Zeitbeschränktes Fasten ist ein Ernährungsmuster, bei dem Menschen ihre Nahrungsaufnahme auf bestimmte Stunden des Tages beschränken. Diese Ernährungsform ist zu einem beliebten Trend geworden, um Gewicht zu verlieren, und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Zudem sollen auch die Gehirnfunktion und das Herz profitieren.
Aber eine neue Studie zeigt, dass zeitlich beschränktes Essen die Fortpflanzung bei männlichen und weiblichen Zebrafischen unterschiedlich beeinflusst. Wichtig ist, dass einige der negativen Auswirkungen auf die Eizellen- und Spermienqualität sichtbar werden, nachdem die Fische zu ihrem normalen Nahrungsaufnahmeniveau zurückgekehrt sind. Das Forschungsteam erklärt, dass die Studie zwar an Fischen durchgeführt wurde, ihre Ergebnisse jedoch hervorheben, dass es wichtig sei, nicht nur die Auswirkungen des Fastens auf das Gewicht und die allgemeine Gesundheit, sondern auch auf die Fruchtbarkeit zu berücksichtigen.
Wie zeitlich beschränktes Essen die Fruchtbarkeit beeinflusst
Auch wenn Fasten einige gesundheitliche Vorteile bietet, kann die Art und Weise, wie Organismen auf Nahrungsknappheit reagieren, die Qualität von Eizellen und Spermien beeinträchtigen, und solche Auswirkungen könnten möglicherweise nach dem Ende der Fastenzeit anhalten. Die Forscher wollten mehr darüber herausfinden, wie diese Art von Ernährung die Fruchtbarkeit in einem beliebten Modellorganismus beeinflussen kann. Das Forschungsteam untersuchte Zebrabärblinge (Danio rerio), um herauszufinden, was passiert, wenn Menschen während und nach einer Fastenzeit Nahrung ausgesetzt werden.
Sie maßen, wie Männchen und Weibchen Ressourcen für die Körpererhaltung im Vergleich zur Produktion und Erhaltung von Spermien und Eiern und der Qualität der daraus resultierenden Nachkommen zuweisen. Dr. Edward Ivimey-Cook von der School of Biological Sciences erklärt, dass zeitlich beschränktes Essen die Fortpflanzung bei Männchen und Weibchen unterschiedlich beeinflusst. Sobald die Fische zu ihrem normalen Fütterungsplan zurückkehrten, erhöhten die Weibchen die Anzahl ihrer Nachkommen auf Kosten der Qualität ihrer Eizellen, was zu einer verminderten Qualität der Nachkommenschaft führte. Die Qualität der männlichen Spermien nahm ebenfalls ab. Es ist mehr Forschung notwendig, um zu verstehen, wie lange es dauert, bis sich die Qualität der Spermien und Eizellen nach der Fastenzeit wieder normalisiert. Die Studie wurde von der University of East Anglia in Zusammenarbeit mit Forschern des Centre for Environmental, Fisheries and Aquaculture Science (Cefas) durchgeführt.
Intermittierendes Fasten kann den Hormonspiegel senken und den Eisprung unterdrücken
Wenn die Nahrungsaufnahme über längere Zeit stark eingeschränkt wird und ein starker Gewichtsverlust erfolgt, kann dies den Menstruationszyklus beeinflussen. Ein regelmäßiger Zyklus ist jedoch wichtig, um die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen. Dazu ist es wichtig, dass genügend Kalorien zugeführt werden, und ausreichend Körperfett vorhanden ist. Wird jedoch stark gefastet, kann dies dem Körper signalisieren, dass er in Gefahr ist. Infolgedessen spart er Energie, indem das Gehirn die Werte an Progesteron und Östrogen senkt. Dies kann dazu führen, dass die Periode nur noch unregelmäßig auftritt oder ganz ausbleibt, und kein Eisprung mehr stattfindet. Studien mit Sportlerinnen, die strikte Diäten einhalten, legen nahe, dass der monatliche Zyklus aus dem Gleichgewicht gerät und die Fruchtbarkeit sinkt. Dieser Effekt kann sich auch zeigen, wenn intermittierendes Fasten betrieben wird, bei dem die Mahlzeiten zeitlich eingeschränkt werden, vor allem, wenn diese Ernährungsform über einen längeren Zeitraum verfolgt wird.
Bereits frühere Forschungen haben ergeben, dass sich intermittierendes Fasten negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken kann. Bei weiblichen Ratten unterdrückte intermittierendes Fasten etwa die Fortpflanzungshormone und -zyklen und reduzierte sogar leicht die Größe ihrer Eierstöcke. Auch ein gestörter Östruszyklus (vergleichbar dem Menstruationszyklus der Frau) konnte festgestellt werden. Die Ergebnisse zeigten auch, dass die zeitlich beschränkte Nahrungsaufnahme das Serum-Estradiol bei weiblichen Ratten deutlich erhöhte und den Testosteronspiegel bei männlichen Ratten verringerte, während festgestellt wurde, dass die Serum-LH-Konzentration bei Tieren beiderlei Geschlechts während des Fastens drastisch abnahm. Die Daten deuten darauf hin, dass intermittierendes Fasten die Fortpflanzung bei jungen erwachsenen Ratten negativ beeinflusst, indem es den Östruszyklus bei weiblichen Ratten stört und die Serumkonzentration von Östradiol, Testosteron und LH sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Tieren verändert.
Könnten Frauen mit PCOS profitieren?
Andererseits zeigen einige Studien, dass intermittierendes Fasten für Frauen mit PCOS hilfreich sein könnte, da es die Insulinresistenz und den Gewichtsverlust verbessern kann. Dies kann dazu beitragen, dass die Periode regelmäßiger wird und auch der Eisprung regelmäßiger stattfindet. Grundsätzlich gilt: Alles mit Maß und Ziel. Exzessives Essen ist für die Fruchtbarkeit ebenso kontraproduktiv, wie eine starke Nahrungseinschränkung über einen langen Zeitraum. Am besten sprechen Sie mit Ihrem Arzt, der Ihnen dabei helfen kann, einen idealen Ernährungsplan auszuarbeiten, der sowohl Ihre gesundheitliche Situation berücksichtigt, und Sie ebenso unterstützt, Ihre individuellen (Gewichts)ziele zu erreichen.