Resveratrol ist eine natürliche Verbindung, die in Nüssen, Trauben und Rotwein gefunden wird. Diese Substanz hat bekanntermaßen verschiedene positive Effekte auf die Gesundheit, darunter die Verringerung des Risikos, an Arteriosklerose zu erkranken sowie die Fähigkeit, die Produktion von Krebszellen zu verlangsamen. Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Einfluss von Resveratrol auf die Fertilität.
Testosteron-Schub
Obwohl Testosteron hauptsächlich in den männlichen Hoden produziert wird, stammen kleine Mengen auch aus der Haut und der Nebennierenrinde. Jene Testosteronmenge, die produziert wird, kann je nach Tageszeit variieren. Ein niedriger Testosteronspiegel kann bei Männern zu verschiedenen Symptomen führen. Diese beinhalten erhöhte Müdigkeit oder Energiemangel, reduzierte Ausdauer oder Muskelkraft, abnehmendes sexuelles Verlangen, weniger starke Erektionen und eine niedrigere Spermienanzahl – all diese Faktoren können die männliche Fertilität beeinträchtigen.
Auch wenn Vitamin D, Zink, viel Schlaf, Gewichtsverlust und eine Testosteron-Ersatz-Therapien dabei helfen können, den Testosteronspiegel zu heben, legen die Erkenntnisse einer koreanischen Studie mit Mäusen nahe, dass diese natürliche Verbindung eine der besten Lösungen ist. Der Studie zufolge ist der Testosteronspiegel im Blut um mehr als 50% gestiegen, nachdem über 28 Tage Resveratrol eingenommen wurde. Obwohl ein schrittweiser Abfall des Testosteronspiegels mit zunehmendem Alter normal ist, bietet diese natürliche Verbindung eine ideale Lösung für jene, die glauben, dass ihr Testosteronspiegel einen Anschub braucht.
Resveratrol hat Anti-Aging-Eigenschaften
Es ist bekannt, dass die Fertilität mit zunehmendem Alter sinkt – ein Vorgang, der durch oxidativen Stress beschleunigt wird. Der Verlust von Oozyten oder eine schlechte Eizellenqualität sind einige jener Faktoren, die zum Altern der Ovarien beitragen – einer bekannten Ursache für weibliche Unfruchtbarkeit. Zusätzlich führen freie Radikale zu Proteinschäden, DNA-Mutationen, Apoptose, Telomerverkürzung und einem rascheren Altern der Eierstöcke.
Immer mehr Funde zeigen, dass diese natürliche Verbindung Anti-Aging und Anti-Tumor-Effekte in somatischen Geweben hat, Signalwege unterstützt und Sirt1 und Telomerase aktiviert. Diese Funde legen nahe, dass Resveratrol das Potential hat, das Altern der Eierstöcke abzuwenden. Da dadurch die Fertilität beeinträchtigt werden kann, ist diese Verbindung wichtig, um die Fruchtbarkeit zu erhalten.
Unreife Eizellen werden geschützt
Bei Frauen beginnt die Verringerung der Fruchtbarkeit mit Anfang 30. Das chronobiologische Alter einer Frau wird als der wichtigste Faktor angesehen, wenn es darum geht, das Fortpflanzungspotential eines Paares zu bestimmen.
Es beeinflusst die Quantität unreifer Eizellen, die darauf warten, freigesetzt zu werden (Oozyten), sowie der reifen Eizellen, die darauf warten, befruchtet zu werden. Obwohl Fortpflanzungstechnologien wie In-Vitro-Fertilisation die Zahl der reifen Eizellen, die zur Befruchtung bereitstehen, erhöhen können, haben diese Technologien bislang keinen Einfluss auf die Qualität der Eizellen. Eine schlechte Eizellenqualität trägt zu Unfruchtbarkeit bei, da sie die Empfängniswahrscheinlichkeit reduziert.
Frauen werden mit einer bestimmten Anzahl von Eizellen in ihren Eierstöcken geboren. Diese sind bei der Geburt unvollständig entwickelt. Während der Pubertät löst ein Hormonschub ihre Reifung, den Eisprung oder eine Atresie (natürlicher Abbau) aus. Während der langen Ruhezeit sind die unreifen Eizellen anfällig für Schäden durch eine Ansammlung freier Radikale. Von DNA-Schäden abgesehen, können auch Schäden der Mitochondrien und Telomerase die Eizellenqualität und damit die Fertilität negativ beeinträchtigen. Indem die Telomerase-Aktivität verbessert wird, die die Mitochondrialfunktion schützt und Anti-Aging-Gene aktiviert, kommt dieser natürlichen Verbindung eine äußerst wichtige Rolle in der Vorbeugung von oxidativen Schäden zu, was möglicherweise auch die fruchtbaren Jahre verlängert.
Verringert das Polyzystische Ovarsyndrom (PCOS)
In Deutschland sind etwa eine Million Frauen von PCOS betroffen. Dem Hormone Health Network zufolge ist PCOS eine der häufigsten Ursachen für weibliche Unfruchtbarkeit. Diese endokrine Störung tritt bei Frauen im gebärfähigen Alter häufig auf. Frauen, die PCOS haben, produzieren im Durchschnitt etwas mehr Testosteron und andere Androgene als Frauen, die gesund sind. Zwar gilt Testosteron als männliches Hormon, aber auch Frauen stellen ein wenig davon her. Erhöhte Testosteronwerte bei Frauen mit PCOS können neben anderen gesundheitlichen Problemen zu Gewichtszunahme, unregelmäßiger oder ausbleibender Menstruation sowie Infertilität führen.
Bei Frauen, die an PCOS leiden oder übergewichtig sind, sind erhöhte Testosteronspiegel und oxidativer Stress jene Faktoren, die am häufigsten zur Unfruchtbarkeit führen. Bei diesen Frauen ist auch oft zu beobachten, dass der Wert des schädlichen LDL erhöht ist, das Zell- und Gewebeschäden auslöst. Ein hoher Wert an oxidiertem LDL kann Follikel, die sich im Eierstock heranbilden, schädigen und damit die Chance auf einen Eisprung verringern. Erhöhte Werte an oxidiertem LDL haben auch negative Auswirkungen auf die Ergebnisse einer In-Vitro-Fertilisation.
Insgesamt unterstreicht diese Untersuchung das mögliche Potential dieser Verbindung, Testosteronwerte und oxidativen Stress bei Frauen zu reduzieren, die an PCOS leiden oder übergewichtig sind und verbessert so ihre Fertilität.