Uterusmyome können zu Infertilität beitragen, indem sie die Befruchtung einer Eizelle stören und die richtige Implantation des Embryo verhindern.
Das John Hopkins Medicine Fertility Center beschreibt Uterusmyome als relativ häufiges Problem bei Frauen ab 35 Jahren und zählt sie zu den Hauptursachen für weibliche Unfruchtbarkeit. Laut dem New Yorker Gesundheitsamt sind diese Adenome die Hauptursache für eine operative Entfernung der Gebärmutter. Uterusmyome unterscheiden sich stark in ihrer Größe und ihrem Einfluss auf die reproduktive Gesundheit.
Uterusmyome verstehen
Diese gutartigen Tumore bestehen aus Fasergewebe, das ähnlich aufgebaut ist wie Muskelgewebe. Adenome befinden sich für gewöhnlich an der muskulären Wand der Gebärmutter, innerhalb der Gebärmutter oder an ihrer Außenseite und können sich in Bezug auf ihre Größe stark unterscheiden. Während kleinere Geschwülste eher linsengroß sind, können andere einige Kilo schwer sein. Von der Form her sind diese Myome meist rund oder halbrund.
Die Entwicklung der Geschwülste kann genetisch bedingt sein. Forschungen haben festgestellt, dass Myome gehäuft in Familien auftreten und auffallend oft bei afroamerikanischen und fettleibigen Frauen. Auch Hormonschwankungen können zu einem Wachstum oder einer Verringerung von Myomen führen. So können Myome nach den Wechseljahren deutlich schrumpfen, da der Östrogenspiegel im weiblichen Körper sinkt. Eine Diagnose gestaltet sich oft schwierig, da kleinere Geschwülste, die die umliegenden Organe oder den Reproduktionsprozess nicht beeinflussen, oft keine spürbaren Symptome verursachen.
Wenn aufgrund der Größe oder Lage der Geschwülste doch Symptome auftreten, zeichnen sich diese häufig durch Unterleibsschmerzen, eine starke Menstruation, irreguläre Blutungen, Schmerzen im unteren Rücken, Druckgefühl und Schmerzen im Bereich des Unterbauchs, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und anderen Symptomen aus. Die Beschwerden können sich auch über die Unterleibsregion hinaus ausbreiten, wenn die Geschwülste aufgrund ihrer Größe und Lage Druck auf andere Organe ausüben. Um eine Diagnose zu stellen, können Ultraschall (sowohl über Bauch als auch transvaginal), MRT und Computertomographie herangezogen werden.
Auswirkungen auf die reproduktive Gesundheit
Myome in oder an der Gebärmutter können zu Infertilität führen, indem sie die Befruchtung der Eizellen verhindern und die Implantation des Embryos stören. Myome können die Position des Muttermundes verschieben oder seine Öffnung blockieren und somit verhindern, dass Spermien die Eizelle erreichen und sie befruchten können. Die Eierstöcke können auf ähnliche Weise beeinflusst werden, sodass die Eizelle nicht aus den Eierstöcken herunterwandern kann. Wenn Myome eine entsprechende Größe annehmen oder so positioniert sind, dass sich der Uterus nicht mehr zusammenziehen kann, können sich Sperma, Eizellen und Embryo nicht mehr an jene Stellen bewegen, an denen sie für den reproduktiven Prozess benötigt werden. Geschwülste innerhalb der Gebärmutter können die Oberfläche der Gebärmutterwand so verändern, dass sich ein Embryo dort nicht mehr einpflanzen kann.
Behandlungsmethoden
Uterusmyome, die keine Beschwerden verursachen, müssen nicht behandelt werden. In anderen Fällen steht eine Reihe von Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Die Behandlungsmethoden unterscheiden sich je nach Größe und Schwere der Myome.
Medikamentöse Therapie
In weniger schweren Fällen können Hormonbehandlungen wirksam sein. Diese werden häufig zum Verkleinern von Myomen angewendet, bevor sie in einer Operation entfernt werden. Dabei werden vor allem zyklussteuerende Hormone wie Gestagene oder GnRH-Analoga eingesetzt, auch Hormonspirale und Pille können einem weiteren Myom-Wachstum entgegenwirken.
Für Frauen, die schwanger werden möchten, ist eine Operation normalerweise die beste Lösung, solange dabei alle reproduktiven Funktionen erhalten bleiben. Folgende Methoden können dabei eingesetzt werden:
Ulipristalacetat
Durch eine neuartige medikamentöse Therapieform soll eine Verkleinerung der Myome hervorgerufen werden. Diese Behandlungsart wird für gewöhnlich vor einer Operation angewendet. Ulipristalacetat ist ein selektiver progesteron-Rezeptormodulator in Tablettenform, der den Hormonhaushalt beeinflusst, indem es das Hormon Progesteron blockiert, das Myome wachsen lässt. Mithilfe des Medikaments lassen sich Blutungen reduzieren; oftmals können sie zur Gänze gestoppt werden. Die Behandlungsdauer erstreckt sich über drei Monate und kann gegebenenfalls mehrmals wiederholt werden.
Myomentfernung (Myomenukleation)
Mit dieser Methode soll die Gebärmutter erhalten bleiben. Dies ist vor allem für Frauen bedeutend, die noch einen Kinderwunsch haben. Myome werden operativ aus der Gebärmutter entfernt, wobei verschiedene Techniken eingesetzt werden wie Bauchspiegelung (laparoskopoische Myomektomie), Bauchschnitt (Laparotomie) oder hysteroskopische Myomektomie. Diese richten sich nach Größe, Anzahl und Lage der Geschwülste.
Gebärmutterentfernung (Hysterektomie)
Wenn kein Kinderwunsch mehr besteht, kann die vollständige Entfernung der Gebärmutter sinnvoll sein. Diese Operationsform kommt vor allem in Betracht, wenn die Frau über sehr viele und große Myome verfügt, die erhebliche Schmerzen verursachen und wird unter Vollnarkose durchgeführt. In Folge können keine weiteren Myome mehr entstehen.
Myomembolisation
Bei diesem minimal-invasiven Verfahren wird eine Unterbindung der Blutzufuhr der Myome durch Einspritzen kleiner Partikel herbeigeführt. Dadurch sollen die Geschwülste innerhalb weniger Wochen oder Monate schrumpfen. Auch mit dieser Technik soll die Gebärmutter erhalten bleiben, zudem ist das Verfahren sehr sicher und schonend.
Fokussierter Ultrschall
Eine neuartige Technik richtet Ultraschallimpulse zielgenau auf das Myom, wodurch das Gewebe absterben und das Myom schrumpfen soll. Das Verfahren wird ambulant durchgeführt und dauert einige Stunden. Beschwerden sollen dadurch deutlich gelindert werden.