Die Hysterosalpingographie (HSG), auch bekannt als Uterosalpingographie, ist eine Ultraschalluntersuchung, bei der die Gebärmutter und Eileiter einer Frau mithilfe einer speziellen Röntgentechnik namens Fluoroskopie und einem Kontrastmittel untersucht werden.
Röntgenstrahlen sind nicht-invasive medizinische Tests, mit denen Ärzte Diagnosen aufstellen und Krankheiten behandeln können. Bei dieser Form der Röntgenstrahlung wird ein Teil des Körpers mit einer geringen Dosis ionisierender Strahlung versetzt, um Bilder vom Inneren des Körpers zu erhalten.
Röntgenstrahlen werden bereits sehr lange von Ärzten genutzt; sie sind immer noch die am häufigsten verwendete Form der medizinischen Bildgebung. Eine Fluoroskopie ist eine besondere Form der Röntgenstrahlung, die es dem Arzt erlaubt, innere Organe in Bewegung zu sehen. Während der HSG werden die Eileiter und die Gebärmutter mit einem wasserlöslichen Kontrastmittel gefüllt, um durch die Fluoroskopie ihre Funktionsweise und Anatomie beobachten und beurteilen zu können.
Wann ist eine Hysterosalpingographie nötig?
Ihr Arzt ordnet möglicherweise eine Hysterosalpingographie an, wenn Sie Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden, oder wenn Sie andere Probleme im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft erfahren haben, beispielsweise mehrere Fehlgeburten. Eine HSG kann die Ursachen für Ihre Unfruchtbarkeit identifizieren. Es gibt verschiedene Gründe für Infertilität. Diese beinhalten:
- blockierte Eileiter
- Narbengewebe in der Gebärmutter
- angeborene (genetische) oder erworbene strukturelle Fehlbildungen der Gebärmutter
- Myome der Gebärmutter
- Polypen oder Tumore der Gebärmutter
Wenn Sie einer Eileiteroperation unterzogen wurden, kann Ihr Arzt im Anschluss eine HSG anordnen, um den Erfolg der OP zu beurteilen. Auch nach einer Ligatur der Eileiter kann durch eine HSG sichergestellt werden, dass die Eileiter ordentlich verschlossen sind. Ebenso kann nach einer Umkehrung der Ligatur der Eileiter überprüft werden, ob die Öffnung der Eileiter erfolgreich war.
Vorbereitung
Eine Uterosalpingographie wird am besten vor dem Eisprung, etwa eine Woche nach der Menstruation durchgeführt, um sicherzugehen, dass Sie während der Untersuchung nicht schwanger sind. Vor der Untersuchung müssen Sie Ihren Arzt über eventuell unbehandelte sexuell übertragbare Krankheiten oder andere chronische Infektionen des Beckens informieren. Eine HSG sollte nicht durchgeführt werden, wenn Sie unter einer aktiv entzündlichen Erkrankung leiden.
In der Nacht vor der Untersuchung werden Sie möglicherweise darum gebeten, Ihren Darm durch einen Einlauf oder ein Abführmittel zu leeren, sodass der Uterus und die umgebenden Strukturen deutlich zu sehen sind. Vor der Untersuchung erhalten Sie wahrscheinlich ein mildes Beruhigungsmittel oder ein anderes rezeptfreies Medikament, um Ihre Nervosität zu nehmen. Einige Ärzte verschreiben vor dem Verfahren auch Antibiotika.
Informieren Sie Ihren Arzt über alle Medikamente, die Sie einnehmen und über Allergien, besonders in Bezug auf jodhaltige Kontrastmittel. Ihr Arzt wird Sie wahrscheinlich darum bitten, einige oder alle Kleidungsstücke abzulegen, eventuell müssen Sie auch Ihre Brille, herausnehmbare Zahnersätze, Schmuck oder andere Objekte, die die Röntgenstrahlen beeinträchtigen könnten, abnehmen.
Das Verfahren
Am Beginn des Verfahrens müssen Sie sich wie bei einer gynäkologischen Untersuchung auf den Rücken legen, die Knie beugen und die Beine öffnen. Der Arzt wird ein Spekulum in die Vagina einführen. Dadurch kann der Gebärmutterhals, der hinter der Vagina liegt, deutlich inspiziert werden. Hierbei kann es zu Schmerzen oder unangenehmen Gefühlen kommen. Nun wird der Arzt den Gebärmutterhals reinigen und ein lokales Betäubungsmittel injizieren, um Schmerzen zu beseitigen. Während der Injektion spüren Sie möglicherweise ein Zwicken. Anschließend wird eine Kanüle in den Gebärmutterhals eingeführt und das Spekulum entnommen. Durch die Kanüle wird ein Farbstoff eingeführt, der in die Gebärmutter und Eileiter gelangt.
Dann werden Sie unter das Röntgengerät gelegt, damit Röntgenbilder angefertigt werden können. Der Arzt bittet Sie möglicherweise darum, öfter die Position zu verändern, damit er Bilder aus verschiedenen Winkeln anfertigen kann. Wenn der Farbstoff durch die Eileiter fließt, fühlen Sie eventuell Krämpfe oder Schmerzen. Nach dem Röntgen wird die Kanüle entfernt. Nachdem der Arzt Ihnen gegebenenfalls Schmerzmittel oder Antibiotika verschrieben hat, können Sie entlassen werden. Eine HSG dauert etwa 15 bis 30 Minuten, die Kosten werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen.
Risiken
Eine HSG ist ein sicheres Verfahren. Es gibt jedoch einige Komplikationen, die in weniger als 1% der Fälle auftreten können. Darunter:
- Infektion
- Ohnmacht
- Strahlenbelastung
- Jod-Allergie
- Schmierblutungen
Eine Hysterosalpingographie ist ein sicheres medizinisches Verfahren, mit dem Ihre Gebärmutter und Eileiter auf Blockierungen und Auffälligkeiten untersucht werden können, die möglicherweise eine Schwangerschaft verhindern. Die Untersuchung erfolgt relativ rasch und schmerzlos. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie ein solches Verfahren benötigen, sollten Sie sich an einen qualifizierten Facharzt wenden.