Bei Männern hängt die Fruchtbarkeit einzig und alleine von den Spermien ab. Das starke Geschlecht muss in der Lage sein, gesunde Samenzellen zu produzieren, die es bis zur Gebärmutter schaffen, um dort eine Eizelle zu befruchten. Es gibt jedoch einiges, was bei diesem Vorgang schiefgehen, und zu Unfruchtbarkeit führen kann.
Was bedeutet männliche Unfruchtbarkeit?
Unfruchtbarkeit bezeichnet die Unfähigkeit eines Paares, nach zwölf aufeinanderfolgenden Monaten ungeschützten Geschlechtsverkehrs eine Schwangerschaft herbeizuführen. Unter männlicher Infertilität versteht man die Unfähigkeit des Mannes, Sperma zu produzieren bzw. gesundes Sperma zu produzieren, dass eine weibliche Eizelle befruchten kann. Es gibt mehrere mögliche Ursachen dafür, z.B. eine geringe Spermienzahl, eine schlechte Spermaqualität, die Unfähigkeit, Verkehr zu haben oder blockierte Samenleiter.
Studien zeigen, dass bei Paaren, die steril sind, in 40 Prozent der Fälle der Mann mitverantwortlich ist, in 15 Prozent der Fälle sogar ausschließlich das starke Geschlecht. Rund die Hälfte aller Fälle männlicher Unfruchtbarkeit kann geheilt oder erfolgreich behandelt werden. Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählen Veränderungen der Lebensweise, chirurgische Eingriffe zur Spermienentnahme, Hormontherapie sowie In-vitro-Befruchtung (IVF).
Was bedeutet IVF?
Bei der In-vitro-Befruchtung handelt es sich um ein Verfahren, bei dem eine weibliche Eizelle sowie eine männliche Spermaprobe entnommen werden, um sie manuell im Labor miteinander zu verschmelzen. Vor der Behandlung werden der Frau über mehrere Tage und Wochen fruchtbarkeitsfördernde Medikamente verabreicht, sodass so viele Eizellen wie möglich in ihren Eierstöcken heranreifen, und die Gebärmutterschleimhaut auf eine Schwangerschaft vorbereitet wird. Haben die Follikel eine ausreichende Größe erreicht, ist die Eizellenentnahme abgeschlossen. Sobald die Eizellenentnahme durchgeführt wurde, werden Eizelle und Spermien im Labor miteinander vereinigt. Nachdem ein oder mehrere Embryonen befruchtet und einige Tage lang im Inkubator herangewachsen sind, werden sie in die Gebärmutter eingepflanzt, um dort eine Schwangerschaft herbeizuführen. Entstehen überschüssige Embryonen, die im ersten Anlauf nicht verwendet werden, können diese zum späteren Gebrauch eingefroren werden.
Bei Paaren, bei denen der Mann Fortpflanzungsschwierigkeiten aufweist, kann eine IVF mit intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) die richtige Methode sein. Bei diesem Verfahren handelt es sich um eine fortschrittliche, im Labor durchgeführte Methode, die darin besteht, ein einzelnes gesundes Spermium in eine Eizelle zu injizieren, um einen oder mehrere Embryonen zu erschaffen, die dann in den Uterus eingesetzt werden.
Wann ist eine ICSI nötig?
Bei einer intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) handelt es sich um einen Vorgang, bei dem ein Embryologe ein einzelnes, gesundes Spermium in das Zentrum einer Eizelle spritzt. ICSI hilft etwa, wenn die Bildung der Samenzellen in den Hoden selbst gestört ist, sodass die Samenflüssigkeit keine oder nur sehr wenige befruchtungsfähige Spermien enthält, weswegen es zu keiner Befruchtung kommt.
Studien zeigen, dass eine ICSI erfolgreich sein kann, um folgende Fruchtbarkeitsprobleme zu beheben:
- Der männliche Partner produziert zu wenig Sperma für eine künstliche Befruchtung
- Die Spermien haben Probleme, in die Eizelle einzudringen
- Die Eizellen sind bei einer herkömmlichen IVF nicht herangereift
- Eine Blockade im männlichen Samenleiter
Manchmal gibt es keine klar erkennbaren Gründe für männliche Sterilität. Wenn Sie es mit einer herkömmlichen IVF versucht haben, und keinen Erfolg hatten, wird Ihr Fruchtbarkeitsspezialist Ihnen möglicherweise zu einer ICSI raten. Studien zeigen, dass Geburtsfehler nach ICSIs sehr selten sind.