Viele sind der Ansicht, Cannabis beeinflusse nur das Gehirn. Laut Forschungen hat die Droge jedoch auch verheerende Auswirkungen auf die männliche und weibliche Fruchtbarkeit. Auch wenn der Effekt nicht signifikant ist, empfehlen Mediziner Paaren mit Kinderwunsch, Marihuana in der Zeugungsphase und während der Schwangerschaft in jedem Fall zu vermeiden.
Wie wirkt sich Cannabis auf die Fruchtbarkeit aus?
Eine große Anzahl medizinischer Studien legt nahe, dass Marihuanakonsum die Fruchtbarkeit senken kann. Laut einer Studie der Universität Buffalo zeigte sich bei Männern, die Marihuana rauchten eine Verringerung der Spermiendichte. Die Probanden gaben an, rund 14-mal pro Woche zu rauchen.
Zudem verringert diese Substanz auch die Qualität der weiblichen Eizellen, und seine psychoaktiven Inhaltsstoffe wirken sich auf die Gebärmutter aus. Bemerkt sei dabei, dass die negativen Effekte von Marihuana durch THC und andere cannabinoide Verbindungen entstehen. Die Fruchtbarkeit leidet also gleichermaßen, wenn Sie aus Cannabis und Tabak gemischte Joints rauchen, Cannabis inhalieren, es in Form von Backwaren verzehren oder mit der Pfeife rauchen.
Verbindung zwischen Cannabiskonsum und Fruchtbarkeit
In immer mehr Ländern wird Cannabis legalisiert. Entsprechend nimmt auch der Konsum der Substanz immer weiter zu. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Medinzinwelt angehende Eltern, die Cannabis nehmen, eingehend aufklären.
Viele vermuten zwar, dass der Konsum von Cannabis der Spermiengesundheit schadet, doch nur wenigen ist das volle Ausmaß der ernsthaften Auswirkungen klar. Um die Folgen von Cannabis auf die Fruchtbarkeit zu verdeutlichen, haben Forscher die Verbindung zwischen Drogenmissbrauch und Fruchtbarkeit näher dargelegt:
Verringerte Spermiendichte
Es gibt hinreichend Grund zur Annahme, dass Cannabis zu einer verringerten Spermiendichte führt. Laut einer 2015 durchgeführten Studie zeigt sich bei Männern, die regelmäßig Cannabis konsumierten, ein Absinken der Spermiendichte um 29 Prozent.
Weitere Studien belegen, dass Männer, die niemals Cannabis geraucht haben, eine höhere Spermiendichte aufweisen als jene, die regelmäßig davon Gebrauch machten. Es sind allerdings weitere Studien erforderlich, um die langfristigen Auswirkungen von Marihuana auf die Spermiengesundheit zu untersuchen.
THC beeinträchtig das Cannabinoid-System
Das Cannabinoid-System ist ein Rezeptorensystem, das dem Körper hilft, die Kommunikation mit endokrinem Gewebe, Gehirn und Immunsystem zu beeinflussen. Das Rezeptorennetzwerk spielt eine kritische Rolle im Hormonhaushalt und dem menschlichen Fortpflanzungssystem. Die psychoaktiven Bestandteile von Marihuana, das sogenannte THC, reagiert mit den Cannabinoid-Rezeptoren, was zahlreiche biologische Folgen hat. Durch die Cannabiskomponente werden die Kommunikationsvorgänge beeinträchtigt.
Cannabis wirkt eisprunghemmend
Laut Medizinern ist die Messung der Auswirkungen von Cannabis auf die weibliche Fruchtbarkeit deshalb so schwierig, weil es keinen klaren Nennwert wie das Sperma bei Männern gebe. Studien zeigen jedoch klar, dass der Konsum von Cannabis den Eisprung um mehrere Tage verschieben kann.
Hohe THC-Mengen im Blut verringern die Produktion von Östrogen, jenem Hormon, das für den Eisprung zuständig ist. Findet keine Ovulation statt, wird keine Eizelle freigesetzt, somit erfolgt auch keine Befruchtung .
Cannabiskonsum kann bestehende Fruchtbarkeitsprobleme verschlimmern
Neben seiner eisprunghemmenden und spermiendichtereduzierenden Wirkung, kann der Konsum von Cannabis möglicherweise auch bestehende Fruchtbarkeitsprobleme verschlimmern. Die Substanz wirkt sich auf die Funktion des Cannabinoid-Systems, und der für den Eisprung und die Herstellung der Gebärmutterschleimhaut zuständigen biologischen Systeme aus.
Marihuanakonsumenten mit Kinderwunsch – was tun?
Menschen, die zu Cannabis greifen, können sich daher zurecht darüber sorgen, wie sich dies auf die Empfängnischancen auswirkt. Es kann jedoch diesbezügich etwas Entwarnung gegeben werden, da sich die schädlichen Auswirkungen rückgängig machen lassen. Laut einer Studie kann sich die Spermiendichte schon sechs Tage nach dem Aufhören verbessern. Sie kann zudem wieder Normalzustand erreichen, sobald die Substanz völlig aus dem Körper entfernt wurde.
Da sie fettlöslich ist, kann es drei Monate dauern, bis alle Spuren völlig aus dem Körper verschwunden sind. Experten gehen davon aus, dass sich Raucherinnen schneller erholen als Raucher, da die Substanz weniger Auswirkungen auf die weibliche Fruchtbarkeit hat, als auf die männliche.