Das menschliche Wachstumshormon (HGH) ist an der Produktion von Progesteron und Östrogen beteiligt, den maßgeblichen fruchtbarkeitsentscheidenden Hormonen, jedoch nimmt ihre Menge im Alter natürlich ab. Studien zeigen, wie wirksam Behandlungen mit künstlich gewonnenem HGH bei einer In-Vitro-Befruchtung sind.
Die In-Vitro-Befruchtung (IVF) ist eine häufig einesetzte Methode bei unerfülltem Kinderwunsch. Dabei wir eine menschliche Eizelle außerhalb des weiblichen Körpers befruchtet. Herangereifte Eizellen werden dabei aus den Eierstöcken entnommen und im Labor mit Spermien befruchtet. Die befruchtete Eizelle wird schließich in die Gebärmutter eingepflanzt, in der Hoffnung, dass ein Embryo heranwächst.
Warum werden In-Vitro-Befruchtungen durchgeführt?
Eine IVF wird normalerweise dann durchgeführt, wenn andere Behandlungsmethoden nicht zum erwünschten Erfolg führen und eine Schwangerschaft ausbleibt. Mögliche Gründe für Unfruchtbarkeit können u.a. folgende sein:
- Eileiterblockaden
- Eisprungstörungen
- Endometriose
- Vorangegangene Eileiterligation
- Unbekannte Ursachen
Eine IVF birgt jeoch auch Risiken in sich, u.a.:
- Mehrlingsgeburten
- Frühgeburten
- Ovarielles Hyperstimulationssyndrom
- Fehlgeburten
- Ektopische Schwangerschaften
- Geburtsfehler
- Krebs
Was sind menschliche Wachstumshormone?
Frauen mit mangelndem menschlichem Wachstumshormon leiden oft an Unfruchtbarkeit. Um eine gesunde Fortpflanzungsfähigkeit sicherzustellen, sind normale Werte aller primären Hormone nötig – Progesteron, Östrogen und Testosteron.
Progesteron ist ein Hormon, das von den Lutealzellen in den Eierstöcken hergestellt wird. Östrogen wird ebenfalls von den Eierstöcken produziert. Einige Studien zeigen, dass eine Verbindung zwischen der natürlichen HGH-Produktion und der Produktion dieser primären Hormone besteht. HGH wird von Natur aus von der Hirnanhangdrüse gebildet.
HGH stellt zwar keine anderen Hormone her, unterstützt aber die Funktion der Lutealzellen in den Eierstöcken bei der Produktion von Progesteron und Östrogen. Während der Schwangerschaft wird die Progesteronproduktion in die Plazenta verlagert, was HGH ebenfalls unterstützt.
Die HGH-Produktion nimmt mit dem Alter schrittweise ab, und zwar bereits ab dem 20. Lebensjahr, und sinkt bis zur Menopause immer weiter. Mit abnehmenden HGH-Werten geht auch die Produktion von Progesteron und Östrogen zurück.
Können Behandlungen mit synthetischem HGH das natürliche Sinken der HGH-Werte verhindern?
Es muss jedoch betont werden, dass synthetisches HGH von der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA und weltweit nur zur Behandlung von Wachstumsstörungen und AIDS zugelassen ist. Eine Verodnung zu anderen Zwecken ist untersagt. Tatsächlich kann eine solche Behandlung erhebliche Nebenwirkungen haben, was wohl auch der Grund für die Einschränkungen ist.
Außerdem gibt es triftige Gründe, weshalb die HGH-Werte im Laufe des Lebens abnehmen. Ab einem gewissen Alter sind Schwangerschaften risikoreicher. Tatsächlich können sich dadurch erhebliche Gefahren für Mutter und Kind ergeben. Trotzdem legen einige Studien nahe, dass HGH-Behandlungen oft erfolgversprechend sind, vor allem bei Frauen mit schlechter Eizellqualität.
Kann synthetisches HGH die Eizellqualität erhöhen?
Zunächst müssen wir uns fragen, wie die Eizellqualität In-Vitro-Behandlungen und die Fruchtbarkeit allgemein beeinflusst. Die Eizellqualität wirkt sich auf den Erfolg einer IVF aus. Es zeigt sich, dass unter drei Tage alte Embryonen die Erfolgschancen einer IVF senken. Auch außerhalb einer IVF kann die Qualität der Eizellen Einfluss auf die Zeugungschancen haben. Wie verbessern nun HGH-Behandlungen die Eizellqualität, wenn sie es überhaupt tun? Eine gute Eizellqualität ist für eine gesunde Embryonalentwicklung von entscheidender Bedeutung.
Bei einer Oozyte handelt es sich um unreife Zellen in den Eierstöcken. Die Heranreifung der Oozyten ist ein natürlicher Vorgang des Heranwachsens von Eizellen. Aktuelle Studien zeigen nun, dass eine Behandlung mit Wachstumshormonen die Qualität der Oozyten verbessern kann. Weitere Forschungen legen nahe, dass natürliches HGH die Oozytenentwicklung beeinflusst. Dies legt den Schluss nahe, dass der Einsatz von künstlichem Wachstumshormon eine gute Eizellqualität bei IVF-Behandlungen fördert.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Wachstumshormonpräparate zwei Vorteile im Hinblick auf die Fruchtbarkeit haben, vor allem bei einer In-Vitro-Befruchtung. Zunächst erleichtern sie die Einnistung der Eizellen. Zweitens verbessern sie die Entwicklung der Oozyten, wodurch wiederum die Eizellqualität erhöht wird.