Einblicke in die Entstehung von Gebärmuttertumoren könnten Millionen von Frauen, die mit schmerzhaften Myomen kämpfen, Hoffnung geben. Fast 8 von 10 Frauen entwickeln Myome. Dabei handelt es sich um gutartige Tumore, die im gebärfähigen Alter in der Gebärmutter entstehen. Sie können äußerst unangenehm sein, starke Blutungen verursachen, und zu Unfruchtbarkeit führen. Bis zu 80 Prozent aller Frauen können im Laufe ihres Lebens ein Myom entwickeln.
Neue Behandlung, um das Wachstum von Myomen zu hemmen
Forscher der University of Cincinnati fanden heraus, dass Myomzellen andere Signalwege nutzen als Uteruszellen. Dies ist vor allem wichtig für die Identifizierung therapeutischer Ziele, um Tumore anzugreifen, ohne das umliegende Gewebe zu beeinträchtigen. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift F&S Science veröffentlicht. Laut den National Institutes of Health ist die Behandlung von Myomen oft invasiv und kostspielig, und kann mitunter zu Unfruchtbarkeit führen. Eine von neun Frauen wird sich im Laufe ihres Lebens einer Hysterektomie unterziehen. Und ein Drittel bis die Hälfte davon sind auf Uterusmyome zurückzuführen. Auch wenn Myome nicht als lebensbedrohlich gelten, können sie enorme Schmerzen auslösen. Kontraktionen drücken die Tumore in das Muskelgewebe. Bei einem Viertel aller betroffenen Frauen kommt es zu übermäßigen und unkontrollierten Uterusblutungen, Anämie, Fehlgeburten und Fruchtbarkeitsproblemen. In schlimmen Fällen entwicklen sich Bauchtumore, die eine komplizierte Operation erforderlich machen.
Während jedes Menstruationszyklus schüttet der Körper Östrogen und Progesteron aus, wodurch sich das Gewebe der Gebärmutterschleimhaut in Erwartung einer möglichen Schwangerschaft verdickt.Diese Hormone fördern auch das Wachstum von Myomen. Laut den Forschern können Zellen auch auf körperliche Belastung reagieren – wie ein Abwehrmechanismus, um die Zellen zu schützen. UC-Forscher züchteten Myomzellen und Uteruszellen auf Platten mit elastischem Boden. Anschließend setzten sie die Zellen mit einem Gerät einer mechanischen Belastung aus, um die Umgebung nachzuahmen, der Myome in der Gebärmutter ausgesetzt sind. Sie stellten fest, dass Myomzellen empfindlicher auf Belastung reagieren. Sie konnten zudem Unterschiede in der Art und Weise identifizieren, wie die Zellen ihre Form behielten. Laut den Forschern unterstreichen diese Ergebnisse, wie wichtig es sei, nicht nur Hormone, sondern auch mechanische Belastungen in die Untersuchung von Myomzellen einzubeziehen. Dadurch kann die Pathologie dieser Zellen besser verstanden werden, und die Experten könnten schließlich daran arbeiten, anomale Signalwege in Myomzellen zu bekämpfen.
Gängige nichtinvasive Behandlungen zielen auf Hormone ab, die für das Myomwachstum verantwortlich sind. Die Forscher suchen nach nichthormonellen Behandlungen für Myome, um die Fruchtbarkeit von Frauen zu erhalten, die noch schwanger werden möchten. Sobald Forscher die Zellpathologie verstehen, können sie Myome mithilfe von 3D-Simulationen und Modellen untersuchen. Dies könnte ihnen helfen, besser zu verstehen, wie sich Myome entwickeln, und wie man sie am besten behandelt. Der nächste Schritt soll darin bestehen, komplexere Gewebemodelle zu erstellen, um das Tumorwachstum nachzuahmen, um Wege zu finden, es zu hemmen.
Wodurch werden Myome veruracht?
Neben der genetischen Veranlagung, können Faktoren wie Übergewicht, Diabetis und Bluthochdruck eine Rolle bei der Entstehung von Urtusmyomen spielen. Aber auch Industriechemikalien stellen ein Risiko dar. Wissenschaftler der Northwestern Medicine haben einen ursächlichen Zusammenhang zwischen umweltbedingten Phthalaten (giftige Chemikalien, die in alltäglichen Konsumgütern vorkommen) und dem verstärkten Wachstum von Uterusmyomen nachgewiesen. Hersteller verwenden Phthalate in zahlreichen Industrie- und Konsumgütern (Haar- und Make-up-Produkten), auch in medizinischen Hilfsgütern und Lebensmitteln (vor allem in Verpackungen) wurden sie nachgewiesen. Obwohl bekannt ist, dass sie schädlich sind, kommen sie in vielen Ländern zum Einsatz. Dabei handelt es sich um mehr als nur um Umweltschadstoffe. Diese Substanzen können gezielt menschliches Gewebe schädigen.