Wie Autoimmunerkrankungen Ihre Fruchtbarkeit beeinflussen können

Vielen Dank an Monica Cox, FDN-P, Fertility Health Coaching

Eine Autoimmunerkrankung ist eine Krankheit, bei der der Körper den Unterschied zwischen gesundem Gewebe und fremden Eindringlingen nicht erkennt. Ihr Immunsystem wird – gelinde gesagt – ein wenig „zickig“, reagiert über, und attackiert sich selbst. Das kann jahrelang so gehen, bis Sie erste Symptome bemerken oder sich die Autoimmunerkrankung voll entwickelt. Es gibt über 80 verschiedene „offizielle“ Autoimmunerkrankungen, die im Körper auftreten können, unter anderem in den Schilddrüsen, dem Hirngewebe und den Speicheldrüsen.

Wie Sie sich vielleicht vorstellen können, können sich Autoimmunerkrankungen wie eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung, eine entzündliche Darmerkrankung, Zöliakie, Typ 1 Diabetes oder Psoriasis, auf die weibliche Fruchtbarkeit auswirken. Diese Krankheiten stehen mit den häufigsten Fruchtbarkeitsproblemen wie PCOS, Endometriose, vorzeitiger Ovarialinsuffizienz und unerklärlicher Unfruchtbarkeit in Verbindung (1,2). Wenn Sie an einer Autoimmunität leiden, müssen Sie den Frieden in Ihrem Körper wiederherstellen. Denn seien wir ehrlich: Ein Körper, der sich selbst attackiert, ist keine gastfreundliche Umgebung für ein Baby!

Ich lebte jahrelang, ohne es zu wissen, mit einer Autoimmunerkrankung, die meine Fruchtbarkeit nicht nur beeinflusste, sondern mich unfruchtbar machte. Bei mir waren es natürliche Killerzellen (ein überaktives Immunsystem). Nach fünf Jahren erfolgloser Schwangerschaftsversuche, zwei erfolglosen IVFs, und keinen anderen klaren Anzeichen, wurde ich endlich darauf getestet, sodass die Ursache meiner Unfruchtbarkeit ans Licht kam. Ich hatte zu dem Zeitpunkt glücklicherweise bereits meine Ernährung und meine Lebensweise geändert, sodass der Übergang zum Autoimmunprotokoll (AIP) nach der Diagnose relativ einfach war.

Was bringt das AIP für Ihre Fruchtbarkeit? Wenn Sie an einer Autoimmunerkrankung leiden oder mit Fruchtbarkeitsproblemen kämpfen, hilft eine AIP-Ernährung bei der Heilung der Darmschleimhaut, und verhindert Entzündungen im Körper. Eine sechs- bis achtwöchige AIP-Kost (nach drei Wochen verfügen Ei- und Samenzellen über die beste Qualität) vor dem Versuch, natürlich oder mit medizinischer Hilfe schwanger zu werden, verringert und beruhigt Entzündungen im Darm, und im ganzen Körper. Das Immunsystem Ihres Körpers entspannt sich, Ihre Hormone kommen wieder ins Gleichgewicht, und Ihr Körper beginnt wieder, sich selbst zu regulieren!

Es gibt viele verschiedene Interpretationen einer AIP-Ernährung. Das liegt daran, dass wir alle unterschiedlich sind. Ihre Gene sowie die Dauer und Schwere Ihrer Autoimmunerkrankung spielen eine wichtige Rolle dabei, wie lange und auf wie viele Lebensmittel Sie eine Weile verzichten sollten. Wir reagieren alle unterschiedlich. Einige Personen müssen alle Zutaten der AIP-Liste für immer aus ihrer Ernährung streichen, während andere bestimmte Lebensmittel wieder einführe,n und in geringen Mengen konsumieren dürfen. Für mich sind das im Moment immer noch Nachtschattengewächse, insbesondere Paprika und Tomaten. Aber ich komme inzwischen mit Schokolade, Reis und Nüssen klar (obwohl ich mich hier immer noch selbst zurückhalten muss). AIP wird ein Lebensstil, den Sie an die Bedürfnisse Ihres Körpers anpassen; hier haben Sie die Kontrolle!

