Bei richtiger Behandlung können Frauen eine Störung, die auch als Anovulation bekannt ist, effektiv überwinden.
Unfruchtbarkeit als Folge von Anovulation
Während des typischen Menstruationszyklus kommt es zu einem Eisprung, bei dem Eizellen aus den Ovarien zum Zweck der Befruchtung freigesetzt werden. Wenn ein anovulatorischer Zyklus auftritt, können die Eierstöcke während des Menstruationszyklus nicht ovulieren.
Typischerweise tritt diese Störung bei Frauen in zwei Altersgruppen auf. Die ersten sind junge Frauen im Jahr nach ihrer ersten Periode. Die andere große Gruppe stellen Frauen mittleren Alters in den Vierzigern und Fünfzigern dar, die sich den Wechseljahren nähern. Diese treten ein, wenn die Fortpflanzungsorgane die Produktion lebenswichtiger Geschlechtshormone und letztendlich die Menstruation einstellen.
Ursachen
Typischerweise wird eine Anovulation durch systemische hormonelle Ungleichgewichte ausgelöst. Bei Mädchen nach der Pubertät ist die übermäßige Freisetzung von Hormonen, die bei der Reifung des Fortpflanzungstrakts auftritt, häufig schuld. Der gegenteilige Umstand tritt bei Frauen auf, die in die Wechseljahre kommen oder schon in den Wechseljahren sind.
Eine Anovulation kann auch durch andere biologische Einflüsse und Lebensgewohnheiten hervorgerufen werden. Es ist bekannt, dass Probleme wie exzessiver Sport, ungewöhnliche Diäten, Über- oder Untergewicht sowie chronische oder extreme Belastungen den Hormonspiegel dermaßen stark beeinflussen, dass keine Ovulation erfolgt.
Darüber hinaus können bestimmte Krankheiten, die die Eierstöcke beeinträchtigen oder möglicherweise schädigen, auslösende Faktoren sein. Spezifische Erkrankungen umfassen das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) sowie jene, die andere hormonproduzierende Organe und Drüsen betreffen.
Auch eine Vielzahl von Medikamenten können Hormonstörungen hervorrufen, die schwerwiegend genug sind, um eine Anovulation zu verursachen. Dazu zählen verschiedene Chemotherapeutika, Medikamente gegen Krampfanfälle, alle hormonhaltigen Produkte, nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) sowie eine Vielzahl von rezeptfreien Schmerzmitteln und bestimmte natürliche pflanzliche Substanzen, von denen bekannt ist, dass sie die systemischen Hormonkonzentrationen beeinflussen.
Körperliche Symptome
Symptome treten normalerweise während der Menstruation auf. So kann es etwa zu einer erhöhten Schleimkonzentration im Gebärmutterhals, zu Blutungen, die häufiger als einmal pro Monat auftreten, und zu einer extrem starken Periode kommen. Auch die Körpertemperatur kann enorm schwanken.
Diagnose
Ärzte können verschiedene Methoden einsetzen, um eine Anovulation zu diagnostizieren. In vielen Fällen kann ein verringerter Progesteronspiegel, insbesondere bei jüngeren Frauen, ein Hinweis sein. Diese Information wird durch eine einfache Blutuntersuchung gewonnen. Blutuntersuchungen können auch verwendet werden, um auf spezifische Antikörper zu testen, von denen bekannt ist, dass sie möglicherweise auftreten, wenn eine Anovulation vorliegt.
Wenn die Blutuntersuchungen nicht schlüssig sind, wendet der Arzt möglicherweise invasivere Tests an, z. B. eine Untersuchung des Fortpflanzungssystems. Eine beschädigte Gebärmutterschleimhaut und Eierstöcke können auf ein Problem hinweisen. Oft wird ein Ultraschall eingesetzt, um eine Diagnose zu stellen.
Behandlungsmöglichkeiten
Wie bei jeder Krankheit, bestimmen verschiedene Faktoren den spezifischen Behandlungsverlauf, darunter das Alter der Patientin, die zugrundeliegende Ursache sowie der Schweregrad der Erkrankung.
Sollte die Krankheit durch schlechte Lebensgewohnheiten hervorgerufen werden, empfehlen Ärzte möglicherweise Korrekturmaßnahmen wie eine ausgewogene, nahrhafte Kost, weniger intensives sportliches Training, Techniken zur Stressbewältigung oder das Erreichen und Beibehalten eines gesunden Gewichts.
In Fällen, in denen eine andere Erkrankung die Ursache der Störung ist, kann eine entsprechende Behandlung die Symptome lindern oder das Auftreten einer Anovulation ausschließen. Auch hier hängt die genaue Therapie von der Art der Erkrankung und ihrer Schwere ab. Zu den spezifischen Therapiemaßnahmen zählen Fruchtbarkeitsmedikamente, welche die Eizellenqualität stärken, und den Eisprung anregen sollen, Hormonersatztherapien oder chirurgische Eingriffe zur Entfernung von erkranktem oder geschädigtem Gewebe.