Nikotinkonsum hat bekanntlich eine Vielzahl negativer Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Rauchen zu einer Beschleunigung der Hautalterung, einer Beeinträchtigung der Lungenfunktion sowie Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen führt, und das Risiko für Lungen-, Magen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie andere Krebsarten erhöht. Zusätzlich dazu, zeigen neuere wissenschaftliche Untersuchungen, dass Rauchen bei Männern und Frauen auch zu Fruchtbarkeitsproblemen führen kann.
Unfruchtbarkeit ist weit verbreitet
Tatsächlich haben laut der American Society for Reproductive Medicine ungefähr 15% aller Paare, die versuchen, ein Kind zu zeugen, mit irgendeiner Art von Fruchtbarkeitsproblem zu kämpfen. Untersuchungen zeigen, dass die meisten dieser Fälle von Unfruchtbarkeit auf weibliche Faktoren zurückzuführen sind, während etwa 30% ausschließlich auf männliche Einflüsse zurückgehen. Davon abgesehen, fanden sich bei 20% aller untersuchten Paare Störungen auf beiden Seiten. Dies weist darauf hin, dass auch die männliche Fertilität ein wichtiger Aspekt für eine erfolgreiche Empfängnis darstellt, der nicht vernachlässigt werden darf.
Was Nikotinkonsum angeht, so zeigen neuere wissenschaftliche Studien, dass ein starker Zusammenhang zwischen Rauchen und Fruchtbarkeitsproblemen bei Männern und Frauen besteht. Die wichtigsten Auswirkungen des Rauchens auf die reproduktive Gesundheit beider Geschlechter werden nachfolgend erläutert.
Nikotinkonsum und Fruchtbarkeit
Tabak enthält rund 4.000 schädliche Chemikalien wie Cyanid, Kohlenmonoxid und Nikotin. Der Konsum von Nikotin kann die Entwicklung der Eizellen beeinträchtigen und die Hormonproduktion bei Frauen stören. Darüber hinaus kann er zu einer Schädigung des genetischen Materials in den Eizellen und einem raschen Verlust der produzierten Eizellen führen, die weder ersetzt, noch regeneriert werden können. Darüber hinaus kann Nikotinkonsum Probleme bei der Einnistung der befruchteten Eizellen in die Gebärmutter verursachen.
Studien haben gezeigt, dass Frauen, die Nichtraucherinnen sind, doppelt so häufig schwanger werden wie Frauen, die rauchen. Nikotin kann einen unregelmäßigen Menstruationszyklus und den vorzeitigen Beginn der Wechseljahre auslösen. Um die Qualität der Eizellen zu verbessern, muss der Körper über genügend Antioxidantien verfügen. Rauchen reduziert jedoch den Vitamin C-Spiegel im Blut. Das Blut von Raucherinnen hat im Allgemeinen einen hohen Cadmiumgehalt, was die Fähigkeit des Körpers verringert, Zink aufzunehmen, ein wichtiges Mineral für die Funktion der Fortpflanzungsorgane. Das Risiko einer Fehlgeburt wird durch Nikotinkonsum ebenfalls erhöht. Darüber hinaus kann sich auch Passivrauchen negativ auf die weibliche Fruchtbarkeit auswirken.
Bei Männern kann Nikotinkonsum die Spermien schädigen, was wiederum die Wahrscheinlichkeit verringert, dass sie die Eizellen erfolgreich befruchten. Im Falle einer Befruchtung ist es weniger wahrscheinlich, dass die Embryonen überleben. In der Tat sind männliche Raucher aufgrund des Nikotinkonsums anfälliger für eine niedrige Spermienkonzentration sowie für deformierte Spermien und andere Anomalien. Ähnlich wie bei Frauen, beeinflusst Nikotinkonsum auch die Hormonproduktion bei Männern.
Der Einfluss von Passivrauchen
In der Regel sind Frauen von Männern, die rauchen, Passivraucherinnen. Auch wenn das Risiko für Fruchtbarkeitsstörungen bei Raucherinnen im Vergleich zu Nichtraucherinnen, um 14% höher liegt, haben auch Passivraucherinnen ein höheres Risiko (ca. 18%) als Frauen, die keinem Zigarettenrauch ausgesetzt sind. Passivraucherinnen haben im Vergleich zu Nichtraucherinnen eine niedrigere Schwangerschaftsrate.
Die Auswirkungen von Marihuana auf die Fruchtbarkeit
Marihuana, auch als Cannabis bekannt, wird hinsichtlich seiner Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit als weniger schädlich als Nikotin angesehen. Die Qualität, Motilität und Anzahl der Spermien bei Männern, die mehr als zehnmal pro Woche Marihuana rauchen, ist jedoch geringer als bei Männern, die nicht davon Gebrauch machen. Darüber hinaus sind Spermien von Männern, die Marihuana rauchen, hyperaktiv, was verhindert, dass sie sich richtig auf die Eizelle zubewegen, und sie befruchten. Dies ist auf die Substanz THC (Tetrahydrocannabinol) zurückzuführen, welche jene Signale stört, die den Spermien mitteilen, wann sie schneller schwimmen sollen. Darüber hinaus verschlimmern Männer, die bereits mit Fruchtbarkeitsstörungen kämpfen, die Situation durch den Konsum von Marihuana zusätzlich.
Fazit
Obwohl noch viele Studien durchgeführt werden sollten, um die negativen Effekte von Zigaretten und Marihuana auf die Fruchtbarkeit von Männern und Frauen besser zu verstehen, legt ein Großteil der Forschungen nahe, das Rauchen vollständig aufzugeben, um nicht nur gesünder zu leben, sondern auch die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen.