Forschungen zeigen, dass die Geburtenrate in den USA in den letzten 50 Jahren drastisch gesunken ist. Die Gesamtfruchtbarkeitsrate wird bestimmt durch die Rate der Geburten der Frauen im Alter zwischen 15 und 44 Jahren. Die durchschnittliche Geburtenrate pro Frau im Jahr 1965 betrug mehr als 5 Kinder. In den letzten fünfzig Jahren ist die Anzahl der Kinder pro Frau jedoch um die Hälfte gesunken. Weltweit hat die durchschnittliche Frau heute weniger als 2,5 Kinder.
Geburtenrate steigt wieder leicht
Auch in Deutschland werden heute weit weniger Kinder geboren als früher. Während in den 1960er Jahren noch ca. 18 Kinder pro 1000 Einwohner geboren wurden, lag diese Zahl 2009 bei nur mehr 8,1 Kinder. Damit war der absolute Tiefpunkt erreicht. Seit vier Jahrzehnten verzeichnet Deutschland eine Geburtenrate, die unter 1,5 Kindern pro Frau liegt. Allerdings ist hierzulande wieder ein Anstieg der Geburtenrate zu bemerken. Im Jahr 2016 kletterte die Zahl der Geburten auf mehr als 792.000. Damit hat die Geburtenrate seit den 1970er Jahren wieder den höchsten Wert erreicht. 2016 kamen beinahe 800 000 Babys zur Welt, 7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bei den Akademikerinnen zwischen 40 und 44 Jahren zeigt sich, dass der Anteil der Kinderlosen gesunken ist, dafür gibt es weniger Teenagergeburten. So haben im Jahr 2015 etwa 22 je 100000 der 15- bis unter 18-jährigen Frauen ein Baby bekommen. Zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts war diese Ziffer noch etwa doppelt so hoch. In den EU-Ländern bringen Frauen ihr erstes Kind im Durchschnitt mit 29 Jahren zur Welt.
Gründe für einen Geburtenrückgang
Es gibt viele verschiedene Faktoren, die dazu führen, dass weniger Babys geboren werden. Diese Faktoren reichen von Sorgen am Arbeitsplatz und finanzieinkt.llen Problemen, über gesellschaftliche Gründe, bis hin zu medizinischen Ursachen. Untersuchungen zeigen auch, dass die Geburtenrate in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sinkt.
Fruchtbarkeitsprobleme
Viele Paare haben Zeugungsschwierigkeiten. Untersuchungen legen nahe, dass 6,7 Milliarden Frauen zwischen 15 und 44 Jahren eine eingeschränkte Fähigkeit haben, schwanger zu werden oder ein Baby zur Welt zu bringen. Von dieser Gruppe weisen 10,9 Prozent eine eingeschränkte Empfängnisfähigkeit auf. Von den 6,7 Milliarden Frauen kämpfen 1,5 Milliarden mit Unfruchtbarkeit.
Unfruchtbarkeit liegt vor, wenn sich bei einer Frau nach zwölf aufeinanderfolgenden Monaten, in denen ungeschützter Geschlechtsverkehr praktiziert wird, keine Schwangerschaft einstellt. Während diese Zahlen hoch und alarmierend klingen, sind die Unfruchtbarkeitsraten laut der CDC gesunken. Im Jahr 1982 hatten über 2,4 Milliarden Frauen Fortpflanzungsprobleme, diese Zahl ist im Jahr 2010 auf 1,53 Millionen Frauen gesunken. Dieser Rückgang kann damit zusammenhängen, dass Fertilitätskliniken bessere Technologien anbieten, darunter In-Vitro-Fertilisation, eisprungfördernde Medikamente, künstliche Insemination und Eizellenlagerung. Doch diese Behandlungen sind mitunter sehr kostspielig.
Viele Frauen entscheiden sich dafür, mit dem Kinderkriegen zu warten, bis ihre gebärfähigen Jahre vorbei sind. Mit zunehmendem Alter sinken jedoch ihre Empfängnischancen, die Eizellenzahl nimmt dramatisch ab. Aber nicht nur Frauen haben heutzutage mit Fruchtbarkeitsproblemen zu kämpfen. Untersuchungen zeigen, dass die Spermienzahl bei Männern in vielen Ländern zurückgeht. In den letzten 40 Jahren hat sich die Spermienzahl bei Männern in westlichen Ländern mehr als halbiert. Die Zahlen sind durchschnittlich um 1,4 Prozent pro Jahr gesunken. Statistiken zeigen, dass etwa 9 Prozent der zwischen 15- und 44-Jährigen steril ist. Wenn Paare mit der Babyplanung warten, bis sie über 30 sind, steigt das Risiko, dass einer oder beide Partner Fortpflanzungsstörungen aufweisen.
Der heutige Arbeitsmarkt und die finanzielle Situation
Die New York Times berichtet, dass die Generation der heutigen Frauen die Kinderplanung eventuell sogar noch länger aufschiebt als Frauen früherer Generationen. Ein Hauptgrund dafür ist, dass die gebärfähigen Jahre gleichzeitig die entscheidendsten für den beruflichen Aufstieg sind. Ein weiterer Grund könnte darin bestehen, dass Frauen Diensteinbußen haben, wenn sie Nachwuchs in den karrierestärksten Jahren bekommen. Diese Lücke ist danach nicht mehr zu schließen. Auch fehlende Kinderbetreuung gilt als mögliche Ursache.
Ehe und gesellschaftliche Gründe
Ein weiterer Schlüsselfaktor für diesen Rückgang könnte sein, dass viele Paare heute später heiraten. Der Anteil der Frauen, die in ihren gebärfähigen Jahren zwischen 20 und 40 den Bund fürs Leben schließen, ist gesunken. Zudem gibt es heute viel mehr Singlehaushalte als früher. Allein in Deutschland leben 16,8 Millionen Alleinstehende.