Wenn Frauen mit Unfruchtbarkeit kämpfen, kann dies oft auf einen zu hohen oder niedrigen Blutzuckerspiegel zurückzuführen sein. Der Blutzucker spielt eine entscheidende Rolle im Hinblick auf mehrere Körperfunktionen, und ist dafür verantwortlich, dass der Körper genügend Energie erhält, um diese Aufgaben zu erfüllen.
Insulin, ein von der Bauchspeicheldrüse gebildetes Hormon, transportiert Glukose aus der Blutbahn in die Zellen, wo sie entweder sofort zur Energiegewinnung verwendet oder zur späteren Verwertung gespeichert wird. Leider funktioniert dieser normale Vorgang bei Frauen mit Diabetes nicht, da die Krankheit bekanntlich eine niedrige Insulinsensitivität oder Insulinresistenz verursacht, was bedeutet, dass Glukose im Blutstrom verbleibt oder von den Zellen im Körper nicht ordnungsgemäß verarbeitet wird.
Blutzucker und polyzystisches Ovarsyndrom
Die meisten Frauen mit Fruchtbarkeitsproblemen, die auf die Zuckerkrankheit zurückgehen, leiden unter Typ-2-Diabetes, der durch PCOS (polyzystisches Ovarsyndrom) zusätzlich verstärkt wird. PCOS ist eine hormonelle Störung, die durch seltene oder verlängerte Monatsblutungen gekennzeichnet ist.
Diese Störung kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, und zu einer Insulinresistenz führen. Darüber hinaus haben Frauen mit Diabetes und PCOS häufig auch ein kürzeres Fruchtbarkeitsfenster, da sie die Menopause in vielen Fällen früher erreichen, als Frauen, die nicht betroffen sind.
PCOS verstehen
Laut Medical News Today, einer Online-Quelle für die neuesten medizinischen Erkenntnisse, ist PCOS die Hauptursache für Unfruchtbarkeit bei Frauen mit Diabetes im gebärfähigen Alter. Frauen mit PCOS leiden in der Regel sowohl unter Anovulation (fehlendem Eisprung), die eine Schwangerschaft verhindert, als auch unter Insulinresistenz, die den Blutzuckerspiegel sogar noch weiter erhöhen kann. Beide Faktoren können die Empfängnisfähigkeit negativ beeinträchtigen.
Schwangerschaftschancen mit PCOS und Diabetes
Da PCOS den Eisprung unterbricht und zu einer Insulinresistenz führt, sollte der erste Schritt zur Verbesserung der Fruchtbarkeit eine Gewichtsabnahme sein. Oft sind Frauen, die an PCOS und Diabetes leiden, übergewichtig. Werden ein paar Kilogramm reduziert, reicht dies in vielen Fällen bereits aus, um Fortpflanzungsprobleme in den Griff zu bekommen. Daten zeigen, dass ein Verlust von 5 bis 10 Prozent Ihres aktuellen Gewichts einen erheblichen Beitrag zur Stabilisierung Ihres Menstruationszyklus leisten kann. Außerdem kann eine Gewichtsabnahme die Insulinresistenz verbessern.
Hier sind einige Tipps, die hilfreich sind, um mit PCOS und Diabetes erfolgreich abzunehmen:
Halten Sie sich an eine kohlenhydratarme Ernährung
Zahlreiiche Ernährungswissenschaftler gehen davon aus, dass eine kohlenhydratarme Ernährung für übergewichtige Frauen mit Diabetes und PCOS von Vorteil ist, wenn ein Kinderwunsch besteht. Um Ihre Chancen auf eine Schwangerschaft weiter zu erhöhen, können Sie auch die folgenden Tipps ausprobieren:
- Nehmen Sie mehr Proteine und Gemüse zu sich
- Setzen Sie auf ein umfangreicheres Frühstück und dafür auf ein vergleichsweise reduziertes Abendessen
- Bevorzugen Sie komplexe gegenüber einfachen Kohlenhydraten
Kehren Sie Ihre Insulinresistenz natürlich um
Es ist wichtig, festzuhalten, dass Nahrungsmittel, die reich an mehrfach ungesättigten Fetten sind, nämlich an Omega-3-Fettsäuren, zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels beitragen können, was wiederum zur Umkehr der Insulinresistenz führt, und die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft erhöht. Gleiches gilt beispielsweise auch für fettarme Lebensmittel, die proteinhaltig sind, wie Huhn, Pute und mageres Rindfleisch.
Machen Sie sich mit dem glykämischen Index vertraut
Unabhängig davon, ob Sie an PCOS, Diabetes oder einer Kombination aus beidem leiden, können Nahrungsmittel mit hohem glykämischen Index einen immensen Beitrag zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels leisten. Während Ihr Ziel möglicherweise darin besteht, schwanger zu werden, sollte die Kontrolle Ihres Blutzuckerspiegels eine höhere Priorität haben. Schließlich können zu hohe oder niedrige Werte über einen längeren Zeitraum zu Komplikationen in Zusammenhang mit Diabetes führen, wozu auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Nierenschäden gehören.
Ist Ihnen der glykämische Index nicht vertraut? Hierbei handelt es sich um einen numerischen Wert, der Lebensmitteln entsprechend der Rate zugewiesen wird, mit der sie den Blutzuckerspiegel erhöhen. Diese Informationen sind auf den Etiketten der meisten Produkte ersichtlich, und können auch online abgerufen werden. Je niedriger der glykämische Index ist, desto geringer ist, einfach ausgedrückt, der Einfluss der Nahrung auf Ihren Blutzuckerspiegel. Der Konsum von Lebensmitteln mit niedrigem glykämischen Index und körperliche Betätigung sind zwei großartige Möglichkeiten, um sowohl Ihren Blutzuckerspiegel zu stabilisieren, als auch Ihre Empfängnischancen zu verbessern.