Neben Eisen und Kupfer hat auch das Spurenelement Zink im menschlichen Körper entscheidende Bedeutung im Hinblick auf diverse Stoffwechselprozesse und die Zellkommunikation. Zink ist jedoch auch essentiell, wenn es um die Fruchtbarkeit der Frau geht.
Zink und seine Rolle bei der weiblichen Empfängnis
Zink ist ein wichtiger Faktor bei der Ovulation, was bedeutet, dass ein Mangel des Spurenelements die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit deutlich verringern kann. Ein niedriger Zinkspiegel wird mit hormonellem Ungleichgewicht, Menstruationsstörungen und Anovulation in Verbindung gebracht; Faktoren die sich negativ auf die weibliche Fortpflanzungsfähigkeit auswirken.
Das Spurenelement ist bereits in den frühesten Stadien der Empfängnis essentiell, nämlich in den ersten Stadien der Zellteilung, nachdem es zur Befruchtung der Eizelle gekommen ist. Zudem bewahrt es die DNA vor Schäden und erhöht so die Chancen auf eine ordnungsgemäße fötale Entwicklung. Wenn die Zinkkonzentration im Plasma zu niedrig ist, kann die Zufuhr von Zink zum Baby beeinträchtigt werden, weswegen sein Wachstum leidet.
Eizellen brauchen Zink, um befruchtet werden zu können
Wie wichtig das Spurenelement für die Eizellen ist, konnten Forscher der Northwestern University im US-Bundesstaat Illinois kürzlich in Untersuchungen mit Mäusen feststellen. Sie fanden heraus, dass die heranreifenden Eizellen große Mengen an Zink benötigen, um befruchtungsfähig zu sein. Tatsächlich erfordert es in den Eizellen einen Zinkanstieg um 50 Prozent, bevor es zur Fertilisation kommen kann. Als die Wissenschaftler die Konzentration von Zink und anderen Mineralien in den Eizellen der Nagetiere gemessen hatten, stellten sie fest, dass die Zinkwerte signifikant höher waren als andere wichtige Metalle wie Eisen und Kupfer. Zink war das einzige Metall, das sich während des Reifeprozesses erheblich in der Konzentration veränderte.
Um die Rolle von Zink im Hinblick auf die Fruchtbarkeit näher zu erforschen, unterdrückten die Wissenschaftler die Zinkaufnahme von Eizellen. Das Resultat: In Telophase I (ein bestimmter Abschnitt der Reifeteilung) stagnierte die Entwicklung der Eizelle. Wenn jedoch kurz vor diesem Stadium die Konzentration von Zink künstlich erhöht wurde, konnte sich die Eizelle normal weiter entwickeln. Die Forscher erklären die Studienergebnisse wie folgt „Ob eine Eizelle stirbt oder sich zur befruchtungsfähigen Geschlechtszelle entwickelt, steht zunächst auf Messers Schneide. Zink scheint ein Schlüsselfaktor zu sein, der kontrolliert, ob die Eizelle ihre Entwicklung vollendet.“
Neue Hoffnung für Fruchtbarkeitsbehandlungen
Wissenschaftler und Fruchtbarkeitsspezialisten versuchen seit langem herauszufinden, was eine gute Eizelle ausmacht, die einen gesunden Embryo produziert. Dies sei vor allem in Hinblick auf Fruchtbarkeitsbehandlungen wichtig, wenn Ärzte entscheiden müssen, welche Eizellen verwendet werden. Daher sei die Rolle von Zink laut den Forschern so wichtig, um die Qualität einer Eizelle zu messen, um Fertiliitätstherapien in Zukunft zu verbessern.
Darüber hinaus kann Zink helfen, die Größe von Myomen zu reduzieren, die häufig für Fruchtbarkeitsprobleme verantwortlich sind, und für eine Regulierung des Hormonspiegels sorgen. Dadurch erhöht sich die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit.
Zinkvorrat im Körper auffüllen
Obwohl Zink für den menschlichen Körper so wichtig ist, nehmen die meisten Menschen nicht genügend von dem Spurenelement auf. Während des Kochens und Erhitzens reduziert sich der Zinkgehalt in Lebensmitteln um die Hälfte, weswegen rohe Zinkquellen am besten sind: Diese umfassen u.a. Austern, rohe Kürbiskerne und Sesamsamen. Andere wertvolle Zinklieferanten sind Milchprodukte wie Joghurt und Käse, Leber, Lamm, Rindfleisch, Erbsen und verschiedene Fischsorten. Auch unser moderner Lebensstil kann zu Zinkmangel führen. Dazu zählt etwa die Exposition gegenüber Stress, Umweltverschmutzung, Alkohol- und Nikotinkonsum. Eine gesunde Lebensführung ist das A und O, um für eine gesunde Menge des wichtigen Spurenelements zu sorgen und letztlich die Fruchtbarkeit zu verbessern. Sollte dennoch nicht genügend Zink aufgenommen werden, ist eine Nahrungsergänzung empfehlenswert, wobei 15 mg pro Tag ausreichend sein sollten.