Samenbanken geben Männern die Möglichkeit, ihre Zeugungsfähigkeit längerfristig zu erhalten. Zudem besteht die Möglichkeit, auf Fremdsamen zurückzugreifen, wenn die eigenen Spermien nicht befruchtungsfähig sind.
Was ist eine Samenbank?
Zweck einer Samenbank besteht darin, die Fortpflanzungsfähigkeit des Mannes zu bewahren, wenn er unter seinen derzeitigen Lebensumständen entweder kein Kind zeugen will oder kann. Das Sperma wird üblicherweise in dafür vorgesehenen medizinischen Einrichtungen aufbewahrt. Eine andere Alternative besteht darin, Spermien eines fremden Spenders einzusetzen, wenn die eigenen Spermien ihren Zweck nicht erfüllen.
Was passiert dort?
Es werden Spermaproben abgegeben, die anschließend bei der Samenbank abgeliefert werden. Sobald die Proben in der Samenbank eingehen, werden sie eingefroren. Das tiefgefrorene Sperma kann aufgetaut werden, sobald sich ein Paar für Nachwuchs entscheidet, wobei verschiedene Techniken in Frage kommen können, wie beispielsweise eine In-vitro-Befruchtung, IVF. In vielen Fällen können Spermien jahrelang aufbewahrt werden. Prinzipiell können Samenzellen bereits im Jugendalter konserviert werden.
Warum sich Männer für eine Samenbank entscheiden
Es gibt viele Gründe, warum sich ein Mann für die Einlagerung seines Spermas entscheidet, oder auf Fremdsamen zurückgreift. Im Folgenden sind einige der häufigsten Gründe aufgeführt:
- Probleme mit der Fruchtbarkeit und sexuellen Leistung – Eine Samenbank kann aus verschiedenen Gründen in Anspruch genommen werden. Sexuelle Leistungsfähigkeit und Fruchtbarkeitsprobleme wie niedrige Spermienzahlen oder Probleme mit der Vitalität und Motilität der Schwimmer sind die häufigsten Ursachen, weshalb eine Samenbank in Frage kommt. Diese Probleme können Folge einer medizinischen oder psychologischen Erkrankung sein, deren Diagnose vielleicht viel Zeit in Anspruch nimmt oder, wie in manchen Fällen, unerkannt bleibt. Unter solchen Umständen haben Männer, die den Wunsch hegen, Nachwuchs zu zeugen, noch immer eine gangbare Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen.
- Schwere körperliche Erkrankungen – In anderen Fällen können sich Männer, bei denen schwerwiegende Erkrankungen der Geschlechts- und Fortpflanzungsorgane festgestellt wurden, dazu gezwungen sehen, Samenbanken in Anspruch zu nehmen. Bestimmte Erkrankungen wie Krebs an Hoden, Prostata oder anderen Bereichen der Geschlechtsorgane können die Spermaqualität entweder enorm beeinträchtigen, oder zu Unfruchtbarkeit führen. Zudem können sich bestimmte Behandlungen dieser Krankheiten stark auf die Anzahl und Qualität der Spermien auswirken.
- Lebensumstände – Manche Männer möchten erst dann Nachwuchs zeugen, wenn die finanzielle und berufliche Stabilität gegeben wird. Um die gute Qualität der Spermien auch zu einem späteren Zeitpunkt zu gewährleisten, können Samen eingefroren werden.
- Unfruchtbarkeit – Wenn die eigenen Spermien nicht befruchtungsfähig sind, ist eine Fremdsamenspende oft die letzte Möglichkeit, um den Traum von eigenen Nachwuchs zu realisieren.
Was bei der Wahl einer Samenbank bedacht werden muss
Nicht jede Samenbank ist gleich. Bevor Sie eine Samenprobe abliefern oder sich für Fremdsamen entscheiden, sollte Sie sich gut informieren, und die nötigen Recherchen über die jeweilige Samenbank anstellen:
- Gesundheitliche und juristische Standards – Seriöse Samenbanken verfügen über die nötige staatliche Zulassung. Dazu gehören beispielsweise die Prüfung des Labors, die Einhaltung aller Bestimmungen des Gesundheitsministeriums, sowie andere gesetzliche Richtlinien.
- Klare Zugangsbedingungen – Seriöse Samenbanken verlangen von Samenspendern, dass diese strenge gesundheitliche Richtlinien erfüllen. Auf diese Weise wird die Qualität der Spermien sichergestellt, und etwaigen Komplikationen sowie Krankheiten vorgebeugt.
Mögliche Kosten
Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Fremdsamenspende nicht. Erstprobenentnahme, Untersuchung, Aufbereitung der Samenproben im Labor, und Einfrierung der Spermien können sich auf mehrere hundert Euro belaufen. Im weiteren Verlauf können dann jährliche Aufbewahrungskosten erhoben werden, die je nach Samenbank variieren.
Erfolgsrate
Wie effektiv sich eine Samenbank letztlich erweist, hängt von vielen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Alter der Frau, an dem die Proben eingesetzt werden, die generelle Gesundheit und Fruchtbarkeit der Empfängerin, der Qualität der Samenproben, sowie der jeweiligen Befruchtungsmethode, mit der das aufbewahrte Sperma eingesetzt wird. Forscher gehen allerdings davon aus, dass die allgemeine Erfolgsquote zwischen 60 und 80 Prozent liegt.