Wenn Sie Probleme haben, schwanger zu werden, wird Ihr Arzt für gewöhnlich einen Bluttest vornehmen, um Ihre Hormone zu checken, vor allem auch die Werte des Follikelstimulierenden Hormons (FSH). Tatsächlich kann sich ein zu hoher als auch niedriger FSH-Spiegel negativ auf die männliche und weibliche Fruchtbarkeit auswirken.
Was ist FSH?
FSH ist ein Hormon, das von einem Teil des Gehirns, der sogenannten Zirbeldrüse, freigesetzt wird. Bei einer Frau führt die Ausschüttung dieses Hormons zur Regulierung der Menstruation und dem Freisetzen von Eizellen in den Ovarien während der Ovulation Monat für Monat. Bei Männern reguliert es die Spermienproduktion.
FSH-Spiegel bei Männern und Frauen
Bei Frauen steht ein FSH-Niveau, das höher als normal ist, im Zusammenhang mit vorzeitiger Menopause und deutet darauf hin, dass die Frau keine Reserve an gesunden Eizellen besitzt. Frauen, deren FSH-Spiegel geringer ist als normal, ovulieren unter Umständen nicht, das heißt, dass sie nicht dazu im Stande sind, schwanger zu werden, da ihre Eizellen nicht befruchtet werden können.
Bei Männern bringt ein zu hohes oder niedriges Niveau dieses Hormons eine negative Einwirkung auf die Fähigkeit des Körpers mit sich, Spermien zu produzieren und diese freizusetzen. Nachdem sich beide Partner einem Test unterzogen haben, wird der Arzt die Ergebnisse mit der normale Bandbreite des FSH-Niveaus Ihrer Altersgruppe vergleichen und auswerten, da dieses Hormon mit zunehmendem Alter naturgemäß abnimmt. Zusätzlich schwankt das weibliche FSH-Niveau während des Menstruationszyklus, weswegen Ihre Resultate dementsprechend bewertet werden.
Behandlung bei Problemen mit dem FSH-Spiegel
Es hat sich zudem gezeigt, dass eine erhöhte Aufnahme von Omega-3 über die Nahrung und Zusätze in manchen Fällen einen erhöhten FSH-Spiegel senken kann. Auch Maca und Mönchspfeffer sollen positive Wirkung auf den Hormonspiegel haben. Auch Stressreduktion und Massagen können dazu beitragen, die Werte auf ein gesundes Niveau zu bringen. Wenn sich keine Erfolge zeigen, wird Frauen häufig empfohlen, eine Eizellenspende in Kombination mit einer In-vitro-Fertilisation in Erwägung zu ziehen.
Das gesunde Spender-Ei kann entweder mit dem Sperma des Partners oder dem eines fremden Spenders verbunden werden. Der daraus resultierende Embryo wird dann in den Uterus eingepflanzt. Frauen mit einem geringen Niveau des Hormons verfügen aber möglichlicherweise über Ovarien, die dazu im Stande sind, Eizellen zu produzieren. In diesem Fall wird der Arzt vermutlich Follikel stimulierende Hormone einsetzen, um den Eizellen dabei zu helfen, ausreichend heranzureifen, damit sie befruchtet werden können.
Männer mit einem hohen Niveau dieses Hormons können unfruchtbar sein, da das Testosteron-Level niedrig ist. Diese Art der Unfruchtbarkeit reagiert typischerweise nicht auf die Behandlung mit Hormonen. In diesem Fall kann der Arzt Spermien für die In-vitro-Fertilisation extrahieren oder Spendersamen verwenden. Auch ein geringer FSH-Spiegel kann die männliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Falls dies bei Ihnen der Fall sein sollte, wird Ihr Arzt Ihnen vermutlich eine Testosteron- oder Gonadotropin-Ersatz-Therapie (Einsatz eines anderen Hormons) empfehlen. Zusätzlich zu medizinischen Behandlungen, belegen Studien, dass die Aufrechterhaltung eines gesunden Körpergewichts (weder zu viel, noch zu wenig), Vermeidung von Stress und alternative Therapien wie Akupunktur und Massagen, dabei helfen können, den FSH-Spiegel wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Weitere Maßnahmen
Wenn Sie Fruchtbarkeitsprobleme haben, sollten Sie sich nicht scheuen, mit Ihrem Arzt darüber zu sprechen. Dieser wird die nötigen Untersuchungen einleiten, um die zugrundeliegende Ursache festzustellen, damit eine entsprechende Behandlung erfolgen kann. Auch ein Hormonstatus kann aufschlussreich sein. Obwohl Unfruchtbarkeit emotional herausfordernd sein kann, liegt in den meisten Fällen eine medizinische Ursache vor, die sich mithilfe moderner Methoden gut therapieren lässt.