Die Schilddrüse ist ein wichtiges Organ, das viele Körperfunktionen beeinflusst. Tatsächlich hängt die Gesundheit der Schilddrüse auch mit der Fruchtbarkeit des Mannes zusammen.
Was ist die Schilddrüse?
Bei der Schilddrüse handelt es sich um eine schmetterlingsförmige Drüse, die im Halsbereich positioniert. ist. Sie wird von der Hirnanhangdrüse kontrolliert und schüttet mehrere für den Stoffwechsel wichtige Hormone aus. Die Hirnanhangdrüse stellt einen Stoff namens TSH bzw. schilddrüsenstimulierendes Hormon her, während die Schilddrüse wiederum zwei Hormone namens T3 und T4 bildet. Der ausgeschriebene Name von T4 Thyroxin kommt Ihnen vielleicht bekannt vor. Betroffene bekommen meist thyroxinhaltige Präparate verschrieben.
Wie äußern sich Schilddrüsenerkrankungen?
Es gibt zwei Arten von Schilddrüsenfehlfunktionen. Die eine ist die Schilddrüsenunterfunktion, bei der die Schilddrüse weniger Hormone produziert, als der Körper benötigt. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion hingegen, stellt das Organ zu viel der vom Körper benötigten Hormone her. Beide Formen können behandelt werden, und obwohl sich beide Krankheitsbilder auf die Befruchtung auswirken können, stellen sie kein ernsthaftes Hindernis für eine erfolgreiche Schwangerschaft dar, sofern sie richtig behandelt werden.
Schilddrüsenprobleme können mehrere Ursachen haben:
- Kropfbildung
- Hashimotosche Krankheit
- Jodmangel
- Erbliche Faktoren
Zu Kropfbildung kommt es dann, wenn die Schilddrüse überaktiv ist. Die Drüse schwillt dann im Halsbereich zu einersichtbaren Größe an. Bei der Hashimotoschen Krankheit handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, d.h. dass der Körper seine eigenen Zellen angreift, in diesem Falle die Schilddrüse. Die Schilddrüse braucht Jod, um korrekt zu funktionieren. Jod ist allerdings meist in der Ernährung nicht ausreichend vorhanden, wenn man nicht gerade viel Algen oder Meeresfrüchte verzehrt. Diese Substanz findet sich vor allem in Meerwasser sehr reichhaltig. Das ist ein Grund, weshalb Speisesalz oft mit Jod versehen ist, um die Jodversorgung zu verbessern.
Eine erbliche Vorbelastung mit Schilddrüsenerkrankungen kann Sie anfälliger dafür machen, selbst solche Erkrankungen zu entwickeln. Zu den allgemeinen Symptomen von Schilddrüsenfehlfunktionen gehören Kraftlosigkeit, Depressionen, Gewichtszunahme, Schüttelfrost, Menstruationsprobleme, Hautblässe, Haarausfall und Schlaflosigkeit. Schilddrüsenfehlfunktionen können sich in schwereren Fällen auch in Herzproblemen und Stimmungsschwankungen äußern.
Schilddrüsengesundheit und Unfruchtbarkeit
Nicht nur Frauen können betroffen sein, Schilddrüsenfehlfunktionen sind bei beiden Geschlechtern vertreten und können zu Unfruchtbarkeit führen. Die Schilddrüsenhormone hängen eng mit der Produktion der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron zusammen. Hier besteht sogar eine Art körpereigenes Rückmeldesystem. Die Menstruation, die für den Zeugungsvorgang entscheidend ist, wird ebenfalls von der Schilddrüse mitgesteuert. Eine Schilddrüsenüberfunktion kann zu Fehl- und Frühgeburten führen. Geburtsfehler sind ebenfalls möglich, da das heranwachsende Kind für ein normales Wachstum von den Schilddrüsenhormonen der Mutter abhängig ist. Allgemein lassen sich sowohl Schilddrüsenüber- als auch -unterfunktion mit Medikamenten erfolgreich behandeln. Sobald die zugrundeliegende Erkrankung geheilt ist, stehen die Zeugungschancen sehr gut.
Schilddrüsenfehlfunktionen bei Männern
Eine Schilddrüsenunterfunktion kann bei Männern eine ganze Reihe von Fruchtbarkeitsproblemen verursachen, u.a.:
- Hodenvergrößerung
- Spermamissbildungen
- Niedrige Testosteronwerte
- Erhöhte Prolaktinwerte
Von den oben genannten sind Spermamissbildungen das schwerwiegendste Problem. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann auch zu einer verringerten Spermienmotilität und einer geschwächten Außenstruktur der Spermazelle führen. Beide können die Chancen einer erfolgreichen Befruchtung erheblich senken. Eine Schilddrüsenunterfunktion lässt sich mit Levothyroxin, einer synthetischen Form von körpereigenem Thyroxin, leicht behandeln. Normalerweise können dadurch die normalen Schilddrüsenwerte und die entsprechenden Körperfunktionen binnen kürzerer Zeit wiederhergestellt werden. Die meisten Betroffenen müssen für den Rest ihres Lebens weiter Schilddrüsenhormone einnehmen, um ein Wiederaufflammen der Symptome sowie gesundheitliche Probleme zu vermeiden.
Fazit
Schilddrüsengesundheit und Fruchtbarkeit hängen also eng zusammen, und können bei beiden Geschlechtern negative Auswirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit haben. Zum Glück lassen sich diese mit der richtigen Behandlung gut in den Griff bekommen. Eine Blutuntersuchung kann genauen Aufschluss darüber geben, ob Ihre Schilddrüsenwerte im Normalbereich liegen. Wenn dies nicht der Fall ist, kommen Medikamente zum Einsatz, um gesunde Werte sicherzustellen. Davon profitiert nicht nur Ihre allgemeine Gesundheit, sondern auch die Fruchtbarkeit.