Mit freundlicher Genehmigung von Pulling Down the Moon Holistic Health
Soja oder nicht: eine häufig gestellte Frage, wenn es um die Ernährung und Fertilität geht, und die Antwort hängt davon ab, mit welchem Ernährungswissenschaftler Sie sprechen. Lachen Sie nicht – das Thema Soja polarisiert unter Ernährungswissenschaftlern und die meisten haben eine ganz klare „Soja-Philosophie.“ Auf der einen Seite gibt es Holistiker wie Christiane Nothrup (lesen Sie hier die Oprah/Soja/Schilddrüsengeschichte), die Soja für die allgemeine Gesundheit und bei Menopause-Symptomen empfehlen. Auf der anderen Seite wird Ihnen eine einfache Internetrecherche Unmengen an Artikeln aufzeigen, die unterstreichen, dass Soja negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Was soll eine Frau also glauben?
Zunächst ist es wichtig, zu verstehen, warum so kontrovers über Soja diskutiert wird. Soja enthält Isoflavone, chemische Substanzen, die in ihrer Struktur dem Hormon Östrogen ähneln und daher „Phytoöstrogen“ genannt werden. Sie können die Östrogenrezeptoren in Ihrem Körper besetzen. Isoflavone sind jedoch viel schwächer (etwa tausend Mal schwächer) als Ihre körpereigenen Moleküle. Isoflavone werden vom Körper nicht gespeichert, sondern schnell verstoffwechselt. Aus diesem Grund empfehlen die Soja-Verfechter dieses Nahrungsmittel zur Linderung von Hitzewallungen, nächtlichen Schweißausbrüchen und Stimmungsschwankungen, die durch einen niedrigeren Östrogenspiegel während der Menopause ausgelöst werden. Aus demselben Grund glauben Soja-Gegener, dass dieses Nahrungsmittel die Rate an östrogenverwandten Krebsarten und Unfruchtbarkeit steigert. Was davon stimmt nun wirklich?
Was die Fruchtbarkeit angeht, so gehen wir bei Pulling Down the Moon vorsichtig mit Soja um.
Zunächst ist Soja ein Lebensmittelallergen, das Verdauungsstörungen auslösen kann (nicht umsonst wurden entblähende Medikamente entwickelt!). Bei the Moon verfolgen wir einen Ansatz, der den Darm an erster Stelle setzt, wenn es um die Ernährung für eine bessere Fruchtbarkeit geht. Wenn der Verdauungstrakt einer Frau irritiert oder entzündet ist, kann dies schwerwiegende Auswirkungen auf ihre Fertilität haben. Darmprobleme können eine Aufnahme von Nährstoffen verhindern und eine chronische Entzündung des Organs kann den Uterus und die Eierstöcke in Mitleidenschaft ziehen. Daher ist Soja eines jener Lebensmittel, das wir in unserem Vorbereitungsprogramm von der Liste streichen, um sicherzugehen, dass es keine Verdauungsprobleme oder allergische Reaktionen erzeugt.
Außerdem hat Soja einen nachweislich negativen Effekt auf die Schilddrüsenfunktion. Dies ist ein großes Problem für Frauen, die schwanger werden wollen, da eine Hypothyreose mit Infertilität in Zusammenhang steht. Außerdem haben wir hier bei the Moon die Erfahrung gemacht, dass Schilddrüsenstörungen bei der Fruchtbarkeitsanalyse schnell übersehen werden können. Frauen mit niedriger Schilddrüsenfunktion sollten Sojaprodukte und andere Lebensmittel, die die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen, meiden.
Zudem haben Frauen, die ein niedriges Körpergewicht oder einen niedrigen Körperfettanteil haben, einen anderen Östrogenstoffwechsel als Frauen mit Normalgewicht. Bei schlanken Frauen regt der Körper die Produktion des schwächeren Östrogens, Estriol, an und reduziert die Produktion des stärkeren Östrogens, Estradiol. In Folge ist der Östrogenkreislauf bei schlanken Frauen „schwächer“, was zu Unterbrechungen des Menstruationszyklus oder zu anovulatorischen Zyklen führt. Eine Ernährung, die viele Phytoöstrogene enthält, kann weiterhin den Wettkampf um die Östrogenrezeptoren erhöhen. Aus diesem Grund setzen unsere Ernährungswissenschaftler unter bestimmten Umständen auch Phytoöstrogene (nicht aus Soja) ein, um eine Östrogendominanz zu regulieren.
Nicht zuletzt verfügt Soja über reichlich Phytate, also chemische Substanzen, die die Aufnahme von Mineralstoffen wie Eisen, Kalzium und Zink verhindern können. Jene Mengen an Soja, die man essen müsste, um die Aufnahme von Mineralstoffen zu blockieren, liegt allerdings bei über zwei Portionen pro Tag. Vegetarier kommen jedoch oft auf diese Mengen oder mehr.
Das alles führt dazu, dass wir bei PDtM folgende Regeln befolgen:
- Wenn eine Frau Verdauungsstörungen hat, empfehlen wir ihr eine Ernährung ohne Soja und eine spätere Aufnahme, um zu sehen, ob eine Empfindlichkeit besteht. Im Falle einer Empfindlichkeit wird Soja dauerhaft vom Speiseplan gestrichen.
- Bei Frauen mit Symptomen von Hypothyreose und/oder unerklärlicher Infertilität raten wir dazu, die Schilddrüse prüfen zu lassen und Soja zu eliminieren, wenn der Hormonspiegel zu niedrig ist.
- Wenn die Schilddrüse in Ordnung ist und es keine Verdauungsprobleme gibt, empfehlen wir, Soja sporadisch in die Ernährung zu integrieren, wobei die Pflanze fermentiert sein und nicht mehr als 230gr täglich überschreiten sollte.
- Bei einem Mann mit niedriger Spermienqualität raten wir dazu, weniger als drei Portionen pro Woche aufzunehmen. Außerdem legen wir ihm nahe, Soja nur in fermentierter Form zu konsumieren. Wir sind deshalb so vorsichtig, da Zink für die Samenproduktion sehr wichtig ist und die Phytate in Soja die Zinkaufnahme beeinträchtigen können. In mindestens einer Studie wurde ein Zusammenhang zwischen Sojakonsum und niedriger Spermienanzahl bei subfertilen Männern nachgewiesen. Dieser Zusammenhang wurde jedoch nicht bei jungen, gesunden Männern festgestellt.
Da haben Sie es also. Sie können Soja zu sich nehmen, wenn Sie schwanger werden wollen, solange Ihr Darm gesund ist, Ihre Schilddrüse gut funktioniert und Sie es nicht übertreiben. Vergessen Sie nicht, dass Soja in vielen Lebensmitteln versteckt ist, die Sie essen, darunter Tiefkühlkost, Backwaren, Energieriegel und „vegetarisches“ Fleisch – passen Sie also auf und lesen Sie die Verpackungsinformation.
Haben Sie Ihren Sojakonsum verändert, seit Sie versuchen, ein Kind zu bekommen? Hat ein Arzt oder ein Ernährungswissenschaftler Sie entsprechend beraten? Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns.
Pulling Down the Moon ist eine einzigartige Gemeinschaft für Männer und Frauen, die versuchen, ein Kind zu zeugen.