Meine Fruchtbarkeitsreise hat meine Autoimmunprobleme zum Vorschein gebracht. Sie denken vielleicht jetzt gerade, dass sich das nach Ihnen anhört, oder auch nicht. Indem Sie sich hin zu einer gesünderen Ernährung oder der kompletten AIP-Ernährung entwickeln, stellen Sie den Frieden in Ihrem Körper wieder her, und erhalten die lang ersehnte Familie (und können die medizinische Hilfe, die Sie dabei vielleicht benötigen, limitieren). Es ist nicht das einfachste der Welt, aber es ist KOSTENLOS, Sie können sich dabei so viel Zeit lassen, wie Sie brauchen, und niemand begutachtet dabei Ihren Intimbereich.

Wenn Sie mit einer AIP-Ernährung anfangen:

– Lassen Sie sich Zeit, und entspannen Sie sich, falls Sie einmal nicht durchhalten. Verbessern Sie sich mit jedem Tag. “Little by little, a little becomes a lot.” – Sprichwort aus Tansania

– Wenn Sie eine GROSSE Veränderung in Ihrer Ernährungs- und Lebensweise durchführen, ist Unterstützung durch andere Menschen sehr hilfreich.

– Lebensmittel sind eine sehr gute Möglichkeit, um Entzündungen zu hemmen, und das Immunsystem zu beruhigen. Um die Ursache Ihrer Probleme zu finden, und den Darm komplett heilen zu können, sind normalerweise weitere Ergänzungsmittel und medizinische Tests und Unterstützung notwendig. Sie sollten die gesunde Ernährung nicht aufgeben, aber gleichzeitig auch einen Arzt finden, der sich auf diesem Gebiet auskennt, über die Ernährung hinausblickt, und die wahre Ursache Ihrer Unfruchtbarkeit findet.

Wir wissen alle, dass Sie Ihre grünen, blattreichen Gemüsesorten essen müssen, das überspringen wir also gleich!

1. Leber

Leber – Sie lieben sie doch, nicht wahr? Okay, Liebe ist ein starkes Wort, und ich weiß, dass es für viele am Anfang schwer ist, aber Leber ist wirklich wichtig, um Ihre allgemeine Gesundheit zu verbessern, und Ihre Fruchtbarkeit zu optimieren. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um eines der nährstoffreichsten Lebensmittel, da diese Innerei reich an Folsäure, Vitamin B12, Pantothensäure, Riboflavin, Niacin und Vitamin A ist. Sie benötigen nur etwa 80-110g Leber ein- oder zweimal pro Woche, das ist doch machbar! Zerkleinern, verarbeiten oder verstecken Sie sie – Hauptsache Sie schlucken sie herunter!

2. Öliger Fisch

Öliger Fisch wie Makrele, Hering, Wildlachs, Sardinen, Sardellen, Weichtiere und Meeresfrüchte sind eine der besten Quellen für Omega 3-Fettsäuren (gesunde Fette), darunter DHA und EPA. Öliger Fisch enthält außerdem viel Selen, Vitamin D und Vitamin B12. Omega 3-Fettsäuren wirken auch entzündungshemmend, und helfen somit bei einer Verringerung von Entzündungen im Körper. Sie müssen beim Fischverzehr natürlich auf die Quecksilberwerte achten, und versuchen, so frischen Fisch wie möglich, d.h. am besten frisch geangelten, essen.

