Für viele Paare stellt ein unerfüllter Kinderwunsch mit eine der aufreibendsten und belastendsten Herausforderungen dar, vor denen sie stehen. Theoretisch ist die Sache ganz einfach: wenn man eine Familie gründen möchte, muss man es halt einige Male versuchen, einen Schwangerschaftstest durchführen, und sich dann über die frohe Botschaft freuen. Wer hier aber Probleme hat, für den kann der Weg zum eigenen Nachwuchs voller herber Enttäuschungen sein.
Die gute Nachricht ist jedoch, dass es zahlreiche Fruchtbarkeitstherapien und Maßnahmen gibt, um damit fertig zu werden.
Unfruchtbarkeit: Eine große Belastungsprobe
In manchen Fällen ist Infertilität auf gesundheitliche Probleme zurückzuführen. Dennoch gehen viele Paare auch nach mehreren Untersuchungen mit leeren Händen nachhause. Der weibliche Körper produziert zwar 30 bis 40 Eizellen zu Beginn jedes Menstruationszyklus, es schaffen jedoch nur eine bis zwei heranzureifen, und befruchtet zu werden.
Bevor Paare beginnen, jene Ursachen zu ergründen, die ihren Fruchtbarkeitsproblemen zugrundeliegen, ist es wichtig, sich klar zu machen, welche Auswirkungen Unfruchtbarkeit auf eine Beziehung haben kann, und sich vorzunehmen, diese Schwierigkeiten gemeinsam durchzustehen.
Mit Fortpflanzungsstörungen umgehen
Das Erste, was sich jedes Paar bewusst machen muss, ist, dass beide Partner gleichermaßen betroffen sind. Frauen neigen zwar eher dazu, sich selbst oder ihren Körper dafür verantwortlich zu machen, dass sie kein Kind bekommen können, Männer können sich jedoch ebenso schuldig fühlen, wenn ihre Spermien nicht gut genug sind.
Beide Geschlechter sind gleichermaßen von Fruchtbarkeitsproblemen betroffen. Seien Sie also nachsichtig miteinander. Machen Sie sich keine gegenseitigen Vorwürfe, sondern suchen Sie nach gemeinsamen Lösungen. Stress, Ernährung und andere äußere Faktoren können zu Unfruchtbarkeit beitragen, sind jedoch nichts, was man sich vorwerfen sollte. Je mehr Sie sich auf das Negative konzentrieren, desto negativer wird Ihre Einstellung.
Und Sie wollen ja schließlich, dass Ihr Kind in einem liebevollen Elternhaus aufwächst. Um das zu erreichen, müssen Sie zuversichtlich bleiben, über negative Emotionen sprechen, und immer daran denken, einander beizustehen und sich Mut zu machen. Wenn Sie Kritik üben wollen, achten Sie darauf, dass diese konstruktiv ist. Konzentrieren Sie sich darauf, Verbesserungsvorschläge für Ihre Beziehung und Familie zu machen, und nicht etwa Vorwürfe auszusprechen oder andere für Ihre Probleme verantwortlich zu machen.
Was tun bei unerfülltem Kinderwunsch?
Es gibt zum Glück eine ganze Reihe von Fruchtbarkeitstherapien, die heute zur Verfügung stehen, und die dabei helfen, einen unerfüllten Kinderwunsch zu realisieren. In-Vitro-Befruchtung (IVF) und intrauterine Insemination (IUI) sind zwei der gängigsten Behandlungsmöglichkeiten. Darüber hinaus stehen eine Vielzahl anderer Verfahren zur Verfügung.
Die erste Anlaufstelle bei unerfülltem Kinderwunsch ist der Frauenarzt, bzw. ein Fortpflanzungsspezialist. Genetische Untersuchungen können mögliche Ursachen für die Unfruchtbarkeit liefern, wie beispielsweise Chromosomenprobleme oder Erbkrankheiten. Blut- und Hormonuntersuchungen gehören ebenfalls zu den gängigen Untersuchungsmethoden. In manchen Fällen können auch Hormonpräparate verschrieben werden.
Ein Androloge ist ein Facharzt, der auf männliche Fruchtbarkeitsprobleme spezialisiert ist. Dieser kann z.B. Spermaanalysen durchführen, um festzustellen, ob Behandlungsverfahren wie eine IVF in Frage kommen. Zudem kann der Androloge bei Zeugungsschwierigkeiten, die etwa durch Impotenz oder vorzeitigen Samenerguss ausgelöst werden, Hilfestellung bieten.
Was Sie nicht vergessen sollten
Sie müssen Ihrer Gesundheit und Ihrem Wohlbefinden Vorrang geben, um die beste Version Ihrer selbst in die Beziehung einzubringen. Fruchtbarkeitsprobleme können sich vernichtend auf das eigene Selbstwertgefühl auswirken, und Ihnen das Gefühl geben, Ihre gesamten Lebenspläne seien völlig über den Haufen geworfen. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, mit einem Therapeuten zu sprechen, und Selbstfürsorge zu praktizieren. Sowohl Sie selbst als auch Ihre bessere Hälfte haben auf Ihre ganz eigene Weise zu kämpfen. Denken Sie zusammen über alternative Möglichkeiten der Familienplanung wie Adoption nach, und pflegen Sie weiter Ihre Beziehung.
Selbst wenn Sie vielleicht jetzt noch keine Kinder bekommen können, sind Sie immer noch eine Familie. Diese sollte auf Liebe und Achtung basieren, sowie darauf, sich in schwierigen Zeiten beizustehen. Wenn Sie diesen Prinzipien im Umgang miteinander folgen, werden Sie bei Ihrem Partner Trost und Glück finden, während Sie die nächsten Schritte auf Ihrem Weg zu einer erfolgreichen Familiengründung planen.