Fruchtbarkeitsstörungen bei Männern können möglicherweise zu Prostatakrebs führen. Welcher Zusammenhang besteht hierbei, und wie kann die Prostata effektiv geschützt werden?
Die Prostata
Bei der Prostata handelt es sich um eine Körperdrüse, die direkt vor dem Rektum liegt. Dieses Fortpflanzungsorgan übt mehrere wichtige Funktionen aus. Zunächst einmal produziert die Prostata jene Flüssigkeit, in der die Spermien enthalten sind. Während des Geschlechtsverkehrs und der Ejakulation zieht sich die Drüse zusammen, und ermöglicht so einen sicheren und zuverlässigen Transport der Spermien über den Samenleiter.
Prostatakrebs
Diese Tumorart entsteht, wenn es in den Zellen der Prostata zu abnormalen Wucherungen kommt. Normalerweise tritt diese Krebsform am häufigsten bei älteren Männern auf und äußert sich in körperlichen Symptomen wie häufigem Wasserlassen, nächtlichem Harndrang, Erektionsstörungen, Schmerzen beim Urinieren, Beschwerden in der Beckengegend sowie Blutspuren im Samen. Die Krankheit ist im Frühstadium gut heilbar, kann aber, wenn sie unbehandelt bleibt, auf andere Körperregionen übergreifen.
Zusammenhang zwischen Fruchtbarkeitsstörungen und Prostatakrebs
Vor Kurzem ergab eine Studie, die von einem schwedischen Forschungsteam durchgeführt wurde, dass Männer, die sich künstlichen Befruchtungsmaßnahmen unterzogen, wesentlich häufiger an aggressiveren Formen von Prostatakrebs litten.
Studienergebnisse
Die Forscher der Universität von Lund stellten landesweit erfasste Daten über mehr als 1,18 Millionen Kinder zusammen, die seit 1994 über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten von denselben Vätern gezeugt wurden. Von dieser Versuchsgruppe hatten etwas mehr als 20.000 bzw. rund zwei Prozent der Studienteilnehmer Kinder mithilfe irgendeiner Art von fruchtbarkeitsfördernden Behandlung gezeugt. Die restlichen ca. 1,14 Millionen Untersuchungsprobanden hatten auf natürlichem Wege Kinder in die Welt gesetzt.
Bei jenen Probanden, die sich einer fruchtbarkeitsfördernden Behandlung unterzogen hatten, zeigte sich eine Prostatakrebsrate von fast 0,04 Prozent, während die Rate bei denjenigen, die auf natürlichem Wege Kinder gezeugt hatten, bei unter 0,03 Prozent lag. Zudem war die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung von Prostatakrebs vor dem 55. Lebensjahr bei jenen Probanden, die fruchtbarkeitsfördernde Maßnahmen ergriffen hatten, um 86 Prozent erhöht.
Obwohl die Wissenschaftler die klaren Ursachen für diese Anomalie nicht bestimmen konnten, gehen sie davon aus, dass der Zusammenhang möglicherweise in Anomalien am Y-Chromosom liegt, die sowohl bei Fruchtbarkeitsstörungen als auch bei Prostatakrebs beobachtet werden können. Die Forscher betonten, dass weitere Studien auf diesem Gebiet erforderlich seien, bevor irgendwelche nennenswerten Schlüsse gezogen werden können. Unfruchtbare Männer sollten diese Ergebnisse jedoch im Hinterkopf behalten, und besonders darauf achten, ob Risikofaktoren für Prostatakrebs wie beispielsweise eine familiäre Vorbelastung existiert.
Für eine gesündere Prostata sorgen
Experten gehen davon aus, dass das Risiko für die Entstehung von Prostatakrebs durch folgende Maßnahmen gesenkt werden kann:
Gesunde Ernährung
Um die Gesundheit der Prostata zu fördern, ist es wichtig, eine ausgewogene Ernährung zu verfolgen, die aus reichlich Obst, Gemüse und Vollkornprodukten besteht. Zudem sollten statt rotem Fleisch größere Mengen an magerem Fleisch wie Geflügel auf dem Speiseplan stehen.
Auf zuckerhaltige Getränke verzichten
Der permanente Konsum von zuckerhaltigen Getränken wie Limonaden und Fruchtsäften schadet der Prostata. Mediziner empfehlen stattdessen ausreichend Wasser zu trinken.
Salzzufuhr reduzieren
Salz kann sich negativ auf die Prostatafunktion auswirken. Lebensmittel, die über viel Salz verfügen, wie etwa Tiefkühl- und Fertigprodukte sollten nicht oder nur in Maßen verzehrt werden.
Körperliche Betätigung
Mehrere Studien zeigen, dass Männer, die regelmäßig Sport treiben, eine gesündere Prostata haben, und ein geringeres Risiko aufweisen, an Fortpflanzungsstörungen wie erektiler Dysfunktion oder schmerzhafter Prostataentzündung zu erkranken.
Methoden zur Verbesserung der Fruchtbarkeit
Auch wenn sich Fruchtbarkeitsprobleme mithilfe einer gesunden Ernährung und Sport verbessern lassen, sollten auch weitere Maßnahmen in Betracht gezogen werden:
Stress reduzieren
Die Körper von Menschen, die chronischem oder häufigem Stress ausgesetzt sind, zeigen oft hohe Ausschüttungen und Blutwerte an Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin. Mit der Zeit haben diese Stoffe verheerende Auswirkungen auf das Fortpflanzungssystem. Zudem neigen sie dazu, die Konzentration und Wirksamkeit von Sexualhormonen wie Testosteron zu verringern.
Gesundes Körpergewicht
Übergewicht ist einer der bedeutendsten Faktoren, die bei Fruchtbarkeitsproblemen eine Rolle spielen. Um die Zeugungsfähigkeit zu verbessern, ist es daher wichtig, überschüssige Pfunde loszuwerden und für ein gesundes Gewicht zu sorgen.
Nahrungsergänzungsmittel
Durch eine Reihe wertvoller Nährstoffe kann die Fortpflanzungsfähigkeit erheblich verbessert werden. Männer, die an Fruchtbarkeitsstörungen leiden, wird empfohlen, ihre tägliche Kost mit Vitaminpräparaten zu ergänzen.