Endometriose ist eine Erkrankung, die dazu führt, dass Gebärmutterschleimhaut zu wuchern beginnt, und auf andere Organe übergreift. Dies kann zu zahlreichen Beschwerden führen.
Zu allem Überfluss soll die Krankheit auch das Risiko für Herzleiden und Krebs erhöhen. Wenn Sie Endometriose haben, ist es daher wichtig, eingehend über dieses Krankheitsbild Bescheid zu wissen, und wie Sie am besten damit umgehen.
Was sind die Ursachen für Endometriose?
Die genauen Gründe sind bislang noch immer nicht bekannt. In der Medizin geht man davon aus, dass mehrere Faktoren an der Entstehung beteiligt sind:
- Hormone: Es wird vermutet, dass Hormone wie Östrogen und Progesteron für die Entstehung der Krankheit verantwortlich sind. Östrogen ist für die Verdickung der Gebärmutterschleimhaut zuständig, um diese auf die Einnistung eines Embryos vorzubereiten. In zu großer Menge jedoch kann es zur Wucherung von Gebärmuttergewebe führen.
- Probleme mit dem Immunsystem: Das Immunsystem spielt möglicherweise auch eine Rolle bei der Entstehung der Krankheit. Ist es gestört, kann dies zum Anwachsen des Gebärmuttergewebes führen und dazu, dass es über die Gebärmutter hinauswuchert.
- Genetik: Erbliche Ursachen spielen bei Endometriose eine große Rolle. Sind Ihre Mutter und Großmutter daran erkrankt, besteht auch bei Ihnen ein erhöhtes Risiko.
- Menstrualer Rückfluss: Fließt Menstruationsblut in die falsche Richtung, kann dadurch die Entstehung von Endometriose begünstigt werden.
Welche Symptome sind möglich?
Die Symptome von Endometriose schwanken von Frau zu Frau. Bei manchen treten eine ganze Reihe von Symptomen auf, bei anderen wiederum überhaupt keine. Die Krankheit kann zu erheblichen Fruchtbarkeitsstörungen führen, bzw. zu einer Fehlgeburt, falls dennoch eine Schwangerschaft zustande kommt. Bei vielen Betroffenen zeigen sich u.a. die folgenden Symptome:
- Heftige Krämpfe während der Menstruation
- Starke Periode
- Leichte bis heftige Unterleibsschmerzen
- Während der Menstruation Beschwerden beim Stuhlgang und Wasserlassen
- Magen-Darm-Probleme
- Durchbruchblutungen zwischen der Periode
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Unfruchtbarkeit
Endometriose und Herzerkrankungsrisiko
Laut einer Studie der Universität Harvard, die in der Ausgabe von Circulation: Cardiovascular Quality and Outcomes im Mai 2016 veröffentlicht wurde, zeigen Frauen mit Endometriose ein erhöhtes Herzerkrankungsrisiko. Dieses Risiko ist bei Frauen unter 40 besonders hoch.
Im Rahmen dieser Studie wurden 116.000 Probandinnen im Alter zwischen 25 und 42 untersucht. Diese waren allesamt nicht mit Herzerkrankungen vorbelastet. Die Ergebnisse zeigten jedoch, dass sich im Laufe von 20 Jahren bei rund 1.500 der Frauen Herzkrankheiten entwickelten. Bei Frauen, die an Endometriose erkrankt waren, wurde ein um 52 Prozent erhöhtes Risiko für Herzinfarkte, ein um 91 Prozent höheres Risiko für Brustenge und ein um 35 Prozent höheres Risiko festgestellt, dass ein chirurgischer Eingriff am Herzen notwendig war als bei Nichterkrankten.
Das Forschungsteam vermutet, dass aufgrund mehrerer Faktoren ein Zusammenhang zwischen Endometriose und Herzerkrankungen besteht. Die wohl deutlichsten sind chronische Entzündungen und schlechte Cholesterinwerte, die für die Erkrankung charakteristisch sind. Festgestellt wurde zudem, dass trotz Nachlassens vieler Symptome nach den Wechseljahren diese Risikofaktoren fortbestanden.
Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass erkrankte Frauen durchaus etwas dafür tun können, um ihr Herzerkrankungsrisiko zu senken. Eine gesunde Ernährung und ausreichend körperliche Betätigung im Alltag können hilfreich sein.
Zusammenhang mit bestimmten Krebsarten
Neben Herzerkrankungen bringt Endometriose oft auch ein erhöhtes Krebsrisiko mit sich. Eierstockkrebs ist zwar die häufigste Krebsart bei Endometriose-Erkrankten, jedoch besteht auch ein erhöhtes Risiko für Adenokarzinome. Dabei handelt es sich um eine für diese Krankheit typische Krebsart, die ältere Frauen entwickeln.
Ein häufiges Vorurteil lautet, dass bei Endometriose-Erkrankten immer eine Totaloperation erforderlich sei. Tatsächlich ist diese aber meist unnötig, es sei denn, weniger invasive Behandlungsmethoden schlagen fehl. Es gibt zwei bestimmte Therapiemethoden, die bei schmerzhaften Symptomen Abhilfe schaffen. Dazu gehören:
- Hormontherapie: Vielen Betroffenen wird die Pille verschrieben, um den Hormonhaushalt ins Gleichgewicht zu bringen und Gebärmutterwucherungen entgegenzuwirken. Die Pille senkt gleichzeitig das Risiko für Eierstockkrebs.
- Chirurgische Eingriffe: Laparoskopische Eingriffe können helfen, Endometriomwucherungen zu entfernen. In manchen, schwereren Fällen, ist eine Totaloperation angezeigt.
Überraschenderweise kann auch diese das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen. Konservative Behandlungsmethoden und eine gesunde Lebensweise sind langfristig oft die bessere Lösung.