Wenn es um das Thema Geburtenkontrolle geht, besteht eine große Auswahl an traditionellen Verhütungsmethoden, die jedoch Ihre Hormone und dadurch möglicherweise auch Ihre Fruchtbarkeit in der Zukunft beeinflussen. Es gibt jedoch eine Reihe von Alternativen zu hormonellen Verhütungsmitteln wie der Pille, die nicht in den Hormonhaushalt des Körpers eingreifen.
Hormonelle Kontrazeptiva können zahlreiche Nebenwirkungen haben, die auf hormonellen Schwankungen oder Veränderungen beruhen. Diese Nebenwirkungen umfassen unter anderem Kopfschmerzen, Zwischenblutungen und Stimmungsschwankungen. Einige Studien konnten außerdem zeigen, dass hormonelle Verhütungsmittel Auswirkungen auf die spätere Empfängnisfähigkeit, also nach dem Absetzen, haben können. Nachfolgend finden Sie alternative Methoden, die ohne Hormone funktionieren, und dennoch eine hohe Sicherheit bieten.
Kondome
Eine der gängigsten und effektivsten Verhütungsmethoden ist das Kondom für den Mann. Kondome sind leicht anzuwenden, relativ günstig und jederzeit einsatzbereit. Die Sicherheit liegt bei etwa 85 Prozent, diese steigt in Verbindung mit Spermiziden. Außerdem schützen Kondome vor Geschlechtskrankheiten. Eine alternative Option ist das Kondom für die Frau (das Femidom funktioniert ähnlich wie das Diaphragma, indem es in die Scheide eingeführt wird und den Muttermund verdeckt). Dieses gilt sogar als noch effektiver als das Kondom, sofern es richtig angewendet wird. Wichtig beim Gebrauch von Präservativen ist, dass auf Haltbarkeitsdatum und Qualität geachtet wird, sowie auf eine CE-Kennzeichnung (europäisches Gütesiegel).
Diaphragma und Portiokappe
Sowohl Diaphragma als auch Portiokappe werden in die Vagina eingeführt, und wie ein Verschluss auf den Muttermund gestülpt. Um effektiv wirken zu können, müssen beide Verhütungsmittel mit Spermiziden (Cremes, die die Spermien abtöten) angewendet werden. Der Hauptunterschied zwischen Diaphragma und Portiokappe besteht darin, dass letztere kleiner ist; dennoch funktionieren beide Methoden auf ähnliche Art und Weise. Wichtig ist jedoch, die richtige Größe zu ermitteln, diese kann von Ihrem Arzt angepasst werden.
Verhütungschwamm
Der Verhütungsschwamm funktioniert ähnlich wie das Diaphragma oder die Portiokappe. Der Kunststoffschwamm enthält eine samenabtötende (spermizide) Substanz und wird vor dem Geschlechtsverkehr in die Vagina eingeführt, wo es den Muttermund verschließt. Der Verhütungsschwamm ist rezeptfrei in Apotheken und Drogerien erhältlich. Bei korrekter Anwendung gelten Verhütungsschwämme als sehr sicher, allerdings können allergische Reaktionen gegen das Spermizid oder gegen den Kunststoff des Schwammes auftreten, auch das Risiko für das toxische Schocksyndrom ist erhöht. Die Sicherheit liegt laut Hersteller bei ca. 86 Prozent.
Spermizide
Spermizide sind chemische Verhütungsmittel, die in Form von Gels, Sprays oder Zäpchen vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt werden. Diese sollen die Spermien abtöten, damit sie die Eizelle nicht erreichen. Diese Verhütungsmethode alleine ist jedoch sehr unsicher, weswegen sie nur in Kombination mit anderen Verhütungsmitteln wie Kondomen oder Diaphragma zu empfehlen ist.
Kupferspirale
Die Spirale wird vom Gynäkologen in die Gebärmutter eingesetzt und verhindert verlässlich eine Schwangerschaft. Viele Spiralen enthalten das Hormon Progesteron, es gibt aber auch eine hormonfreie Variante, nämlich die Kupferspirale. Indem konstant kleine Mengen an Kupfer abgegeben werden, sind Spermien unbeweglicher und es kann keine Befruchtung stattfinden. Die Kupferspirale kann bis zu 10 Jahre in der Gebärmutter verbleiben und ist sehr effektiv. Eine Schwangerschaft ist jederzeit möglich, der Arzt kann die Spirale dann einfach entfernen. Eine andere Möglichkeit, die ähnlich funktioniert, ist die Kupferkette, eine Weiterentwicklung der Kupferspirale.
Natürliche Familienplanung
Es gibt viele Möglichkeiten der Schwangerschaftsverhütung, die ohne jegliche Form von physischen Verhütungsmitteln auskommt. Dazu zählen etwa Temperaturmessmethode oder Verhütungscomputer, um den Zyklus zu berechnen. Viele Frauen beobachten Ihren Zyklus Monat für Monat und ermitteln so ihre fruchtbaren Tage. 14 Tage nach der letzten Menstruation gilt die Frau für gewöhnlich am fruchtbarsten, diese Phase dauert zwischen einem und drei Tage. Wenn Sie erst einmal Ihre fruchtbaren Tage ermitteln haben, verzichten Sie in dieser Phase kurzerhand auf ungeschützten Geschlechtsverkehr. Zudem besteht die Möglichkeit, dass der Partner kurz vor der Ejakulation den Penis aus der Scheide zieht. Sie sollten sich jedoch darüber im Klaren sein, dass diese Art der Verhütung nur wenig Sicherheit bietet.
Sterilisation
Eine Sterilisation ist meist der letzte Weg, den Frauen und Männer gehen, wenn Sie keine Kinder mehr möchten. Diese wird in der Regel jedoch erst ab einem bestimmten Alter durchgeführt, bzw. wenn die Familienplanung definitiv abgeschlossen ist. Sowohl die Vasektomie beim Mann als auch die Tubensterilisation bei der Frau, bei der die Eileiter durchtrennt werden, bieten einen Schwangerschaftsschutz in Höhe von 99 Prozent. In einigen Fällen können diese Eingriffe rückgängig gemacht werden, trotzdem sollten derartige Verfahren nie leichtfertig durchgeführt werden. Sie sollten sich absolut sicher sein, bevor Sie sich für den Eingriff entscheiden.
Wenn es darum geht, das richtige Verhütungsmittel zu finden, können sowohl hormonelle als auch natürliche Methoden in Betracht gezogen werden. Letztere haben den Vorteil, ohne die typischen Nebenwirkungen von Hormonen auszukommen, und die Fruchtbarkeit nicht zu beeinflussen. Lassen Sie sich von Ihrem Frauenarzt beraten.