Bei Adenomyose handelt es sich um eine Krankheit, die vor allem Frauen im gebärfähigen Alter betrifft. Sie ist durch ein Vorhandensein von Endometriumgewebe im Myometrium (äußere Muskelschicht der Gebärmutter) gekennzeichnet.
Die Erkrankung führt zu heftigen Monatsblutungen und starken Menstruationsschmerzen, ähnlich wie Endometriose. Endometriose und Adenomyose können auch gleichzeitig auftreten, weswegen sich Wissenschaftler fragen, ob es sich dabei um eine spezielle Form von Endometriose handelt. Derzeit wird Adenomyose jedenfalls als „Endometriose innerhalb der Gebärmuttermuskulatur“ definiert.
Wodurch entsteht Adenomyose?
Die genauen Ursachen sind zwar unklar, doch es gibt einige Risikofaktoren wie beispielsweise chirurgische Eingriffe wie einen Kaiserschnitte oder Schwangerschaftsabbrüche. Dadurch kann es zu Schäden an der Gebärmutter kommen, wodurch Adenomyose begünstigt wird. Weitere Risikofaktoren sind u.a. Fettleibigkeit und unregelmäßige Menstruationszyklen. Einige Studien legen auch nahe, dass Frauen mit Adenomyose Veränderungen im Muster der Uteruskontraktionen aufweisen.
Diagnose
Experten gehen davon aus, dass eine von zehn Frauen im Alter zwischen 35 und 50 Jahren an Adenomyose leidet. Bei betroffenen Frauen kommt es häufig zu Symptomen wie Schmerzen im Beckenbereich, Dysmenorrhö, abnormen Blutungen und schmerzhaftem Verkehr. Bei etwa 30 Prozent treten jedoch gar keine Symptome auf.
Um Adenomyose zu diagnostizieren, sollte eine eingehene Anamnese durch den Arzt erfolgen. Heutzutage ist die Diagnose durch Ultraschall wesentlich erleichtert. Frauenärzte können die mit der Krankheit verbundenen Symptome auf Ultraschallbildern gut erkennen. Darüber hinaus stehen weitere Verfahren wie Magnetresonanztomografie und Hysteroskopie zur Verfügung.
Beeinträchtigt Adenomyose die Fruchtbarkeit?
In diversen medizinischen Studien wird Adenomyose mit Unfruchtbarkeit in Verbindung gebracht. Da es zu einer veränderten Regulation von Kontraktionen kommt, kann der Transport der Spermien durch den Eileiter beeinträchtigt werden. Eine anormale oder verdickte Gebärmutter kann auch die Einnistung einer Eizelle verhindern.
Kann sich Adenomyose auf eine IVF-Behandlung auswirken?
Studien zeigen, dass die Verdickung dieser Junktionszone zu einer Verdickung der inneren Gebärmutterwand führen kann. Diese wiederum verhindert eine Implantation des Embryos. Die Krankheit kann eine Einnistung durch Veränderungen in der Molekülstruktur beeinträchtigen, die die Empfänglichkeit der Gebärmutterschleimhaut steuert. Die Molekülstruktur wird so abnormal. Darüber hinaus sind jene Faktoren, die das Embryowachstum beeinflussen, bei Frauen mit dieser Erkrankung tendenziell geringer. Adenomyose kann sich daher auf den Erfolg einer IVF auswirken und die Häufigkeit von Schwangerschaften, Fehlgeburten und erfolgreichen Entbindungen beeinflussen. Oft führt sie zu Eileiterschwangerschaften oder einer Störung des Hormonhaushaltes.
Mögliche Behandlungsmethoden bei Adenomyose
Adenomyose kann sowohl chirurgisch als auch medizinisch behandelt werden. So können etwa Entzündungshemmer eingesetzt werden, um den Blutfluss zu verlangsamen, und auf diese Weise Blutungen und Schmerzen zu lindern.
Die Einführung einer Hormonspirale ist die derzeit gängigste Behandlungsmethode. Diese ist reversibel und hat eine hohe Erfolgsrate. Auch Progesterontabletten und Kombinationskotrazeptiva kommen in Frage. Frauen mit Kinderwunsch werden vor allem Analoga des Gondotropin-Releasing-Hormons (a-GNRH) empfohlen, die sich als effektiv erwiesen haben.
Führen diese Methoden nicht zum gewünschten Erfolg, kann eine teilweise oder komplette Entfernung der Gebärmutter nötig sein. Bei Frauen mit Kinderwunsch ist dies jedoch die letzte Möglichkeit, wenn alle anderen Maßnahmen fehlgeschlagen haben.
Fazit
Frauen, die den Verdacht haben, an Adenomyose erkrankt zu sein, sollten sich eingehend untersuchen lassen, um die Diagnose zu bestätigen und die weitere Vorgehensweise zu bestimmen. Für eine erfolgreiche Kinderwunschbehandlung ist es wichtig, nicht nur die Gebärmutterhöhle zu untersuchen, auch Endometriumhöhle und Wand-Myometrium sollten genau begutachtet werden.