Hormonstörungen sind die häufigsten Ursachen für weibliche Fruchtbarkeitsprobleme. Viele Frauen wissen gut über PCOS Bescheid, während PCOD weniger bekannt ist. Beide Krankheitsbilder ähneln einander, unterscheiden sich jedoch auch etwas.
Was ist PCOS?
Bei polyzystischem Ovarsyndrom (PCOS) handelt es sich um eine Hormonstörung, die dann auftritt, wenn die Östrogen- und Progesteronwerte aus dem Gleichgewicht geraten. Die Krankheit bringt viele Probleme mit sich, wie beispielsweise unregelmäßige Eisprünge und Eierstockzysten. Letztere treten zwar nicht bei allen PCOS-Betroffenen auf, Fruchtbarkeitsstörungen sind jedoch ein gängiges Problem. Meist wissen Betroffene gar nicht, dass sie erkrankt sind, bevor sie versuchen, schwanger zu werden.
Was ist PCOD?
Bei polyzystischer Ovarialerkrankung bzw. PCOD handelt es sich um eine dem PCOS ähnliche Krankheit, die jedoch auch einige Unterschiede aufweist. Sie entsteht durch hormonelle Ungleichgewichte und ist vermutlich auch erblich bedingt. Bei PCOD kommt es zu unregelmäßigen Blutungen, die meist sehr stark sind. Es liegt oft ein erhöhter Androgenspiegel vor, der eine ganze Reihe von Problemen mit sich bringt.
Im Gegensatz zu PCOS leiden Betroffene seltener an Unfruchtbarkeit. Entsprechend haben erkrankte Frauen nicht so häufig Probleme, schwanger zu werden. Das Risiko für Fettleibigkeit ist bei PCOD-Betroffenen wiederum häufiger. Bei erfolgter Diagnose ist es daher wichtig, abzunehmen und auf ein gesundes Körpergewicht zu achten.
Wie lauten die Symptome von PCOS und PCOD?
PCOS verursacht unangenehme Symptome. Meist kommt es zu unregelmäßigen Perioden, teils nur ein paarmal pro Jahr. Es kann auch sein, dass die Periode mehrere Monate nacheinander ausbleibt. Kommt es zu einer Menstruation, so geht diese meist mit heftigen Blutungen einher.
Da PCOS auf ein Problem mit männlichen Hormonen zurückzuführen ist, äußern sich diese auch am weiblichen Körper. Es kann zu Akne kommen, verstärkter Körper- und Gesichtsbehaarung, Haarausfall, Übergewicht, Reizbarkeit und übermäßigem Schwitzen.
Ein weiteres Problem für Betroffene ist Insulinresistenz. Das Vorhandensein männlicher Hormone sorgt oft für Fortpflanzungsstörungen und kann zu Unfruchtbarkeit führen. Es besteht zudem ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Gebärmutterkrebs.
Frauen mit PCOD produzieren Eizellen, die unreif oder nur teils reif sind. Die entstehenden Eizellen bilden in den Eierstöcken Zysten, die wiederum Probleme verursachen. Unregelmäßige Perioden, Fruchtbarkeitsstörungen und Übergewicht sind häufig die Folge. Oft entsteht die mangelnde Eizellreifung aber auch durch Stress und eine ungesunde Ernährung. Hilfreich ist hierbei ein gesunder Lebensstil wie eine ausgewogene Kost und Sport.
Wie werden die Krankheiten diagnostiziert und behandelt?
Es gibt zwar keine spezifische Diagnosemethode, doch bestimmte Anzeichen können auf PCOS oder PCOD hindeuten. Wichtig ist, dass alle Symptome erfasst werden, an denen die Betroffenen leiden. Mithilfe des Ausschlussprinzips kann schließlich eine Diagnose Gestell werden.
Ein transvaginaler Ultraschall hilft, zu überprüfen, ob vergrößerte Eierstöcke vorliegen. PCOS geht oft mit diesem Problem einher, während sich bei PCOD wenige Follikel in den Eierstöcken zeigen.
Es gibt keine wirkliche Heilungsmethode für PCOS, doch eine gesunde Lebensweise kann Symptome lindern. Betroffene Frauen sollten auf ihr Körpergewicht achten, Sport treiben und sich gesund ernähren. Es kann auch helfen, die Insulin- und Testosteronwerte zu senken. Vielen Frauen wird bei unregelmäßigem Zyklus sogar die Pille verschrieben.
PCOD ist behandelbar, kann aber erneut aufflammen. Vieles, was zur Linderung von PCOS hilft, kann auch zur Behandlung von PCOD eingesetzt werden. Auch hier ist ein positiver Lebensstil das A und O.