Endometriumhyperplasie, Adenomyose und Endometriose sind Erkrankungen des Endometriums bzw. der Gebärmutterschleimhaut, die außer im Falle einer Schwangerschaft, jeden Monat abgestoßen wird.
Die Begriffe Adenomyose und Endometriumhyperplasie sind oft austauschbar. Von beiden Krankheitsbildern sind eher ältere Frauen, meist zwischen 40 und 50 Jahren, betroffen, seltener Frauen unter 35. Bei Frauen im gebärfähigen Alter kann Endometriumhyperplasie bzw. Adenomyose die Empfängnischancen mindern. Endometriose kann bereits während der Pubertät beginnen, und sich durch das gesamte gebärfähige Alter ziehen. Der entscheidende Unterschied zwischen Adenomyose und Endometriose ist dabei die Lage der Zellwucherungen. Während sich bei Adenomyose die Gebärmutterschleimhautzellen tief in die Gebärmutterwand fressen, wuchern diese Zellen bei Endometriose über die Gebärmutter hinaus.
Bei Endometriumhyperplasie handelt es sich um eine seltene Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane, bei der das Volumen der Gebärmutterschleimhaut zunimmt. Gerade einmal 133 von 100.000 Frauen sind davon betroffen. Die Zellwucherungen sehen unter dem Mikroskop betrachtet zwar nicht krebsartig aus, können aber zur Entwicklung von Gebärmutterkrebs führen.
Die meisten Frauen, bei denen sich Endometriumhyperplasie bildet, sind zwischen 40 und 50, wobei sie nur selten bei Frauen unter 35-jährigen auftritt. Die meisten dieser Frauen sind beim Einsetzen der Endometriumhyperplasie in den Wechseljahren bzw. haben diese hinter sich.
Zu den weiteren Faktoren, die das Risiko für die Entstehung von Endometriumhyperplasie erhöhen, gehören u.a.:
- Bestimmte Medikamente gegen Brustkrebs wie Tamoxifen
- Gallenblasenerkrankungen
- Diabetes
- Erbliche Vorbelastung mit Gebärmutter-, Eierstock- oder Darmkrebs
- Frühe Menarche oder späte Menopause
- Hormontherapien
- Kinderlosigkeit
- Fettleibigkeit
- Schilddrüsenerkrankungen
Symptome von Endometriumhyperplasie
- Ausbleibende Periode
- Außergewöhnlich lange Monatsblutungen
- Kurze Menstruationszyklen
- Heftige Blutungen während der Periode
- Blutungen nach den Wechseljahren
Nisten sich Zellen aus der Gebärmutterschleimhaut in die Gebärmutterwand ein, fangen sie an, sich zu vermehren, wie sie es in der Gebärmutterhöhle tun würden. Die Gebärmutterwand verdickt sich und nimmt zu, was zu einer Vergrößerung des Uterus führt. Dadurch erhöht sich der Druck, der sich oft in Schmerzen äußert, die von betroffenen Frauen oft als messerstichartig beschrieben werden.
Bei einer normalen Menstruation kann sich die Gebärmutterschleimhaut ablösen, wenn die Hormone das Signal geben, dass keine Zeugung stattgefunden hat. In dicken, muskulösen Gebärmutterwänden jedoch verfängt sich das Menstruationsblut und kann so schwerer abgestoßen werden. Die dadurch entstehenden Schwellungen und Entzündungen können zu heftigeren Krämpfen, verstärktem Blutfluss mit großen Blutklumpen führen. Das Blut wird zwar ausgestoßen, doch kann die Menstruationen oft länger als sieben Tage dauern und mit während des ganzen Monats auftretenden Durchbruchblutungen einhergehen.
Symptome von Adenomyose
- Menstruationsschmerzen, möglicherweise messerstichartig
- Verstärkte Krämpfe durch Schwellungen und Entzündungen
- Schmerzen beim Verkehr augrund von Gebärmutterschwellung
- Längere Menstruation mit heftigeren Blutungen
- Durchbruchblutungen, oft bei Sport oder Geschlechtsverkehr
Wie Adenomyose die Fruchtbarkeit beeinträchtigt
Statistiken zeigen, dass Frauen, die an Adenomyose leiden, aufgrund der heftigeren Krämpfen und Blutungen, die es erschweren, dass eine befruchtete Eizelle lange genug in der Gebärmutter bleibt, um zu einem Fötus heranzuwachsen, ein doppelt so hohes Risiko für eine Fehlgeburt haben. Manche Frauen versuchen oft monate- und jahrelang vergeblich, schwanger zu werden.
Die moderne Technik kann helfen, da Ärzte die Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut teilweise weglasern und so Krämpfe und Heftigkeit der Perioden lindern können. Bei anderen Frauen zeigen wiederum Hormontabletten oder -spritzen Wirkung.
Bei Endometriose wuchern Zellen der Gebärmutterschleimhaut (bzw. des Endometriums) über die Gebärmutter hinaus und greifen auf die Eierstöcke, Eileiter, Muttermund und die Vagina über. Andere Bereiche des Unterleibs können ebenfalls betroffen sein. Fleckige Zellwucherungen können durch Gebärmutterbiopsien, Ultraschall oder Kernspintomografie aufgespürt werden.
Heftige Schmerzen während der Menstruation sind oft das erste Anzeichen für diese Erkrankung. Leichtere Schmerzen und Entzündungen können mit Schmerzmitteln behandelt werden. Eine Hormontherapie kann helfen, bestehende Zellwucherungen der Gebärmutterschleimhaut zu verlangsamen, und die Bildung neuer Wucherungen zu verhindern.
Das Verlangsamen oder Verhindern von Zellwucherungen außerhalb der Gebärmutter kann Vernarbungen vorbeugen, die oft zu Unfruchtbarkeit führen.
Endometriose: Mögliche Symptome
- Leichte bis heftige Schmerzen im Unterleib
- Akute Menstruationskrämpfe
- Heftige Periode
- Durchbruchblutungen zwischen der Periode
- Unspezifische Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
- Probleme beim Wasserlassen oder Stuhlgang während der Menstruation
Endometriose und Unfruchtbarkeit
Zunächst die gute Nachricht: viele betroffene Frauen werden oft überraschend doch schwanger.
Die Amerikanische Gesellschaft für Fortpflanzungsmedizin gibt an, dass 24 bis 50% aller Frauen mit Endometriose an Fruchtbarkeitsproblemen leiden. Dazu gehören:
- Gebärmutterschleimhautgewebe in den Eileitern kann Eizellen daran hindern, die Gebärmutter zu erreichen und sich einzunisten
- Entzündungen können eine Einnistung erschweren
- Die Bildung und Heranreifung von Eizellen in den Eierstöcken können durch die Krankheit beeinträchtigt werden
Die moderne Medizin bietet jedoch Hoffnung. Betroffene Frauen sollten mit ihrem Gynäkologen sprechen, um rechtzeitig die passenden Behandlungsmaßnahmen zu treffen. .
Fazit
Diese drei medizinischen Fachbegriffe beschreiben ähnliche Erkrankungen und können sich alle negativ auf die weibliche Fruchtbarkeit auswirken. Jüngere Frauen mit Kinderwunsch wird empfohlen, sich gut zu informieren, und bei auftretenden Symptomen frühzeitig einen Arzt aufzusuchen.