Fruchtbarkeitsprobleme sind keine Seltenheit. Es besteht jedoch Hoffnung für jene, die nach natürlichen Möglichkeiten suchen, um die Fortpflanzungsfähigkeit zu verbessern. Mariendistel, auch Milchdistel, Frauendistel, Heilandsdistel oder Christi Krone genannt, könnte für betroffene Paare die lang ersehnte Antwort sein.
Laut Centers for Disease Control and Prevention geben rund neun Prozent aller Männer zwischen 25 und 44 an, dass sie selbst oder ihre Partnerin sich irgendwann im Laufe ihres Lebens in medizinische Behandlung wegen Unfruchtbarkeit begeben hätten. Bei vielen der Befragten bestand der erste Schritt der Behandlung in einer gründlichen Untersuchung der Hormonwerte. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Hormone spielen eine entscheidende Rolle im Hinblick auf die männliche und weibliche Fruchtbarkeit.
Bei Hormonen können wiederum schon leichte Ungleichgewichte zu Problemen führen. Jüngste Studien zeigen, dass Mariendistel, eine uralte Heilpflanze, Paaren helfen kann, hormonelle Störungen zu beheben und letztlich die Fertilität zu verbessern.
Die Vorteile von Mariendistel
Die Forschungen sind zwar noch nicht abgeschlossen, doch zeigen mehrere Studien, dass Silymarin, der Hauptwirkstoff der Mariendistel, mehrere positive Wirkungen beim Menschen zeigt. Vor allem zielten die Studien darauf auf ab, seine antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften aufzuzeigen. Aus den Resultaten lässt sich ableiten, dass Mariendistel:
- schützend auf die Leber wirkt
- Östrogendominanz bei Frauen lindert
- nervenschützend wirkt und so altersbedingtem geistigen Verfall vorbeugt
- die Milchbildung bei Frauen anregt
- die Blutzuckerwerte senkt und die Insulinempfindlichkeit erhöht
Die Wirkung von Silymarin auf die weibliche Fruchtbarkeit hängt mit der Fähigkeit der Pflanze zusammen, die Östrogenwerte wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Zudem unterstützt der Stoff die Leber dabei, überschüssige Hormone aus der Blutbahn zu filtern. Aufgrund der positiven Wirkung, die die Pflanze auf den Hormonhaushalt hat, verbessert sich in vielen Fällen auch die Fortpflanzungsfähigkeit.
Aber nicht nur Hormone spielen eine Rolle. Forschungen belegen auch die antioxidative Wirkung von Mariendistel. Eine jüngste medizinische Studie ergab, dass Silymarin oxidativem Stress entgegenwirkt, indem die Substanz freie Radikale bekämpft und den NF-kb-Proteinkomplex hemmt, der zum Zelltod der Spermien beiträgt. Oxidativer Stress gilt als eine der häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit.
Mariendistel als fruchtbarkeitssteigerndes Mittel
Da die Forschungsergebnisse bislang noch nicht eindeutig sind, und Studien über die Wirkung von Mariendistel noch immer im Gang sind, gibt es noch keine Daten darüber, wie sie am besten, und zu welchem Zweck eingesetzt werden sollte. Allgemein empfehlen Heilpraktiker eine Dosis von 420 mg Mariendistelextrakt täglich (der bis zu 70 – 80 Prozent aus Silymarin besteht) dreimal pro Tag, sechs bis acht Wochen lang. Diese Dosierung soll die unmittelbarste Wirkung liefern, wobei auf sie meist eine Dosis von 280 mg pro Tag folgt. Die Dosis kann jedoch je nach individuellem Bedarf und Darreichungsform (z.B. Kräutertee, Kapsel, als Zutat in Nahrungsergänzungsmitteln) schwanken.
Bei korrekter Dosierung gilt Mariendistel allgemein als unbedenklich für den menschlichen Körper. Es gibt jedoch einige mögliche Nebenwirkungen, auf die Sie achten sollten. In einigen Fällen wirkt Mariendistel abführend, wenn auch nur in geringem Maße. Seltener kommt es auch zu Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Blähungen, Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit. In diesen Fällen sollte sie sofort abgesetzt werden.
Was Sie bei der Einnahme von Mariendistel beachten sollten
Da Mariendistel vielfältige Wirkung auf den Körper hat, gibt es auch Fälle, in denen von der Einnahme abzuraten ist. So kann die Pflanze etwa Allergien bei Personen auslösen, die auf Traubenkraut und verwandte Pflanzen allergisch reagieren. Aufgrund ihrer blutzuckersenkenden Wirkung ist der Konsum bei Diabetikern nur unter ärztlicher Absprache und Aufsicht zu empfehlen.
Die phytoöstrogenen Effekte von Mariendistel können zudem unerwünschte Nebenwirkungen bei Frauen mit Gebärmutter-, Brust- oder Eierstockkrebs zeigen, sowie bei jenen, die unter Endometriose oder Uterusmyomen leiden. Generell ist es ratsam, vor der Einnahme einen Arzt zu konsultieren.
Fazit
Paare, die mit Fruchtbarkeitsproblemen kämpfen, sind an Lösungen interessiert. Vor allem natürliche Methoden werden immer beliebter. Vieles deutet darauf hin, dass Mariendistelpräparate hilfreich sein könnten, um die Empfängnischancen zu verbessern. Solange die Anwendung korrekt und in der richtigen Dosierung erfolgt, kann die Pflanze sicher eingesetzt werden.