Wenn Sie einen Kinderwunsch hegen oder über Ihre Fruchtbarkeit näher Bescheid wissen wollen, sollten Sie entsprechend Buch darüber führen. Dies kann Ihnen zudem helfen, Hormonstörungen zu identifizieren. Auch für Frauen, die keine Schwangerschaft planen, kann es nützlich sein, bestimmte Daten aufzuzeichnen, um die Funktionsweise ihres Körpers besser zu verstehen. Am besten starten Sie damit Schritt für Schritt.
Was ist ein Fruchtbarkeitstagebuch?
Ein Fruchtbarkeitstagebuch zu führen, bedeutet, sich jeden Monat Notizen zum Menstruationszyklus zu machen. Fangen Sie an, indem Sie die Tage von Ihrer Periode bis zur nächsten Periode notieren, und alles dazwischen. Selbst wenn Sie nicht vorhaben, schwanger zu werden, empfiehlt es sich, Ihren Zyklus aufzuzeichnen, da Sie so mehr über Ihren Körper herausfinden und sogar Hormonstörungen aufdecken können. Es kann sein, dass Sie sich fragen, warum Symptome wie Akne, Stimmungsschwankungen, Migräne und Kraftlosigkeit immer wieder zu bestimmten Zeiten im Monat auftreten. Mit einem Fruchtbarkeitstagebuch können Sie besser verstehen, warum diese Probleme entstehen.
Ist bei Ihnen beispielsweise die luteale Phase kürzer oder treten gegen Ende des Menstruationszyklus Durchbruchblutungen auf, kann dies auf einen Progesteronmangel hindeuten. Beide Probleme können, wenn Sie schwanger werden, ein erhöhtes Risiko für eine Fehlgeburt bedeuten.
Wie lassen sich mit einem Fruchtbarkeitstagebuch Hormonstörungen erkennen?
Fruchtbarkeitstagebücher lohnen sich für jede Frau. Möglicherweise haben Sie sich schon immer gefragt, wie lange Ihr Menstruationszyklus eigentlich dauert. Vielleicht tritt Ihre Periode unregelmäßig auf. Oder aber Sie wollen sich Ihren Kinderwunsch erfüllen und herausfinden, an welchen Tagen Sie es am ehesten probieren sollten. Fruchtbarkeitstagebücher können Ihnen Aufschluss über Folgendes bieten:
- Sie können herausfinden, wann Ihr Eisprung einsetzt
- Sie können herausfinden, wie lange Ihre Lutealphase dauert
- Sie können Hormonstörungen erkennen
- Sie können Schilddrüsenstörungen identifizieren
Zu einem Fruchtbarkeitstagebuch gehört das tägliche Messen der Körpergrundtemperatur fest dazu. So können Sie erkennen, wann Ihr Eisprung einsetzt. Es ist ein Vorurteil, dass der Menstruationszyklus aller Frauen 28 Tage dauert und der Eisprung an Tag 14 einsetzt. Tatsächlich kann ein Menstruationszyklus zwischen 21 und 35 Tagen dauern. Ebenso kann der Eisprung auch früher als am 14. Tag einsetzen, je nach Menstruationszyklus einer Frau.
Die Messung der Basaltemperatur erfolgt mit einem speziellen Thermometer zur Messung der Körpergrundtemperatur. Wenn Sie darüber mit Stift und Papier oder einer App Buch führen, können Sie zum Zeitpunkt des Eisprungs einen Temperaturwechsel feststellen. Normalerweise schwankt die Körpertemperatur zwischen 36 und 37 °C. Nach dem Eisprung nimmt die Körpergrundtemperatur deutlich zu und tut dies auch bis zum Rest des Zyklus, wenn die Periode ansteht.
Die Körpergrundtemperatur aufzuzeichnen lohnt sich aus mehreren Gründen, nicht allein, wenn Sie einen Kinderwunsch hegen. Es hilft Ihnen auch, wenn Sie eine Schwangerschaft verhindern möchten, Sie die Pille abgesetzt haben oder Hormonstörungen erkennen wollen. Wenn Sie dies aus letzteren Gründen tun, können Sie potenzielle Probleme mit dem Arzt besprechen und sich eingehend untersuchen lassen.
Beobachtung des Zervixschleims
Wenn Sie Hormonstörungen oder Ihre fruchtbaren Tage bestimmten möchten, kann es auch nützlich sein, Ihren Zervixschleim zu beobachten. Dies ist ein weiterer wichtiger Aspekt des Fruchtbarkeitstagebuchs, da Sie so herausfinden können, wann und ob es überhaupt zu einem Eisprung kommt.
Je nach Zeitpunkt im Monatszyklus ist der Zervixschleim von unterschiedlicher Beschaffenheit. Nach Ihrer Periode werden Sie feststellen, dass er recht trocken ist. Während des Eisprungs ist er feucht und glitschig, und von eiweißähnlicher Konsistenz. Nach dem Eisprung ist der Schleim oft dickflüssig, weiß und cremig.
Wie erkennt man eine Hormonstörung?
Hormonstörungen auf eigene Faust zu erkennen, kann schwierig sein. Es gibt aber bestimmte Anzeichen, auf die Sie achten sollten, die auf eine Hormonstörung hindeuten können. Dazu gehören u.a.:
- Unregelmäßige Menstruationszyklen
- Durchbruchblutungen zwischen den Perioden
- Gesichtsbehaarung
- Heftige Stimmungsschwankungen
- Plötzliche, unerklärliche Gewichtszunahme
- Auftreten oder Verschlimmerung von Akne
- Haarausfall
- Männliche Körperbehaarung
Selbst wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome haben, sollten Sie sich zu keiner Selbstdiagnose hinreißen lassen. Nur Ihr Arzt kann eine Diagnose stellen und Ihnen die richtigen Medikamente zur Behandlung verschreiben. Allgemein sind die häufigsten Ursachen solcher Probleme polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS) und Schilddrüsenstörungen.
Ihre Hormonstörung kann aber auch andere Ursachen haben. Die Menopause markiert das Ende der Gebärfähigkeit im Leben einer Frau. Die Wechseljahre, d.h. die Zeit bis zur Menopause, können so manche Veränderungen und auch Hormonstörungen mit sich bringen. Ungesunde Lebensweisen, vor allem Drogenmissbrauch, Rauchen, unmäßiges Trinken und selbst Ihre Ernährung können ebenfalls zu Beschwerden führen. Es ist wichtig, dass Sie sich sofort ärztliche Hilfe suchen, wenn Sie irgendwelche Probleme feststellen sollten, damit so schnell wie möglich die richtigen Maßnahmen getroffen werden können, um die Störung zu beheben.