Frauen, die Nachwuchs wollen, sollten sich gründlich mit ihrem Körper auseinandersetzen. Dieses Wissen kann ihnen bei der Familienplanung nützen. Die beste Methode, um mehr über die eigene Fruchtbarkeit zu erfahren, besteht darin, den Eisprung zu überwachen.
Zu den dafür verwendeten Methoden gehören beispielsweise die Messung der Basaltemperatur und die Untersuchung des Zervixschleims. Jenen Vorteil, den Frauen haben, wenn sie ihren Eisprung kontrollieren, ist der, dass sie ihren Körper besser kennenlernen, und so schneller eine Schwangerschaft erreichen. Einige Symptome, die darauf hindeuten, dass der Eisprung eingesetzt hat, umfassen z.B.:
- eine erhöhte Libido
- Völlegefühl
- Brustspannen
- leichte Durchbruchblutungen
- erhöhte Basaltemperatur
- verstärkter Ausfluss von eiweißähnlichem Zervixschleim
Eisprungstörungen: eine Übersicht
Als Eisprungstörungen werden unregelmäßige Eisprünge bezeichnet bzw. solche, die bei Frauen ausbleiben, die noch nicht in der Menopause sind. Eisprungstörungen können durch folgende Faktoren verursacht werden:
- Erhöhte Prolaktinwerte: diese kommen dadurch zustande, dass die Hirnanhangdrüse mehr Prolaktin ausschüttet, als nötig. Prolaktin wiederum hemmt die Herstellung von Östrogen und macht dadurch unfruchtbar.
- Vorzeitiges Eierstockversagen: dieses kann dann eintreten, wenn eine Autoimmunreaktion einsetzt oder Frauen vorzeitig die Eizellen ausgehen. Dies wiederum kann aus erblichen Gründen geschehen oder infolge von bestimmten Behandlungsformen wie Chemotherapien auftreten.
- Fehlfunktionen des Hypothalamus: der Hypothalamus ist für die Ausschüttung von luteinisierendem und follikelstimulierendem Hormon zuständig, die wiederum den Eisprung auslösen. Eine verminderte Ausschüttung an diesen Hormonen kann durch starke emotionale oder körperliche Belastungen entstehen.
- Polyzystisches Ovarsyndrom: Dieses Syndrom entsteht durch Hormonschwankungen und ist durch Fettleibigkeit, Akne und abnormal starker Körperbehaarung gekennzeichnet.
Die Diagnose von Eisprungstörungen kann durch unterschiedliche Methoden erfolgen, wie beispielsweise durch eine körperliche Untersuchung, die Erhebung der Menstruations- und Krankengeschichte der Patientin oder durch Blutuntersuchungen im Labor.
Wann ärztliche Hilfe nötig ist
Es ist wichtig, sich an einen Arzt zu wenden, sobald Sie länger anhaltende unregelmäßige Menstruationszyklen feststellen, vor allem, wenn Sie glauben, dass diese gewichtsbedingt sind oder Fruchtbarkeitsprobleme auftreten.
In diesen Fällen werden bestimmte Behandlungsformen empfohlen, wie beispielsweise ein passendes Sportprogramm, eine spezielle Ernährung oder auch eine Hormontherapie, sofern diese eine regelmäßigere Periode verspricht. In manchen Fällen kann auch eine In-Vitro-Befruchtung sinnvoll sein.
Tipps zur Behebung von Eisprungstörungen
Neben körperlicher Betätigung ist auch eine gesunde Ernährung eine Strategie, die viele Frauen oft unterschätzen. Über- und Untergewicht können oft zu Hormonschwankungen führen. Eine gesunde Ernährung mit reichlich Proteinen und Vitaminen kann dazu beitragen, den Hormonspiegel auszugleichen und die Empfängnischancen zu verbessern. Eine regelmäßige ausgewogene und nährstoffreiche Kost teilt dem Körper mit, dass er gesund genug ist, um eine Schwangerschaft aufrechtzuerhalten.
Das Leben besteht meist aus permanenten Stress. Dennoch sollten sich Frauen, die ihren Eisprung regelmäßiger machen wollen, bemühen, unnötigen Stress zu vermeiden und zu bekämpfen. Stoffe und Hormone, die durch Stress ausgeschüttet werden, unterdrücken meist die Fortpflanzungshormone. Ist eine Frau gestresst, konzentriert sich der Körper auf den Stressfaktor und weniger auf die Fruchtbarkeit. Wird der Stress gelindert, verändern sich wiederum die Schwerpunkte, wodurch Eisprungstörungen behoben werden.
Bewegung spielt eine entscheidende Rolle im Hinblick auf den Hormonhaushalt und das Körpergewicht, beides Faktoren, die wiederum die Menstruation und den Eisprung beeinflussen. Sport kräftigt zudem den Körper und macht ihn fähiger, eine Schwangerschaft und eine Geburt durchzustehen.
Einige Vitamine wirken eisprungsfördernd, so zum Beispiel Vitamin C. Vitamin C steigert den Wasseranteil im Zervixschleim und wirkt so fruchtbarkeitsfördernd. Vor allem Zitrusfrüchte und Kohlgemüse sind besonders vitamin-C-haltig. Das Vitamin ist auch in Präparatform unter dem Namen Ascorbinsäure erhältlich.
Um Eisprungstörungen zu beheben, sollten Sie Ihren Alkoholkonsum begrenzen bzw. idealerweise ganz auf Alkohol verzichten. Auch ein Koffeinkonsum von über 250 Milligramm am Tag kann die Fruchtbarkeit behindern. Alkohol hat eine ähnliche Wirkung. Frauen, die schwanger werden wollen, wird empfohlen, höchstens zwei alkoholische Getränke pro Tag zu trinken.
Um Eisprungstörungen in den Griff zu bekommen, kann es auch nötig sein, Ihr Körpergewicht zu reduzieren und es auf einen Normalwert zu bringen. Frauen mit Untergewicht haben allerdings ähnliche Probleme mit dem Eisprung wie Frauen mit Übergewicht. Studien zeigen, dass Frauen mit einem BMI von unter 19 bzw. über 25 jeweils vier- bzw. zweimal so lange brauchen, um schwanger zu werden, wie normalgewichtige Frauen.