Von Unfruchtbarkeit spricht man, wenn nach einem Jahr, in dem ungeschützter Geschlechtsverkehr stattgefunden hat, keine Schwangerschaft eintritt. Tatsächlich sind zahlreiche Paare weltweit von diesem Problem betroffen, das nicht selten zu Frust in der Beziehung führt.
Die Ursachen für die ungewollte Kinderlosigkeit können eine ganze Reihe von Störungen umfassen, und beide Partner betreffen. Zum Glück gibt es Maßnahmen, um die Fortpflanzungsfähigkeit zu verbessern und den Traum von der eigenen Familie zu realisieren.
Faktoren, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen
Frauen sollten immer dann über entsprechende Behandlungen nachdenken, wenn eines der folgenden Probleme vorliegt:
1. Eierstockerkrankungen:
Die Eierstöcke sind wichtiger Teil des weiblichen Fortpflanzungssystems. Diese liegen zu beiden Seiten der Gebärmutter. Ihre Aufgabe besteht darin, Eizellen herzustellen, und diese während des Menstruationszyklus freizusetzen. Die Eizellen werden bei der Zeugung im Eileiter befruchtet.
Zudem produzieren sie Progesteron und Östrogen, weibliche Fortpflanzungshormone. Diese sind für die Einnistung des befruchteten Embryos entscheidend. Sie bereiten auch die Innenwand der Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Stellt das Organ seine Funktion ein, beginnen die Wechseljahre. Frauen kommen bereits mit allen intakten Eizellen zur Welt. Diese werden jedoch erst beim Eisprung freigesetzt, um die Befruchtung oder Menstruation zu erleichtern.
Wenn die Eierstöcke erkrankt sind, kann der ersehnte Kinderwunsch erfolglos bleiben. Dazu zählen etwa Hormonstörungen wie das polyzystische Ovarsyndrom. Diese Erkrankung beeinträchtigt die Freisetzung von Eizellen aus den Eierstöcken. Die Follikel in den Ovarien reifen zwar bis zu einer gewissen Phase heran, werden aber nicht freigesetzt, weil sie nicht auswachsen und stattdessen zu Zysten werden.
Störungen wie das Turner-Syndrom können ebenfalls die Funktionsfähigkeit der Eierstöcke beeinträchtigen. Auslösende Faktoren sind z.B. belastende Behandlungsmethoden wie Bestrahlungs- oder Chemotherapien, die bei Krebspatientinnen eingesetzt werden.
Auch Hyperprolaktinämie kann die Eierstöcke als auch den Eisprung negativ beeinflussen. Dabei stellt der Körper zu viel Prolaktin her, ein Hormon, das die Muttermilchproduktion während und nach der Schwangerschaft anregt.
2. Anomalien an Gebärmutter und Muttermund:
Nicht krebsartige Tumore an der Gebärmutterwand können die Eileiter blockieren und auf diese Weise Unfruchtbarkeit hervorrufen. Diese Tumore können befruchtete Eizellen auch daran hindern, in die Gebärmutter zu gelangen.
3. Blockierte oder beschädigte Eileiter:
Mehrere Faktoren können zu Entzündungen der Ovarien führen. Mediziner bezeichnen diese Erkrankung oft als Beckenentzündung. Dadurch kann es zu einer Schädigung der Eileiter kommen.
4. Endometriose:
Diese Erkrankung tritt dann ein, wenn Gebärmutterschleimhautgewebe über den Uterus hinaus wuchert und auf andere Organe übergreift. Dadurch wird die Funktion von Gebärmutter, Eierstöcken und Eileitern in Mitleidenschaft gezogen.
5. Krebs:
Manche Krebsarten, wie z.B. Gebärmutterhalskrebs, können nicht nur ernsthafte Folgen für die allgemeine Gesundheit, sondern auch für die weibliche Fertilität haben.
Wiederherstellung der Fruchtbarkeit
Frauen, die aufgrund von Eisprungstörungen Fruchtbarkeitsprobleme haben, werden bestimmte Medikamente empfohlen, um diesen Prozess anzuregen. Zu diesen Präparaten gehören u.a.:
- Clomiphencitrat: Wird oral verabreicht und löst den Eisprung dadurch aus, dass es die Hirnanhangdrüse dazu anregt, das Heranwachsen eines Follikels zu einer Eizelle zu unterstützen.
- Gonadotropine: Diese Medikamente regen die Eierstöcke dazu an, mehrere Eizellen herzustellen.
- Letrozol: Trägt zur Stimulierung des Eisprungs bei.
- Bromocriptin: Ärzte können das Präparat verschreiben, wenn die Prolaktinproduktion den Eisprung beeinträchtigt. Dieses Hormon wird von der Hirnanhangdrüse produziert.
Ärzte empfehlen chirurgische Eingriffe dann, wenn Medikamente keine Wirkung zeigen. Zu diesen Eingriffen zählen u.a.:
- Laparoskopie oder Hysteroskopie : Diese operativen Techniken dienen dazu, Anomalien der Gebärmutter wie Polypen oder Myome zu beseitigen. Dadurch sollen die Schwangerschaftschancen verbessert werden.
- Eingriffe an den Eileitern: Ärzte empfehlen oft eine Laproskopie, wenn die Eileiter mit Flüssigkeit gefüllt oder blockiert sind. Durch diesen Eingriff werden Verwachsungen entfernt und die Eileiter geöffnet.
Einige der möglichen künstlichen Befruchtungen lauten:
- Intrauterine Besamung (IUI): Bei dieser Methode werden gesunde Spermien direkt vor dem Eisprung in die Gebärmutter injiziert.
- Künstliche Befruchtung (IVF): Dabei werden der Frau Eizellen entnommen. Diese werden im Reagenzglas mithilfe von Spermien befruchtet. Danach werden die Eizellen in die Gebärmutter eingesetzt.
Auch wenn Fruchtbarkeitsprobleme belastend sein können, gibt es Hoffnung. Betroffene Paare sollten sich nicht scheuen, medinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. In vielen Fällen lassen sich Fortpflanzungsstörungen gut behandeln. .