Kinder, die durch einen Transfer mit gefrorenen Embryonen zur Welt kommen, haben ähnliche Stoffwechselprofile wie Kinder, die durch einen Transfer mit frischen Embryos geboren werden. Dies geht aus einer Studie von Linlin Cui und Zi-Jiang Chen von der Universität Shandong, China, und Kollegen hervor, die in der Open-Access-Zeitschrift PLOS Medicine veröffentlicht wurde. Frühere Studien haben widersprüchliche Ergebnisse zu den langfristigen Auswirkungen der assistierten Reproduktionstechnologie auf die Stoffwechselgesundheit gezeigt.
Transfer mit gefrorenen Embryonen hat einige Vorteile
Dank verbesserter Kryokonservierungsmethoden werden Kinderwunschbehandlungen immer häufiger mit gefrorenen Embryonen durchgeführt. Hierbei werden durch künstliche Befruchtung gezeugte Embryonen eingefroren und kurz vor der Einpflanzung in den Uterus aufgetaut. Die Vorteile: Der Embryo kann zum optimalen Zeitpunkt in die Gebärmutter übertragen werden, ohne dass eine hormonelle Stimulation erforderlich ist. Außerdem können Embryonen für eine weiteren Kinderwunschbehandlung über Jahre gelagert werden. Beim Transfer frischer Embryonen handelt es sich um den sofortigen Transfer von Embryonen in die Gebärmutter nach einem IVF-Zyklus. Diese Embryonen haben oft eine bessere Qualität.
Einige Studien haben gezeigt, dass Kinder, die mit Hilfe eines Embryotransfers geboren wurden, bei denen die Embryonen zuvor eingefroren waren, ein höheres Risiko für Stoffwechselstörungen, wie z. B. Fettleibigkeit, und ungünstige Lipidprofile haben. In anderen Studien wurden keine signifikanten Stoffwechselunterschiede zwischen Kindern, bei denen gefrorene oder frische Embryonen verwendet wurden, festgestellt.
Ein solcher Embryotransfer zeigt keine signifikanten nachteiligen Auswirkungen auf die Stoffwechselprofile in der frühen Kindheit
In dieser Studie verglichen die Forscher die Glukose- und Lipidprofile von mehr als 4.000 Kindern im Alter von 2 bis 5 Jahren – etwa die Hälfte war durch einen frischen Embryotransfer geboren worden, die andere Hälfte durch einen Embryotransfer mit gefrorenen Embryos. Die Forscher verfolgten die Kinder durchschnittlich 3,6 Jahre lang und untersuchten Stoffwechselfaktoren, die häufig mit Herzerkrankungen und Diabetes in Verbindung gebracht werden, wie Nüchternblutzucker, Insulin, Cholesterin und Triglyceride. Bei keinem der Stoffwechselfaktoren fanden sie einen Unterschied zwischen den unterschiedlichen Verfahren.
In Anbetracht der relativ großen Anzahl von Teilnehmern an dieser Studie konnten die Forscher Untergruppenanalysen durchführen. Nachdem die Kinder nach Geschlecht, Alter, Embryotransferstatus und Empfängnismethode in Gruppen eingeteilt worden waren, gab es immer noch keine Unterschiede bei den Stoffwechselfaktoren zwischen den Gruppen, bei denen gefrorene und frischem Embryonen verwendet wurden.
Die Studie liefert mehr Informationen für Frauen und Paare, die die Vor- und Nachteile verschiedener Techniken der assistierten Reproduktion abwägen, aber die Forscher wiesen darauf hin, dass zusätzliche Daten über die Auswirkungen der assistierten Reproduktionstechnologie auf die langfristige metabolische Gesundheit erforderlich sind. Laut den Autoren zeigt der Transfer mit gefrorenen Embryonen keine signifikanten nachteiligen Auswirkungen auf die Stoffwechselprofile in der frühen Kindheit, und liefert damit wichtige Hinweise für die Beratung von Paaren, die sich einer Behandlung mit assistierter Reproduktionstechnologie unterziehen, über deren Sicherheit.