Wenn Sie eine Frau mit unerfülltem Kinderwunsch sind, sollten Sie wissen, dass Sie damit nicht allein sind. Man geht davon aus, dass etwa 5 bis 10 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter unfruchtbar sind. In manchen Fällen sind Fruchtbarkeitsprobleme auf Stress zurückzuführen. So wird etwa in einem von U.S. News and World Report veröffentlichen Artikel aufgezeigt, dass Frauen, die unter Stress stehen, höhere Alpha-Amylase-Werte aufweisen als jene, die nicht betroffen sind.
Stress verringert die Chancen auf eine Schwangerschaft
In der Tat kann ein stresserfülltes Leben für manche Frauen ein Hindernis darstellen, wenn es darum geht, den ersehnten Kinderwunsch zu realisieren. Falls Ihnen Alpha-Amylase kein Begriff ist, handelt es sich hier um ein Enzym im Speichel, das für die Zerlegung komplexer oder einfacher Kohlenhydrate zuständig ist. Alpha-Amylase ist zwar für eine gesunde Verdauung notwendig, zu große Mengen an diesem Enzym können jedoch bei manchen Frauen eine Schwangerschaft erschweren. Neben Stress ist laut neuesten Studien auch eine stark ballaststoffreiche Ernährung bei manchen Frauen ein Grund dafür, dass keine Schwangerschaft eintritt.
Was muss geschehen, damit es zu einer Empfängnis kommt?
Damit eine Frau schwanger wird und es auch bleibt, müssen sich in ihrem Körper einige Vorgänge vollziehen. Geschehen diese nicht, bleibt der Kinderwunsch ein unerfüllter Traum.
- Eine Eizelle muss aus einem der Eierstöcke freigesetzt werden.
- Die Eizelle muss nach der Loslösung den Eileiter passieren und die Gebärmutter erreichen.
- Ein Spermium muss die Eizelle befruchten, während diese durch den Eileiter in die Gebärmutter wandert.
- Die befruchtete Eizelle muss sich dann in der weiblichen Gebärmutter implantieren, ein Vorgang, der auch als Einnistung bekannt ist.
All diese Schritte entscheiden darüber, ob eine Frau schwanger wird oder bleibt. Mehrere Studien zeigen nun, dass der Eisprung, d.h. die Fähigkeit des weiblichen Körpers, eine Eizelle aus den Eierstöcken freizusetzen, durch eine stark ballaststoffreiche Ernährung gestört werden kann.
Zusammenhang zwischen hoher Ballaststoffzufuhr und Unfruchtbarkeit
Eine ballaststoffreiche Ernährung hat für die Gesundheit zahlreiche Vorteile, wie beispielsweise regelmäßigerer Stuhlgang, verminderte Cholesterinwerte und eine gesündere Verdauung. Aus diesem Grund empfiehlt die American Heart Association Erwachsenen den Verzehr von täglich 25 bis 30 Gramm Ballaststoffen. Eine von Reuters veröffentliche Studie wiederum deutet nun darauf hin, dass dies für Frauen mit Kinderwunsch nicht ganz so empfehlenswert ist.
Laut den an der Studie beteiligten Wissenschaftlern zeigen sich neben regelmäßigerem Stuhlgang, verminderten Cholesterinwerten und einer insgesamt besseren Verdauung bei Frauen, die täglich Ballaststoffe zu sich nehmen, auch weniger Eisprünge als bei Frauen, die sich nicht so ernähren. Das ist insbesondere deshalb wichtig, weil der Eisprung der erste Schritt auf dem Weg zu einer Schwangerschaft ist.
Ein näherer Blick auf die genaue Verbindung zwischen Eisprung und Ballaststoffzufuhr
Um besser zu verstehen, wie Wissenschaftler und Forscher einen Zusammenhang zwischen der täglichen Ballaststoffzufuhr und einer Abnahme der Eisprünge feststellen konnten, sollten wir uns die Details der Studie genauer ansehen. Insgesamt wurde die Studie an 250 Frauen zwischen 18 und 44 durchgeführt. Die Probandinnen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe bekam eine ballaststoffreiche Kost vorgesetzt, nämlich Obst. Die zweite wiederum aß wenig bis gar keine Ballaststoffe. Bei jenen Frauen, die die empfohlene Tageszufuhr an Ballaststoffen zu sich genommen hatten, zeigte sich ein deutliches Absinken des Östrogenspiegels und anderer Hormone, die wichtig für die Fortpflanzung sind, im Vergleich zur zweiten Gruppe, die wenige bis gar keine Ballaststoffe verzehrte.
Dabei sollte beachtet werden, dass alle Probandinnen zu Beginn der Studie bei bester Gesundheit waren und normale Menstruationszyklen aufwiesen. Am Ende der Studie standen die Dinge jedoch deutlich anders für die Frauen der ersten Gruppe. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die Frauen der ersten Gruppe, die große Mengen an Ballaststoffen zu sich genommen hatten, ein Risiko entwickelten, Zyklen ohne Eisprung zu erleben, oder waren bereits davon betroffen. Dabei handelt es sich um Fälle, in denen der Eisprung ausbleibt, das heißt also, dass keine Eizelle freigesetzt wird.
Fazit
Alles in allem gibt es Hinweise darauf, dass eine Ernährung, die aus zu vielen Ballaststoffen besteht, eine Schwangerschaft erschweren kann. Forscher merken jedoch an, dass diese Ergebnisse relativ neu seien und weitere Studien erfordern, um genauer zu verstehen, wie sich eine solche Kost auf den weiblichen Körper auswirkt.