3. Knochenbrühe oder Fleischbrühe

Knochenbrühe ist eine reiche Quelle der Aminosäuren Prolin, Glycin, Glutamin und Arginin. Die darin enthaltende Gelatine ist äußerst nahrhaft und hilft dabei, Ihren Darm zu heilen, und eine gesunde Verdauung zu fördern. Wenn Knochenbrühe nichts für Sie ist, können Sie auch Fleischbrühe verwenden; dadurch erhalten Sie viele der wichtigen Mineralien, Aminosäuren, Gelatine etc., ohne die hohen Histamin- und Glutaminsäureanteile der Knochenbrühe.

4. Kokosnussöl und Ghee

Diese liefern Ihnen Vitamin K2, die fettlöslichen Vitamine A, D und E und Laurinsäure – ein Antioxidant mit antiviralen Eigenschaften, das unser Immunsystem stärkt. Sie sind außerdem eine sehr gute Quelle gesättigter Fette, die dem Körper dabei helfen, eigene Fettreserven aufzubauen, die Sie während der Schwangerschaft benötigen, um durchgehend ausreichend Energie zu erhalten. Hochwertige Fette wie Kokosnussöl und Ghee sind außerdem sehr wichtig für die Entwicklung des Baby-Gehirns. Sie sollten sie deshalb während der gesamten Schwangerschaft zu sich nehmen. Man kann mit beiden sehr gut kochen, sie schmelzen oder in einem Heißgetränk verarbeiten. Ich habe eine Tube Kokosnussöl im Badezimmer als Lotion und Makeup-Entferner.

5. Lacto-fermentierte Lebensmittel

Alles beginnt im Darm. Ein gesunder Darm erhöht die Gesundheit und Fruchtbarkeit dramatisch. Außerdem wird der Verdauungstrakt des wachsenden Babys von den gleichen Bakterien bevölkert, die sich auch in Ihrem Darm befinden – wie toll ist das denn bitte!? Lacto-fermentierte Lebensmittel liefern gute Bakterien, Enzyme und Laurinsäure, die den Verdauungstrakt glücklich machen. Diese können Sie einfach zuhause herstellen oder kaufen. Wenn Sie sie kaufen, sollten Sie sicherstellen, dass traditionelle Fermentationstechniken eingesetzt wurden, und die Lebensmittel roh und nicht pasteurisiert sind. Achten Sie beim Verzehr lacto-fermentierter Lebensmittel darauf, wie Sie sich fühlen, da nicht jeder sie sofort gut verträgt.

Denken Sie daran, dass es sich hier nur um meine Geschichte handelt, die ich erlebt habe. Das sind alles meine Erfahrungen, die ich im Laufe der Jahre durch Lernen, Lesen, Zuhören und Beobachten erlangt habe. Ich bin immer offen für Veränderungen, neue Herausforderungen und wissenschaftliche Entwicklungen. Was bei mir funktioniert, funktioniert vielleicht nicht für Sie. Ich bin keine Ärztin. Jeder medizinische Rat sollten Sie von einem qualifizierten Arzt stammen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Arzt sich nicht mit der Ernährungs- und Lebensweise auskennt, die Sie interessiert, finden Sie einen anderen, der das tut!

Quellen

1.https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22284905

2.https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24260593

Monica ist ein bisschen vom Essen besessen, und wird oft beim Kochen mit einem Löffel Ghee oder beim Knochenverarbeiten am Schongarer gesichtet. Ihr neuer Lifestyle entwickelte sich langsam während ihrer langen Reise bis zur Geburt ihres Kindes. Als sie die schlechten Ernährungshinweise für Frauen und Männer mit Fruchtbarkeitsproblemen nicht mehr hören konnte, gründete Monica Fertility Health Coaching, um Betroffenen die Bedeutung gesunder Ernährung klarzumachen, und sie dabei zu unterstützen. 

Sie ist außerdem ausgebildete Functional Diagnostic Nutrition-Praktikerin, d.h. sie hilft anderen Menschen dabei, die grundlegenden Ursachen ihrer Fruchtbarkeitsprobleme zu identifizieren, und zu beseitigen. Sie können Monica über www.fertilityhealthcoaching.com, Instagram und Pinterest erreichen.