GVO, oder genetisch veränderte Organismen, sind die Antwort auf die wachsende Weltbevölkerung. Dank einer besseren Gesundheitsversorgung leben Menschen heutzutage länger. Daher werden mehr und schneller Nahrungsmittel benötigt. Genetisch veränderte Lebensmittel erzeugen höhere Ernteerträge, überstehen Dürren und sind resistent gegen Plagen und Pestizide. Genmanipulierte Nutzpflanzen erbringen größere Ernteerträge, da die Pflanzen resistenter gegen Schädlinge sind. Außerdem können sie einen verbesserten Nährwert haben und eventuell auch besser schmecken . Das klingt großartig, aber was für Auswirkungen hat das auf die Gesundheit, vor allem auf die Fruchtbarkeit?
Was versteht man unter GVO?
GMO steht für „Gentechnisch modifizierter Organismus“ (Synonym: GVO – Gentechnisch veränderte Organismen) und meint die Methode, die Erbanlagen eines Organismus, mittels Gentechnik zu verändern. Zur Genmodifikation zählt die gezielte Abschaltung einzelner Gene sowie das gezielte Einbringen arteigener oder artfremder Gene. Gentechnisch verändert“ (gv) ist ein Organismus, dessen genetisches Material (DNA) in einer Weise verändert worden ist, wie sie unter natürlichen Bedingungen durch Kreuzen oder natürliche Rekombination (=Neuzusammenstellung der Erbinformation) nicht vorkommt – so in etwa die Definition des Artikel 2 der europäischen Freisetzungs-Richtlinie (2001/18/EG). Das Genmaterial wird künstlich verändert, um ihm neue Eigenschaften zu verleihen (zum Beispiel bei einer Pflanze die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten, Insekten oder Dürre oder höhere Anbauproduktivität).
Gesetzliche Bestimmungen
In Europa gibt es fast keine gentechnisch veränderten Lebensmittel. Seit April 2004 sind Lebensmittelhersteller in ganz Europa dazu verpflichtet, ihre Produkte gemäß der EU-Verordnung streng zu kennzeichnen. Das betrifft nicht nur Lebensmittel, die gentechnisch veränderte Organismen sind oder enthalten. Inzwischen herrscht Kennzeichnungspflicht für alle Lebensmittel, Zutaten oder Zusatzstoffe, die aus GVO produziert wurden. Der Konsument muss also darüber in Kenntnis gesetzt werden, wenn Gentechnik zum Einsatz kommt, das gilt auch für Futtermittel. Anders sieht es bei Fleisch, Milch und Eiern von Tieren aus, die Gentechnik-Futter zu fressen bekamen. Laut Gesetz sind diese Erzeugnisse nicht „aus“, sondern „mit“ Gentechnik produziert und verfügen somit nicht über transgenes Fremderbgut.
Während in Europa also weitgehend auf gentechnische Produkte verzichtet wird, sind genetisch veränderte Organismen in den USA weit verbreitet. So sollen in fast zwei Dritteln aller verarbeiteten Lebensmittel gentechnisch veränderte Zutaten enthalten sein. Jedoch sprechen sich mittlerweile immer mehr Staaten für eine Kennzeichnung aus.
Welche Lebensmittel enthalten GVO?
Zwar konnten sich in Europa bislang keine gentechnisch veränderten Lebensmittel durchsetzen, es gibt jedoch gentechnisch veränderte Pflanzen, die erlaubt sind. Dazu zählen Kartoffeln, Mais, Zuckerrüben, Raps, Soja, Reis und Baumwolle.
GVO und Infertilität: Der Zusammenhang
2008 präsentierte das österreichische Gesundheitsministerium Forschungsergebnisse, die zeigten, dass die Fruchtbarkeitsraten seit dem Einsatz von GVO deutlich gesunken sind. Unzählige Tierstudien belegen, dass der Fortpflanzungsapparat durch den Einsatz von GVO schwer beeinträchtigt wird. Bei männlichen Tieren sind die Folgen unter anderem ein Farbwechsel der Hoden von rosa zu blau, verändertes Sperma, das zu weniger Schwangerschaften führt und sogar eine veränderte DNA der Tiere, selbst wenn sie nur eine sehr kleine Menge von genetisch verändertem Essen zu sich nehmen.
Auch bei weiblichen Tieren sind Auswirkungen zu beobachten, darunter eine höhere Unfruchtbarkeit, Frühgeburten, niedrigere Geburtenraten und eine höhere Sterblichkeit der Jungen nach dem Verzehr von genetisch veränderten Nahrungsmitteln. In einer europäischen Studie hatten Rattenweibchen, die mit GVO gefüttert wurden, Junge zur Welt gebracht, die regelmäßig starben, wobei die Todesrate bei bis zu 99% lag. Ratten, die mit normalen Nahrungsmitteln gefüttert wurden, verzeichneten bei ihren Jungen lediglich eine Sterblichkeitsrate von 10%. Der Nachwuchs der Nagetiere, der mit GVO gefüttert worden war, wies selbst auch niedrigere Fruchtbarkeitsraten auf.
Wie man GVO vermeiden kann
- Achten Sie darauf, ob sich auf Lebensmittel eine Kennzeichnung befindet wie etwa: „genetisch verändert“ oder „dieses Produkt enthält genetisch veränderte Organismen.“
- Kaufen Sie Nahrungsmittel, die Gütesiegel wie „gentechnikfrei“ oder „ohne Gentechnik“ tragen, da diese keine gentechnisch veränderten Bestandteile enthalten.
- Greifen Sie zu kontrolliert biologischen Lebensmitteln, die das Bio-Siegel haben, da diese Produkte praktisch zur Gänze genfrei sind.
- Wählen Sie heimische Erzeugnisse, die in der Region hergestellt und verkauft werden, am besten bei einem Bauernhof in Ihrer Nähe.
- Achten Sie auf Zusatzstoffe (Geschmacksverstärker, Aromen), da sich in Lebensmittel mit vielen Zusatzstoffen eher Gentechnik befindet.
- Spezielle Einkaufsratgeber wie von Greenpeace bieten Tipps und Tricks, wie Sie am besten gentechnikfrei einkaufen.