Eine Eileiterschwangerschaft ist meist ein traumatisches Erlebnis für betroffene Frauen, daher ist es wichtig, zu verstehen, wie diese entsteht und welche Möglichkeiten es gibt, die Fruchtbarkeit zu erhalten, um in Zukunft dennoch eine gesunde Schwangerschaft zu erleben.
Was versteht man unter Eileiterschwangerschaft?
Eine Eileiterschwangerschaft (auch ektope Schwangerschaft genannt) tritt auf, wenn sich die Eizelle nicht wie vorgesehen in der Gebärmutter, sondern außerhalb einnistet. In den meisten Fällen treten Eileiterschwangerschaften in den Eileitern auf (deswegen werden sie auch als Eileiterschwangerschaften bezeichnet) oder in den Eierstöcken, im Gebärmutterhals oder an anderer Stelle in der Bauchgegend. Diese anormalen Schwangerschaften können nicht bis zum Ende erfolgreich ausgetragen werden und sich zu potentiell gefährlichen, wenn nicht sogar lebensbedrohlichen Komplikationen wie eine Eileiterruptur oder massiven inneren Blutungen entwickeln.
Wird eine ektope Schwangerschaft entdeckt, konzentriert sich die Behandlung auf die Entfernung des Gewebes. Dabei steht eine medikamentöse Therapie oder ein chirurgischer Eingriff wie die Laparoskopie zur Verfügung. Die spezifischen Behandlungenmaßnahmen hängen von der Lokalisation sowie dem Ausmaß der anormalen Schwangerschaft ab. Im Falle einer Eileiterruptur müssen die Eileiter oft sofort bei einer Notfall-OP entfernt werden.
Welche Faktoren können das Risiko für eine Eileiterschwangerschaft erhöhen?
Manchmal kann eine Eileiterschwangerschaft nicht mit einer bestimmten Ursache in Verbindung gebracht werden. Jedoch können bestimmte medizinische Probleme die Wahrscheinlichkeit für diese Art von Schwangerschaft erhöhen. Solche Faktoren können in der Vergangenheit aufgetretene Geschlechtskrankheiten, Beckenentzündungen, frühere künstliche Befruchtungen oder bereits aufgetretene Erkrankungen der Eileiter sein.
Folgen für die Fertilität
Eine Eileiterschwangerschaft kann die Empfängnischancen minimieren. In vielen Fällen trifft dies leider zu, da diese Art von Schwangerschaft zu Defekten an den Eileitern führen kann, wie beispielsweise zu Vernarbungen oder Blockaden. Frauen, die nur geringe Schäden an den Eileitern aufweisen, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, auf normalem Weg schwanger zu werden, und ein gesundes Baby ohne Komplikationen zur Welt zu bringen.
Möglichkeiten zur Genesung
Frauen, die eine Eileiterschwangerschaft hinter sich haben, können dennoch wieder schwanger werden. Nach einer eileitererhaltenden Operation können 70% der Patientinnen ganz normal Kinder bekommen, nach einer Entfernung eines Eileiters können 50–60% der betroffenen Frauen über den verbliebenen Eileiter schwanger werden. In jenen Fällen, in denen die Eileiter nur kleine oder unbedeutende Schäden davongetragen haben, empfehlen Experten, dass Frauen ihren Eileitern mehrere Monate Zeit zur Genesung geben sollten, bevor eine erneute Schwangerschaft erfolgt. Frauen, die bereits eine ektope Schwangerschaft erlebten, haben ein erhöhtes Risiko, wieder davon betroffen zu sein. Frauen mit leichten bis mittelschweren Schäden an den Eileitern oder Eileiterblockaden können nach einer Operation wieder schwanger werden. Bei einem chirurgischen Eingriff wird das verbleibende Narbengewebe oder Blockaden entfernt.
Künstliche Befruchtung
Auch für Frauen, deren Eileiter komplett entnommen wurden, besteht noch Grund zur Hoffnung. Jedoch ist in diesem Fall eine IVF angezeigt, bei der die Befruchtung im Reagenzglas erfolgt. Die entstandenen Embryonen werden in die Gebärmutter eingesetzt in der Hoffnung, dass eine Schwangerschaft entsteht.
Es ist wichtig, zu bedenken, dass auch bei geringen Eileiterschäden eine künstliche Befruchtung möglich ist. Typischerweise ist eine IVF auch für Frauen eine Option, die die Befürchtung haben, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen das Risiko für eine erneute Eileiterschwangerschaft erhöhen können. Darüber hinaus sollte man beachten, dass eine künstliche Befruchtung selbst, ebenfalls das Risiko für eine ektope Schwangerschaft erhöhen kann.