Fruchtbarkeitsbehandlungen können die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen, jedoch manchmal auch zu Nebenwirkungen führen. Vor allem Medikamente können tiefgreifenden Einfluss auf den Körper haben. Daher ist es wichtig, dass Paare im Vorfeld darüber Bescheid wissen, was sie erwarten könnte.
Unfruchtbarkeit und die Ursachen
Infertilität betrifft beide Geschlechter gleichermaßen, und wird durch verschiedene Faktoren ausgelöst. Männer, die unter Fruchtbarkeitsproblemen leiden, weisen häufig eine zu geringe Spermienzahl oder eine schlechte Spermienqualität auf, was auf verschiedenste hormonelle oder gesundheitliche Probleme zurückzuführen ist. Bei Frauen sind Fruchtbarkeitsprobleme meist Resultat geschwächter, geschädigter oder nicht richtig funktionierender Fortpflanzungsorgane wie Eierstöcke oder Gebärmutter. Die Ursache sind meist ein hormonelles Ungleichgewicht oder sonstige Krankheiten.
Erst nach gründlicher körperlicher Untersuchung kann der Arzt den genauen Grund bestimmen. Fehlfunktionen der Geschlechtsorgane werden für gewöhnlich nach Durchführung von Blutuntersuchungen, Messungen des Hormonspiegels, und sorgfältiger Betrachtung der Geschlechtsorgane festgestellt. In manchen Fällen lässt sich jedoch keine diagnostizierbare Krankheit finden.
Arten von Fruchtbarkeitsbehandlungen
Abhängig von der Ursache der Fruchtbarkeitsprobleme, empfehlen Medizner bestimmte Arten von Behandlungen. Die jeweiligen Therapiemaßnahmen richtigen sich nach der Schwere der Störung sowie nach Alter und generellem Gesundheitszustand. Zu den möglichen Behandlungsformen, die zur Anwendungen kommen, zählen u.a:
Medikamente
In Fällen, in denen das Problem durch eine Krankheit verursacht wird, können entsprechende Präparate verschrieben werden. Diese umfassen z.B. Antibiotika bei Infektionen des Fortpflanzungssystems, Hormontherapien bei Hormonschwankungen sowie andere Präparate zur Heilung der zugrundeliegenden Erkrankung.
Chirurgischer Eingriff
Wird die Spermienproduktion oder die Gesundheit der Eizellen durch Blockaden oder Schäden an den Geschlechtsorganen hervorgerufen, können Anomalien oft durch einen entsprechenden chirurgischen Eingriff erfolgreich behoben werden.
Fortpflanzung mit fremder Hilfe
In schwereren Fällen können verschiedene Arten der künstlichen Befruchtung bei der Zeugung helfen. Bei der In-vitro-Fertilisation (IVF) findet die Befruchtung der Eizelle in einem Labor statt, danach wird die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter eingesetzt. Eine weitere Option stellt die intrauterine Besamung dar (IUI), bei der Spermaproben gesammelt, und dann in die Gebärmutter der Frau injiziert werden. Entscheidet sich das Paar für einen intratubaren Gameten- bzw. Zygotentransfer (GIFT bzw. ZIFT), werden die befruchteten Eizellen in die Eileiter der Frau platziert.
Natürliche Behandlungsformen
Durch den Konsum bestimmter natürlicher Substanzen kann der Hormonhaushalt ins Gleichgewicht gebracht, und die generelle Gesundheit gefördert werden, wodurch sich die Chancen auf eine Befruchtung erhöhen. Eine Reihe von Pflanzenstoffen hat sich als hilfreich bei unerfülltem Kinderwunsch erwiesen.
Potentielle Nebenwirkungen
Fruchtbarkeitsbehandlungen ziehen oft Nebenwirkungen nach sich. Die jeweiligen Auswirkungen auf die Gesundheit hängen von mehreren Faktoren ab, u.a. der jeweiligen Behandlungsform, dem Alter der Betroffenen, dem allgemeinem Gesundheitszustand sowie der Dosierung und Häufigkeit der Behandlung. Bestimmte Therapieformen können jeweils eigene Arten von Nebenwirkungen mit sich bringen:
- Medikamente – Fruchtbarkeitspräparate können eine ganze Reihe unerwünschter Nebenwirkungen nach sich ziehen, da sie nahezu den gesamten Organismus beeinflussen. Einige häufige Nebenwirkungen sind beispielsweise Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme und Hormonschwankungen. Zudem können solche Medikamente leicht zu Mehrlingsgeburten führen.
- Hormontherapie – Hormonersatztherapien, vor allem, wenn es sich um Östrogenverabreichungen bei Frauen handelt, können schwerwiegendere Nebenwirkungen wie Blutgerinnsel, Herz-Kreislaufprobleme sowie ein erhöhtes Risiko für die Entstehung bestimmter Krebsarten nach sich ziehen.
- Eingriffe – Operationen können zu Vernarbungen der Geschlechtsorgane sowie des Gewebes führen. Dadurch kann es zu Blockaden kommen, die eine Befruchtung erschweren. In anderen Fällen wiederum können Vernarbungen infolge eines Eingriffs zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen, weswegen Betroffene keinen Sex haben können.
- Fruchtbarkeitsbehandlung mithilfe assistierter Reproduktionstechnik – Verfahren wie eine IVF oder IUI können das Risiko von Mehrlingsgeburten erhöhen.
Warum es so wichtig ist, auf potentielle Nebenwirkungen zu achten
Die Symptome schwanken je nach Patient, und umfassen eine ganze Reihe physischer Symptome in verschiedensten Körperbereichen. In manchen Fällen sind die Beschwerden unangenehm, aber völlig harmlos, oder verschwinden mit der Zeit. Leider können manche Nebenwirkungen auch äußerst schwerwiegend ausfallen, und zu bleibenden Komplikationen führen.
Mediziner empfehlen Paaren, die sich Fruchtbarkeitsbehandlungen unterziehen, sehr genau auf ihren Körper zu hören. So manches Zeichen kann Grund zur Beunruhigung sein: das Auftauchen einiger Beschwerden direkt nach Beginn der Behandlung, schwere Symptome oder jene, die Betroffene an der Bewältigung ihres Alltags hindern, sowie untypische Symptome, die normalerweise bei dieser Behandlungsform nicht auftreten, gelten als Alarmzeichen.
Sollten irgendwelche Arten von Beschwerden in Erscheinung treten, wird Betroffenen dringend empfohlen, sich umgehend an ihren Arzt zu wenden. Ein Zögern könnte schwerwiegendere Probleme hervorrufen oder verschlimmern, oder die Schwangerschaftschancen deutlich reduzieren.