etwa an PCO leidet, besteht für sie die Gefahr, ein ovarielles Hyperstimulationssymdrom (OHSS) durch die Einnahme von Fruchtbarkeitsmedikamenten zu entwickeln. In diesem Fall sollte eine milde Stimulation als Option gewählt und auch der Prozess der ovariellen Stimulation sorgfältig überwacht werden.
Besprechen Sie alle Risiken und potentielle Komplikationen Ihrer Fruchtbarkeitsbehandlungen mit Ihrem IVF Spezialisten, damit Sie später keine unerfreulichen Überraschungen erleben.
Laut dem Centers for Disease Control and Prevention (CDC) leiden in den USA fast 12 Prozent aller Frauen im Fortpflanzungsalter an Unfruchtbarkeit. Sollten auch Sie Empfängnisprobleme haben, warten Sie nicht zu lange, um sich professionelle Hilfe zu suchen.
Nancy Poonia berät und unterstützt seit einigen Jahren Patientinnen mit Kinderwunsch. Sie schreibt regelmäßig über dieses Thema und ermutigt Menschen, gesunde Gewohnheiten anzunehmen, um ihre natürliche Fruchtbarkeit zu verbessern. Sie arbeitet mit Infertility Aide zusammen und mit einigen der besten Fruchtbarkeitsspezialisten, um im Bereich der künstlichen Befruchtung auf dem neuesten Stand zu bleiben und Patientinnen bestmöglich zu informieren.