Von Oligospermie spricht man, wenn ein Mann weniger als 15 Millionen Spermien pro Milliliter Samenflüssigkeit ejakuliert.
Um ein Kind zu zeugen, müssen viele Parameter stimmen. Die Spermiengesundheit ist nur einer davon. Warum ein Mann zu wenige Samenzellen besitzt, kann viele Gründe haben, wie z.B. hohes Alter, ungesunde Lebensweise und bestimmte Krankheiten. Allerdings gibt es für betroffene Männer Hoffnung.
Was ist Oligospermie?
Die durchschnittliche Spermienzahl liegt zwischen 20 und 150 Millionen Spermien pro Milliliter Samenflüssigkeit. Liegen die Werte darunter, kann dies zu Unfruchtbarkeit oder anderen Komplikationen führen. Warum manche Männer von dieser Störung betroffen sind, ist unklar, jedoch spielen hormonelle Ursachen, Erkrankungen der Hoden oder Probleme bei der Ausscheidung der Spermien nach außen, meist eine erhebliche Rolle.
Es ist ganz normal, dass die Spermienzahl von Tag zu Tag schwankt, da sie zahlreichen Faktoren unterliegt wie Häufigkeit der Ejakulation, Stress und Alkoholkonsum. Das Wissen darüber, wann man von einer niedrigen Spermienzahl spricht, ist entscheidend, ob Oligospermie erkannt wird und ob sie mit anderen Krankheiten wie Varikozele oder Hodenversagen zu tun hat, die eine Behandlung erfordern.
Auswirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit
Tatsächlich sind betroffene Männer häufig steril. Unfruchtbarkeit bedeutet, dass, je nach Alter, nach einem Jahr ungeschützten Geschlechtsverkehr keine Zeugung stattfindet.
Zudem belastet diese Störung oft das Selbstbewusstsein und die Beziehung betroffener Paare. Sie kann zu sexueller Dysfunktion und Ejakulationsschwierigkeiten führen und so die Freude am Sex nehmen.
Oligospermie vorbeugen
Wie bei vielen Krankheiten ist Prävention das A und O. Die Lebensweise hat einen erheblichen Einfluss auf die Spermienzahl und kann die Qualität der Samenzellen verbessern.
Darüber hinaus ist regelmäßiger Sport wichtig, um überschüssige Kilos abzubauen, aber nicht zu exzessiv, um Stress zu verursachen. Außerdem empfiehlt es sich, nicht zu rauchen und nur wenig Alkohol zu konsumieren, um die Spermiengesundheit nicht zu gefährden.
Auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung spielt eine wesentliche Rolle, wenn es um die Spermienqualität geht. Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und Omega-3-Fettsäuren können sich positiv auswirken. Darüber hinaus tragen Substanzen wie Zink, Folsäure, Zink, Selen, Q10,und L-Carnitin zu einer Verbesserung der Spermienqualität bei.
Behandlungsmethoden
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um eine Oligospermie zu behandeln. Der Einsatz von Medikamenten kann jedoch Nebenwirkungen zeigen. Sie sollten daher mit Ihrem Urologen über die etwaigen Risiken sprechen.
Oft werden zur Behandlung Injektionen mit Gonadotropin wie Follitropin Alpha und humanes Choriongonadotropin (hCG) eingesetzt. Diese Präparate regen die Hoden dazu an, mehr Spermien zu produzieren. Ebenfalls zum Einsatz kommen Medikamente wie Clomifen, vor allem dann, wenn Oligospermie hormonelle Gründe hat. Dieses Medikament regt die Bildung und Ausschüttung von Testosteron an und blockiert die Östrogenrezeptoren.
Eine weitere Therapiemöglichkeit ist eine chirurgische Behebung der Varikozele, falls Krampfadern an den Hoden vorliegen und für Überhitzung sorgen. Dadurch kann die Spermienqualität leiden.
LGIT (die Behandlung mit niedrigem glykämischem Index) wird ebenfalls eingesetzt, da dadurch die Durchblutung der Hoden und so die Samenproduktion angeregt wird. Zusätzlich wird die Gesundheit der Spermien aufgrund des Schutzes vor freien Radikalen gefördert.
Für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch empfiehlt sich oft eine IVF oder ICSI. Liegt eine Extremform der Oligospermie vor, wie die Azoospermie, kann eine künstliche Befruchtung durch TESE bzw. MESA die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen