Hormontherapien können sowohl Männern als auch Frauen helfen, die einen unerfüllten Kinderwunsch haben. Aus diesem Grund ist es wichtig, über die wichtigsten Hormone Bescheid zu wissen, die bei der Fortpflanzung eine Rolle spielen.
Ursachen für Unfruchtbarkeit
Fruchtbarkeitsstörungen betreffen beide Geschlechter gleichermaßen und können eine ganze Reihe von Ursachen haben. Zu den häufigsten Faktoren gehören Missbildungen der Geschlechtsorgane, bestimmte Krankheiten, schädliche Angewohnheiten wie Nikotinkonsum oder übermäßiger Alkoholgenuss, sowie eine ungesunde Ernährung.
Hormonelle Probleme
In vielen Fällen kann Unfruchtbarkeit aber auch auf Hormonstörungen zurückgeführt werden. Denkt man an Fortpflanzungshormone, fallen den meisten Namen wie Testosteron, Östrogen und Progesteron ein. Diese Stoffe spielen zwar bei der Fortpflanzung tatsächlich eine tragende Rolle, sie sind aber bei Weitem nicht die einzigen Hormone, die involviert sind, und bei Nichtvorhandensein zu Problemen führen.
Hormontherapien
Jede der genannten Ursachen kann für sich genommen oder zusammen zu Hormonstörungen führen. Zum Glück kann die Fertilität wiederhergestellt werden, wenn das zugrundeliegende Problem behoben oder die Hormonwerte wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.
Entscheidende Hormone beim Mann
Zahlreiche Aspekte männlicher Fruchtbarkeit können durch ein Ungleichgewicht folgender Hormonen bedroht werden:
- Luteinisierendes Hormon – Dieses Hormon, meist mit LH abgekürzt, spielt eine entscheidende Rolle bei der Herstellung jener Zellen, die für die Testosteronproduktion zuständig sind. Bei von einem Mangel an diesem Hormon Betroffenen zeigen sich oft eine geschwächte Hodenfunktion und entsprechend schwere Fruchtbarkeitsstörungen.
- Follikelstimulierendes Hormon – Oftmals wissenschaftlich als FSH abgekürzt, ist dieses Hormon wichtig für die Hodenentwicklung und Spermienproduktion. Erhöhte Blutwerte deuten oft auf eine Schädigung oder Erkrankung der Testikel hin. Verminderte Blutwerte wiederum weisen auf eine zu geringe Spermienproduktion hin.
- Prolaktin – In der Regel äußern sich gestörte Prolaktinspiegel in Hypersynthese, die oft auf deutlich verminderte Testosteronwerte hindeutet. Dies wiederum kann zu verschiedenen sexuellen Problemen und Fortpflanzungsstörungen führen.
- Gonadoliberin – Gonadoliberin, oft auch als GnRH abgekürzt, fördert die Ausschüttung von FSH und LH. Verminderte Blutwerte sorgen häufig dafür, dass bei Buben die Pubertät ausbleibt.
- Testosteron – Testosteron, das weithin als das wichtigste männliche Hormon gilt, fördert bekanntermaßen den Sexualtrieb und regt das Wachstum der Geschlechtsorgane an. Verminderte Blutwerte können zu einer geringen Spermienmenge, schwacher Libido und schlechter sexueller Leistungsfähigkeit führen.
Entscheidende Hormone bei der Frau
- Follikelstimulierendes Hormon – FSH spielt bei der weiblichen Fruchtbarkeit eine ebenso große Rolle wie bei der männlichen. Bei Frauen sind ausreichende Mengen des Hormons erforderlich, um eine gesunde Eierstockfunktion zu gewährleisten. Die Ovarien sind für die Herstellung von Eizellen zuständig, die bei der Zeugung von Spermien befruchtet werden. Übermäßige Mengen dieses Hormons zeigen sich meist bei Frauen in den Wechseljahren.
- Schilddrüsenhormon – Thyroxin, wie das Schilddrüsenhormon wissenschaftlich genannt wird, übt eine wichtige Funktion bei der Herstellung und Ausschüttung mehrerer Fortpflanzungshormone aus. Zu hohe oder zu niedrige Mengen können entsprechend eine ganze Reihe von Fruchtbarkeitsstörungen nach sich ziehen.
- Luteinisierendes Hormon – LH spielt ebenfalls eine wichtige Rolle dabei, eine optimale Funktion der Eierstöcke zu gewährleisten.
- Progesteron – Dieses Hormon ist entscheidend, um die Gebärmutter zu stärken. Eine optimal funktionierende Gebärmutter ist für eine gesunde Entwicklung des Fötus unerlässlich. Entsprechend laufen Frauen mit verminderten Blutwerten eher Gefahr, eine Fehlgeburt zu erleiden.
- Prolaktin – In den meisten Fällen zeigen sich im Blutbild von Frauen keine nennenswerten Mengen dieses Hormons, bis sie schwanger werden und entbinden. Entsprechend liegt bei Frauen, die erhöhte Prolaktinwerte im Blutbild aufweisen, obwohl sie kein Baby erwarten bzw. gerade erst entbunden haben, meist eine Hormonstörung vor.
- Anti-Müller-Hormon – Dieses Hormon, für gewöhnlich mit AMH abgekürzt, trägt zu einer gesunden Funktion der Geschlechtsorgane bei. Zu viel davon kann auf das Vorhandensein einer Erkrankung der Geschlechtsorgane hinweisen, während zu geringe Mengen eine Schwangerschaft verhindern.
- Testosteron – Obwohl es eigentlich als männliches Geschlechtshormon gilt, stärkt Testosteron auch die Eierstöcke, um sie auf die Produktion von Eizellen vorzubereiten. Dies wiederum kann durch eine zu geringe Anzahl des Hormons verhindert werden. Übermäßige Mengen wiederum können die Geschlechtsorgane schädigen und zur Bildung männlicher Züge führen.
- Östrogen – Östrogen spielt für die weibliche Fruchtbarkeit bei praktisch allen Gesichtspunkten eine entscheidende Rolle.
Hormonstörungen beheben
In manchen Fällen zeigen Hormonstörungen keine nennenswerten Symptome. Paare mit unerfülltem Kinderwunsch sollten sich unbedingt mit ihrem Gynäkologen oder Fruchtbarkeitsspezialisten absprechen, und sich auf etwaige Hormonprobleme testen lassen. Viele Störungen können durch einfache Blutuntersuchungen ermittelt werden. Wird ein Problem aufgedeckt, liegt der Schwerpunkt des weiteren Vorgehens darauf, die zugrundeliegende Ursache zu identifizieren und diese zu beheben. Durch diese Maßnahmen lassen sich Fortpflanzungsstörungen oft in den Griff bekommen.