Unfruchtbarkeit ist weit verbreitet. Sie wird als Unfähigkeit eines Paares definiert, durch ungeschützten Geschlechtsverkehrs schwanger zu werden. Auch wenn heute viele verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, vor allem Verfahren wie assistierte Reproduktionstechnologien (ART), gibt es Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen selbst kein Kind austragen können. In diesem Fall kann eine Leihmutterschaft hilfreich sein. In den USA ist die Leihmutterschaft ein gängiges Prozedere, allerdings ist diese in vielen Ländern wie Deutschland und Österreich verboten!
Was versteht man unter Leihmutterschaft?
Die Leihmutterschaft ist ein Prozess, bei dem sich eine Frau dazu bereit erklärt, ein Baby für ein Paar auszutragen. Das entstehende Kind wird rechtlich und emotional den Wunscheltern und nicht der Leihmutter zugeschrieben. Die gewählte Leihmutter sollte körperlich in der Lage sein, ein Kind auszutragen, sowie psychisch stabil und bei guter Gesundheit sein.
In den Vereinigten Staaten wird die Leihmutterschaft eher nach Bundesstaat als durch landesweite Gesetze geregelt. Verschiedene Staaten stellen unterschiedliche Anforderungen für den Abschluss einer Leihmutterschaftsvereinbarung. In vielen Fällen setzen Gerichte jedoch Leihmutterschaftsverträge aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Rechte der Leihmutter oder psychologischer Probleme nicht durch.
Das zulässige Alter der Leihmutter sollte mindestens 21 Jahre betragen, einige Kliniken legen auch eine Altersobergrenze fest. Leihmütter mit mindestens einer erfolgreich ausgetragenen vorhergehenden Schwangerschaft werden in der Regel bevorzugt.
Arten von Leihmutterschaft
- Traditionelle Leihmutterschaft: Manche Frauen besitzen keine gesunden Eizellen und müssen daher auf Spendereizellen zurückgreifen. In diesem Fall ist es möglich, dass die Leihmutter ihre Eizellen zur Verfügung stellt. Diese werden mit dem Samen des betreffenden Paares oder eventuell mit Fremdsamen befruchtet. Die Leihmutter ist also nicht nur die Frau, die das Kind austrägt, sondern auch die genetische Mutter. Vertraglich wird jedoch festgelegt, dass die Leihmutter keinen Rechtsanspruch auf das Kind hat.
- Gestationsleihmutterschaft: Hier ist die Leihmutter genetisch nicht mit dem Kind verwandt. Sie wird durch künstliche Befruchtung schwanger, wobei Eizellen und Spermien von den Eltern verwendet werden. In den meisten Fällen erhält die Leihmutter Fruchtbarkeitsmedikamente, um sich auf die Schwangerschaft vorzubereiten. Sobald eine Schwangerschaft erfolgt ist, stehen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen auf dem Plan, um die Gesundheit von Leihmutter und Kind zu gewährleisten. Nach der Geburt erhalten die genetischen Eltern das Sorgerecht für das Kind.
Gibt es Risiken bei einer Leihmutterschaft?
- Schwangerschaftskomplikationen wie Gestationsdiabetes, Bluthochdruck und Frühgeburten: Wie bei jeder Schwangerschaft gibt es bestimmte Risiken, worüber sich die rechtlichen Eltern im Klaren sein sollten, wenn sie sich für eine Leihmutterschaft entscheiden.
- Geburtsfehler oder andere gesundheitliche Probleme des Babys: Um die Risiken so gering wie möglich zu halten, ist es wichtig, auszuschließen, dass die Leihmutter genetische Störungen aufweist, die für das Kind gefährlich werden könnten.
- Frühgeburt oder Kaiserschnittgeburt
- Verlust des Babys: Wie bei jeder anderen Schwangerschaft besteht die Gefahr einer Fehlgeburt. Bei älteren Frauen, Mehrlingsschwangerschaften oder Frauen, die während der Schwangerschaft rauchen, ist das Risiko erhöht.
Faktoren, die zu berücksichtigen sind
Wie bereits erwähnt, ist eine Leihmutterschaft nur in bestimmten Ländern erlaubt. Für Paare, die sich für eine Leihmutterschaft im Ausland entscheiden, ist die rechtliche Lage oft problematisch. Daher ist eine umfassende rechtliche Beratung unerlässlich. Zudem gibt es andere Faktoren, die zu berücksichtigen sind:
- Die Suche nach der passenden Leihmutter: In Ländern wie den USA wird in der Regel über entsprechende Agenturen gesucht, die Leihmütter an Paare aufgrund bestimmter Auswahlkritierien vermitteln.
- Kosten: Eine Leihmutterschaft ist kostspielig. Im Ausland belaufen sich die Kosten oft zwischen 60.000 und 150.000 Euro.
- Untersuchungen: Sowohl zufünftige Eltern als auch die Leihmütter müssen sich eingehenden Untersuchungen unterziehen, um Anomalien auszuschließen bzw. sicherzustellen, dass eine Schwangerschaft ausgetragen werden kann.
- Beziehung zur Leihmutter: Für betroffene Paare ist es wichtig, dass sie sich wohlfühlen im Umgang mit der Leihmutter und ein gewisses Vertrauensverhältnis besteht.
- Rechtsverträge und Leihmutterschaftsgesetze: Gesetze im Zusammenhang mit einer Leihmutterschaft variieren von Land zu Land, daher ist die richtige Rechtsberatung in diesem Prozedere für Paare das A und O.