Untersuchungen haben gezeigt, dass Insulinresistenz, eine der Hauptursachen des polyzystischen Ovarsyndroms (PCOS), eine erhebliche Rolle im Hinblick auf die weibliche Fruchtbarkeit spielt. Probleme im Zusammenhang mit Insulin sind jedoch nicht nur auf die Fortpflanzungsfähigkeit der Frau beschränkt. Impotenz tritt ebenfalls immer häufiger auf, gleichzeitig sind viele unfruchtbare Männer Diabetiker. Diabetes Mellitus, welcher durch Insulinresistenz entsteht, ist eine metabolische Erkrankung, die häufig durch erhöhte Blutzuckerspiegel nachgewiesen werden kann. Mehr als 10 Millionen der Betroffenen befinden sich im reproduktiven Alter.
Insulin ist jenes Hormon, welches für die Regulierung des Blutzuckerspiegels verantwortlich ist. Sobald Sie Nahrungsmittel zu sich nehmen, die den Blutzucker erhöhen, schreitet das Insulin zur Tat und senkt ihn wieder. In den ersten Stadien der Insulinresistenz produziert die Bauchspeicheldrüse mehr und mehr Insulin, denn die Körperzellen reagieren nicht mehr normal darauf und benötigen mehr; der Blutzuckerspiegel ist in dieser Phase fast normal. Doch nach Monaten bis Jahren ist die Bauchspeicheldrüse erschöpft. Dann produziert sie wenig bis gar kein Insulin mehr, wodurch die Blutzuckerspiegel erhöht bleiben. Das Resultat ist Diabetes.
Kann Diabetes zu männlicher Unfruchtbarkeit führen?
Die Antwort lautet Ja. Diabetes kann auf unterschiedliche Weise zur Zeugungsunfähigkeit beitragen:
Erektile Dysfunktion
Erektile Dysfunktion ist ein weitverbreitetes Phänomen und steht in Zusammenhang mit Insulinresistenz. Sie führt zu Problemen, eine Erektion zu bekommen und zu halten. Dies liegt daran, dass Diabetes Nervenschädigungen und eine schlechtere Blutzirkulation verursacht.
Hohe Blutzuckerspiegel, Cholesterin und Bluthochdruck sind die Hauptursachen der erektilen Dysfunktion. Wenn es Ihnen gelingt, diese Faktoren unter Kontrolle zu bekommen und Sie gleichzeitig Ihren Alkoholkonsum reduzieren sowie das Rauchen aufgeben, können Sie die erektile Dysfunktion mildern. Außerdem sind Präparate zur medikamentösen Therapie verfügbar.
Verzögerter Samenerguss
Wenn die Nerven des männlichen Geschlechtsorgans geschädigt werden, kann dies zu Ejakulationsproblemen führen, ebenso, wenn die Sensitivität der Nerven vermindert ist. Dies wird auch als verzögerter Samenerguss bezeichnet.
Reduzierte Spermienqualität
Untersuchungen haben gezeigt, dass Diabetes zu einer reduzierten Spermaqualität führen kann, obwohl die Spermien nicht daran gehindert werden, zur Eizelle zu schwimmen. Adipositas steht außerdem in Verbindung mit einer verringerten Spermienanzahl.
Retrograde Ejakulation
Der Grund, weshalb Männer mit Insulinresistenz eine geringere Menge Ejakulat an sich beobachten können, ist der Umstand, dass sich das Ejakulat rückwärts in ihre Blase entleert, statt nach vorne durch den Penis. Es gibt freiverkäufliche Medikamente, die dabei helfen können, dieses Problem durch eine Normalisierung der Ejakulat-Strömungsrichtung zu beheben.
Schwächere Libido
Dies liegt an verminderten Testosteronspiegeln, die durch hohe Blutzuckerspiegel entstehen.
Möglichkeiten, diese Symptome zu beheben
Mit verbesserten Technologien im medizinischen Bereich geht auch die Entwicklung oraler Medikation einher, die Männern helfen kann, Symptome in den Griff zu bekommen und ihre Impotenz eventuell sogar ganz verschwinden zu lassen.
Erektile Dysfunktion
Gegen dieses Leiden verschreiben Ärzte oft Viagra, Cialis oder Levitra, Präparate, von denen angenommen wird, dass sie das Problem beheben und die Fähigkeit, eine Erektion zu bekommen und zu halten, wiederherstellen.
Schwache Libido und vermindertes Testosteron
Es gibt sogenannte selektive Estrogenrezeptormodulatoren, die zu niedrige Testosteronspiegel korrigieren können.
Niedrige Sperma-Menge
Da dadurch eine Empfängnis erschwert wird, können Paare, die Nachwuchs planen, Spermien entnehmen lassen und auf Techniken der assistierten Reproduktion zurückgreifen.
Es gibt jedoch sicherere und langanhaltendere Methoden, die Ihnen helfen, Insulinresistenz und Diabetes auf natürliche Art und Weise umzukehren – und gleichzeitig Ihre Impotenz. Dazu zählen:
Ein gesundes Gewicht
Ein gesundes Gewicht ist wichtig, um gesunde Blutzuckerspiegel zu erhalten und dadurch Typ-2-Diabetes zu beheben.
Ergänzen Sie Ihre Ernährung
Unzureichende Vitamin-D-Spiegeln führen zu erhöhtem Blutdruck und Blutzuckerspiegeln, wodurch Sie wiederum zum Diabetiker werden könnten. Stellen Sie daher sicher, dass Ihre Ernährung genügend Vitamin D enthält. Zusätzlich sollten Sie mehr Omega-3-Fette und weniger Omega-6-Fette konsumieren. Fettiger Fisch, Leinsamen und Fischöle sind eine gute Omega-3-Quelle. Gleichzeitig sollten Sie die Zufuhr von Raps-, Erdnuss-, Sonnenblumen- und Distelöl reduzieren.
Mehr Schlaf, weniger Stress
Stellen Sie sicher, mindestens sieben bis acht Stunden pro Tag zu schlafen. Unzureichender Schlaf verursacht ein erhöhtes Stresslevel, was wiederum zu Insulinresistenz führt.
Weniger essen, mehr Sport treiben
Würde ein Diabetiker 5 bis 10 Prozent seines Körpergewichtes verlieren und ein Sportprogramm von durchschnittlich 175 Minuten pro Woche einlegen, könnte er seine Erkrankung leicht rückgängig machen.
Auf kohlenhydratarme Ernährung umsteigen
Sie müssen nicht komplett auf Kohlenhydrate verzichten; wichtig ist jedoch, die Menge an Kohlenhydraten auf etwa 20 Gramm pro Tag zu reduzieren. Diese Menge reicht aus, um Ihren Körper mit ausreichend Energie zu versorgen.
Auf Paleo Ernährung umsteigen
Eine Ernährung, die aus vielen Fetten und wenigen Kohlenhydraten besteht, ist eine alternative Maßnahme, Typ-2-Diabetes zu heilen. Der hohe Fettanteil hilft Ihnen, sich satt zu fühlen und den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Diese Strategie wirkt vor allem langfristig, bis sie schließlich Ergebnisse sehen.
Es wird deutlich, dass Insulinresistenz zu männlicher Unfruchtbarkeit führen kann. Deshalb ist es für Männer entscheidend, diese Erkrankung umzukehren, wenn sie zeugungsfähig bleiben wollen.